Schnappschuss: Facchetti vom Glück begüstigt
Dienstag, 8. März 2016
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In unserer Serie über die großen Momente der EURO-Geschichte sind wir nun im Jahre 1968, als Italien dank eines Münzwurfes ins Finale kam und dort im Nachsitzen gewann.
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Italien, Erfinder des Catenaccio, kam bei der UEFA-Europameisterschaft 1968 nur durch einen Münzwurf ins Halbfinale, wo es in Rom gegen Jugoslawien ging. Nach einem 1:1 nach Verlängerung wurde diesmal keine Münze geworfen, sondern ein Wiederholungsspiel angesetzt. In der Startelf der Gastgeber gab es fünf Änderungen, auch Luigi Riva stand nun auf dem Platz, er erzielte beim 2:0-Erfolg das erste Tor. Es sollte aber der bisher einzige EM-Titel für den viermaligen Weltmeister bleiben.
1 Giacinto Facchetti
Facchetti war einer der besten Linksverteidiger aller Zeiten; Herz und Seele von Internazionale Milano, wo er fast ein halbes Jahrhundert tätig war. Mitte der 1960er-Jahre war er Kapitän der Nerazzurri, schoss in 634 Spielen 75 Tore. Und er wurde mit den Azzurri 1968 Europameister, ebenfalls als Spielführer. In jenem legendären Halbfinale war er es, der sich beim Münzwurf für "Kopf" entschied. Facchetti übernahm später zahlreiche Ämter bei Inter, ehe er Präsident wurde und 2006 im Alter von 64 Jahren starb.
2 Sandro Salvadore
Salvadore begann seine Karriere beim AC Milan, entwickelte sich aber erst bei Juventus zu einem der besten Verteidiger der 1960er-Jahre. Er bestritt in der Serie A 331 Einsätze für die Bianconeri und gewann insgesamt drei Meisterschaften. Der Libero hatte bis zur Wiederholung des EURO-Finals seit zwei Jahren nicht mehr in der Nationalmannschaft gespielt, doch als er wieder auf den Platz durfte, glänzte er. Unvergessen bleibt auch sein Fauxpas im Jahre 1970 bei einem Freundschaftsspiel gegen Spanien, in dem er zwei Eigentore schoss.
3 Pietro Anastasi
Unmittelbar vor der EURO 1968 wurde er zum teuersten Spieler der Welt. Juventus kaufte ihn für unfassbare 650 Millionen italienische Lire. Dass er sein Geld wert war, zeigte Anastasi im Wiederholungsspiel gegen Jugoslawien, als er sein erstes Tor für das Nationalteam erzielte. Insgesamt kam er in 25 Spielen für die Azzurri auf acht Treffer. Er gewann dreimal mit Juve den Titel in der Serie A-Titel und einmal die Coppa Italia. 1976 wechselte er zu Inter. Heute ist er TV-Experte.
4 Angelo Domenghini
Der rechte Flügelspieler erzielte einige wichtige Tore, sein wichtigstes aber im ersten Finalspiel gegen Jugoslawien, als er in der 80. Minute per Freistoß den Ausgleich erzielte und somit das Wiederholungsspiel erzwang. Bei Inter spielte er fünf Jahre, ehe er nach Cagliari wechselte, wo er die Meisterschaft gewann. Zusammen mit Luigi Riva bildete er dort ein gefürchtetes Duo. Später wurde er Trainer in unteren Ligen, ehe er zu Inter zurückkehrte und dort Scout wurde. Mittlerweile ist er von diesem Amt zurückgetreten.