EURO-Testspiel-Formcheck: Albanien
Donnerstag, 31. März 2016
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Albanien gewann mit 2:0 in Luxemburg und verlor mit 1:2 in Österreich. Gegen Österreich leistete sich die Defensive einige Patzer und der Offensive fehlte es in beiden Partien an Durchschlagskraft.
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Ergebnisse
Samstag: Österreich - Albanien 2:1 (6. Janko, 13. Harnik; 47. Lenjani)
Berisha; Hysaj, Mavraj, Cana, Agolli; Lila (46. Roshi), Lenjani (78. Sadiku), Kaçe, Abrashi (86. Basha), T Xhaka (86. Kukeli); Balaj (46. Çikalleshi)
Marc Janko schoss Österreich im zweiten Versuch in der 6. Minute in Führung und dann war es Martin Harnik, der nach einem langen Ball von Österreichs Torwart Robert Almer auf 2:0 erhöhte. Kurz nach der Pause gelang Ermir Lenjani aus kurzer Distanz zwar noch der Anschlusstreffer, doch die Österreicher brachten den Sieg über die Zeit. Albaniens Ergis Kaçe sah zudem noch in der 78. Minute die Rote Karte.
Dienstag: Luxemburg - Albanien 0:2 (63. Sadiku, 75. Çikalleshi)
Berisha (61. Shehi); Ajeti (67. Roshi), Aliji (60. Lenjani), Xhimshiti, Veseli; Kukeli (46. Kaçe), Basha, Memushaj (61. Rashica), Gashi, Shala (61. Sadiku); Çikalleshi
Die Albaner brachten ihren ersten Sieg seit der erfolgreichen Qualifikation für die UEFA EURO 2016 mit zwei Toren nach der Pause unter Dach und Fach. Die Gäste wurden in Luxemburg von 3.000 mitgereisten Fans unterstützt. Diese sahen kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit, dass Luxemburgs Torwart Jonathan Joubert nach einem Foul an Sokol Çikalleshi vom Platz gestellt wurde. Kurz nach seiner Einwechslung netzte Armando Sadiku eine Flanke zum 1:0 ein und Çikalleshi erhöhte noch auf 2:0.
Was wir gelernt haben
1) Albanien hat im letzten Drittel des Spielfeldes weiterhin Probleme. Gegen Luxemburg brauchte das Team 63 Minuten, um die gegnerische Abwehr zu knacken.
2) Albanien sucht nach einer ersten Elf. In beiden Freundschaftsspielen wurde viel ausprobiert. Sicher scheint nur zu sein, dass Etrit Berisha bei der UEFA EURO 2016 im Tor stehen wird.
3) In beiden Spielen zeigte Albanien in der zweiten Halbzeit eine Leistungssteigerung. Nimmt man die beiden ersten Halbzeiten zusammen, so käme eine 0:2-Niederlage für Albanien zustande, die mit einem 3:0 aus den beiden zweiten Durchgängen aber wieder ausgebügelt werden würde.
Offene Fragen
• Milot Rashica wird erst am 28. Juni 20 Jahre alt. Der Spielmacher von Vitesse feierte am Dienstag als Einwechselspieler sein Debüt für Albanien. Ist er Albaniens große Hoffnung für die UEFA EURO 2016? Wenn er die in ihn gesetzten Hoffnungen dort nicht erfüllen kann, dann ganz sicher in der Zukunft.
• Sokol Çikalleshi dürfte als einziger Stürmer gesetzt sein. Er spielte in der zweiten Halbzeit gegen Österreich und 90 Minuten lang gegen Luxemburg. Taugt ein Stürmer ohne ein einziges Länderspieltor in Pflichtspielen wirklich als Hoffnungsträger für ein großes Turnier?
• Kann das defensive Mittelfeld die Fehler aus der ersten Halbzeit gegen Österreich abstellen? Die Gruppengegner Schweiz, Frankreich und Rumänien dürften solche Aussetzer sicher bestrafen.
Verbesserungspotenzial
Albanien ist immer dann gefährdet, wenn der Gegner hohes Pressing spielt. Das Team ist zudem nicht sehr gerne selbst am Ball. In der Qualifikation hatten die Albaner durchschnittlich nur 45 Prozent Ballbesitz. Außerdem wurden nur 1.186 Pässe gespielt - weniger als bei jedem anderen Endrundenteilnehmer.
Sicher bei der EURO dabei (wenn fit)
Torhüter: Etrit Berisha (Lazio), Orges Shehi (Skënderbeu)
Verteidiger: Ansi Agolli (Qarabağ), Arlind Ajeti (Frosinone), Berat Xhimshiti (Atalanta), Frederik Veseli (Lugano), Elseid Hysaj (NapolI), Lorik Cana (Nantes), Mërgim Mavraj (Köln), Naser Aliji (Basel)
Mittelfeldspieler: Andi Lila (Giannina), Amir Abrashi (Freiburg), Burim Kukeli (Zürich), Ergys Kaçe (PAOK), Ermir Lenjani (Nanes) Ledian Memushaj (Pescara), Migjen Basha (Como), Odise Roshi (Rijeka), Taulant Xhaka (Basel)
Stürmer: Armando Sadiku (Vaduz), Bekim Balaj (Rijeka), Sokol Çikalleshi (İstanbul Başakşehir), Shkëlzen Gashi (Colorado Rapids)
Pressestimme
Ledio Pano, früherer Nationalspieler und TV-Experte
"Wir haben zwar zwei Tore geschossen, tun uns im Abschluss aber immer noch schwer. Gegen Luxemburg haben wir unsere Chancen in der ersten Halbzeit vor dem Feldverweis nicht genutzt. In Überzahl haben wir dann gezeigt, dass wir es können. Die Mannschaft muss sich bis zur UEFA EURO 2016 noch stark verbessern, denn gegen die großen Mannschaften kann man nicht gewinnen, wenn man keine Tore schießt.