Die EURO im Hinterkopf

Fenerbahçes Linksverteidiger Caner Erkin fällt es schwer, sich ausschließlich auf die Liga zu konzentrieren, da die UEFA EURO 2016 in Frankreich immer näher rückt und in der Türkei für viel Aufregung sorgt. Im Interview mit UEFA.com sagt der 27-Jährige, dass das größte Problem für die türkische Nationalmannschaft hausgemacht sein dürfte...

UEFA.com: Die Türkei hat sich in dramatischer Art und Weise für die Endrunde qualifiziert; wie hat sich das angefühlt?

Caner Erkin: Wir sind sehr schlecht gestartet – wir haben mal verloren, mal unentschieden gespielt und anfangs nur ein Spiel gewonnen. Alle haben gedacht, dass wir schon raus wären. Wir haben aber weiterhin an uns geglaubt und danach kein Spiel mehr verloren. In diesen letzten drei bis vier Monaten haben wir uns zu einer der besten Nationalmannschaften Europas entwickelt. Wir haben uns dank eines Last-Minute-Tors [gegen Island] als beste drittplatzierte Mannschaft für die EURO qualifiziert – das war ein unbeschreibliches Gefühl. Jeder Spieler möchte bei so einem Turnier dabei sein und hoffentlich können wir in Frankreich Großes leisten.

UEFA.com: Wie schätzen Sie die Chancen der Türkei in einer Gruppe mit Spanien, der Tschechischen Republik und Kroatien ein?

Caner: Wir sind wieder in einer Gruppe mit Tschechien [wie in der Qualifikation] – wir können uns einfach nicht aus dem Weg gehen! Und über Spanien brauchen wir gar nicht erst zu sprechen: Sie haben unheimlich viele Topspieler, Kroatien auch – aber wie gesagt, wir haben auch viel Qualität in der Mannschaft.

Eines unserer größten Probleme ist die Konzentration während des Spiels, aber die ganze Welt – zumindest ganz Europa – weiß, wie gut wir sein können. Dementsprechend müssen wir von Anfang an sehr konzentriert sein, und dann macht es keinen Unterschied, ob wir gegen Spanien, Kroatien oder Tschechien spielen. Wichtig ist, dass wir unser Ding machen und unser Spiel zeigen.

UEFA.com: Bereiten Sie sich jetzt schon mental auf die UEFA EURO 2016 vor?

Caner: Das wird zwar meine erste EURO, aber zunächst versuche ich mich darauf zu konzentrieren, mit meinem Klub die Meisterschaft zu holen. Erst danach bereite ich mich auf das Turnier vor. Aber natürlich denken wir alle schon jetzt immer wieder daran, ob wir wollen oder nicht. Ein Teil unserer Gedanken ist schon in Frankreich. Ich persönlich kann es kaum erwarten!