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Wenn ein Nationaltrainer nicht genug bekommt

Manch einer kann es einfach nicht lassen. Anghel Iordănescu übernimmt zum dritten Mal bei Rumänien, aber schon vor ihm haben hat es Nationaltrainer gegeben, die mehrfach auf den gleichen Posten zurückkehrten.

Rinus Michels war vier Mal Trainer der Niederlande
Rinus Michels war vier Mal Trainer der Niederlande ©Getty Images

Anghel Iordănescu hat vor kurzem zum bereits dritten Mal als rumänischer Nationaltrainer angeheuert und den ebenfalls bereits dreifach aktiven Victor Pițurcă ersetzt. Jedoch gab es noch ein paar andere Trainer, die es mehr als einmal auf ihren alten Posten zurückzog.

Albanien
Loro Boriçi (1957–63, 1965–72, 1976, 1981)
"Sein Leben spielte sich in einem Fußball ab", erklärte der Kommentator Ismet Bellova einst. Loro Boriçi war insgesamt viermal Trainer der albanischen Nationalmannschaft und wechselte sich 1957 - vier Jahre nach seinem Rücktritt als aktiver Fußballer - bei einem Freundschaftsspiel gegen China selbst ein, weil so viele seiner Spieler verletzt waren. Zu seinen größten Erfolgen gehörte ein Unentschieden gegen Westdeutschland bei der Qualifikation zur UEFA-Europameisterschaft 1968.

Bulgarien
Ivan Radoev (1939, 1942, 1947, 1950)
Stoyan Ormandzhiev (1950–53, 1953, 1954–55, 1956–57, 1957–60, 1972, 1974, 1974–75, 1976, 1977)
Hristo Mladenov (1972–73, 1973, 1973–74, 1974, 1976, 1977, 1986–87)
Bis in die 1980er Jahre hinein gab es in Bulgarien eigentlich keine festen Nationaltrainer, oftmals wurden die Trainer nach jedem Spiel ausgetauscht, während die allgemeine Kontrolle bei einem Nationalmannschaftskomitee blieb. So war Ivan Radoev zwar viermal Nationaltrainer, betreute das Team jedoch nur in acht Spielen. Stoyan Ormandzhiev hatte zehn verschiedene Amtszeiten und brachte es dabei auf 77 Partien.

Karl Gudmundsson
Karl Gudmundsson©KSÍ

Island
Karl Gudmundsson (1954–56, 1959, 1961, 1963–65, 1966)
Karl Gudmundsson war zwar ausgebildeter Sportlehrer, hatte jedoch keine Kenntnisse über fußballspezifisches Profitraining und ging in den späten 1940er Jahren nach England zu Chelsea FC und Arsenal FC und später auch nach Deutschland, um sich dort fortzubilden. Insgesamt fünf Mal sollte er das Amt des Nationaltrainers übernehmen und gilt noch heute als Vordenker in seinem Land.

Vittorio Pozzo in 1934
Vittorio Pozzo in 1934©Getty Images

Italien
Vittorio Pozzo (1912, 1921, 1924, 1929–48)
Seine erste Amtszeit hatte er vor dem Ersten Weltkrieg, später sollte er knapp 20 Jahre lang die italienische Nationalelf betreuen. Während seiner Amtszeit gewann die Squadra Azzurra zweimal die Weltmeisterschaft (1934 und 1938), außerdem holte man bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin die Goldmedaille.

Niederlande
Rinus Michels (1974, 1984–85, 1986–88, 1990–92)
"Ich bin besonders glücklich, dass ich die Art und Weise des niederländischen Fußballs auf der ganzen Welt berühmt machen konnte", sagte "Der General" Rinus Michels einst. Er gilt als der Architekt des "Total Football" beim AFC Ajax und war für viele spätere Trainer das Vorbild schlechthin. Bei der FIFA-Weltmeisterschaft 1974 scheiterte die Oranje unter Michels erst im Finale, dafür holte man 1988 in Deutschland den EM-Titel.

Angelo Niculescu
Angelo Niculescu©Nicolae Profir, Romanian FA

Rumänien
Emerich Vogl (1943–45, 1947, 1947–1948, 1950–52)
Valentin Stănescu (1964, 1971, 1973–75, 1980–81)

Angelo Niculescu (1967, 1967–71, 1971–72, 1972–73)
Der erfolgreichste der drei rumänischen Nationaltrainer, die jeweils vier Mal im Amt waren, ist Angelo Niculescu. Dabei erwischte er einen äußerst schlechten Start. "Ich habe nach einer 1:7-Niederlage gegen die Schweiz 1967 viele Probleme mit der Leitung der kommunistischen Partei bekommen", erzählte er einst. Doch in seinen späteren Amtszeiten lief es wesentlich besser und er ließ einen Stil spielen, der als Vorläufer des "Tiki-Taka" gilt.

Valeriy Lobanovskiy in 1988
Valeriy Lobanovskiy in 1988©Getty Images

Sowjetunion
Valeriy Lobanovskiy (1975–76, 1982–83, 1986–90, Ukraine 2000–01)
Nikita Simonyan (1963, 1964, 1977–79, 1988)
"Attraktiven Fußball? Davon verstehe ich nichts", erklärte Valeriy Lobanovskiy kurz vor seinem Tod im Jahre 2002 gegenüber UEFA.com. "Es gibt keinen Vereinsmitarbeiter oder Fan, der sehen will, wie sein Team mit attraktivem Fußball verliert. Fußball ist Krieg. Es zählt nur der Sieg." Seinen größten Erfolg mit der UdSSR feierte er 1998, als das Team bis ins Finale der Europameisterschaft vordrang.

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