Xabi Alonso weist La Roja den Weg ins Halbfinale der EURO 2012
Samstag, 23. Juni 2012
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Spanien - Frankreich 2:0
In seinem 100. Länderspiel schoss Xabi Alonso beide Tore für den Titelverteidiger und sorgte so für ein Halbfinale gegen Portugal.
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Spanien hat mit einem verdienten aber nicht glanzvollen Erfolg gegen Frankreich einen weiteren Schritt Richtung Titelverteidigung getan. In der 19. Minute sorgte Xabi Alonso mit einem Kopfballtor für die Führung, ehe er kurz vor Schluss einen Strafstoß verwandelte. Im Halbfinale wartet nun Portugal.
Vicente del Bosque verzichtete in der Donbass Arena in Donezk einmal mehr auf einen echten Stürmer und brachte, wie bereits gehabt bei diesem Turnier, Cesc Fàbregas. Fernando Torres musste zunächst wieder auf der Bank Platz nehmen.
Nach dem Zoff in der französischen Kabine räumte Laurent Blanc auf, er setzte die Streithähne Hatem Ben Arfa, Samir Nasri und Alou Diarra auf die Bank, außerdem fehlte der gelbgesperrte Philippe Mexès. Stattdessen durften sich Laurent Koscielny, Yohan Cabaye, Florent Malouda und Gaël Clichy beweisen.
Zwar hatte Spanien bislang noch nie ein Spiel bei einem großen Turnier gegen Frankreich gewinnen können, aber natürlich war der Titelverteidiger in dieser Partie hoher Favorit, und so spielte er auch von Beginn an. Bis zum Strafraum lief der Ball recht gut, dort aber standen zwei Abwehrreihen, die der weiteren Entwicklung des Angriffsspiels abträglich waren.
Und weil die Franzosen selbst recht wenig nach vorn unternahmen, dauerte es bis zur 19. Minute bis zur ersten nennenswerten Szene, die auch gleich in einem Tor mündete. Nach Zuspiel von Andrés Iniesta auf Jordi Alba flankte dieser von links auf Alonso, und der brachte in seinem 100. Länderspiel La Roja aus zwölf Metern mit einem Kopfballaufsetzer in Führung.
Seit dieser Minute schienen die Spanier etwas leichtfüßiger durch die französische Abwehr zu spazieren und hatten zehn Minuten später die nächste Möglichkeit, als Iniesta nach schönem Pass im Strafraum stand, abziehen wollte, aber abgeblockt wurde. Eine ähnliche Situation gab es weitere zehn Minuten später nach Kombination zwischen Fàbregas und Iniesta.
Dazwischen aber hatten auch die Franzosen ihre Chance, da war etwas mehr als eine halbe Stunde gespielt: Cabaye trat aus 25 Metern einen Freistoß, den Iker Casillas aus dem linken oberen Winkel kratzte. Ein Auftakt, denn jetzt wurde phasenweise etwas mehr getan, wenn auch ohne Erfolg. Einzig Franck Ribéry sorgte für etwas Leben vor dem Tor der Spanier.
Im zweiten Abschnitt mussten Les Bleus kommen, und sie kamen, zumindest versuchten sie es. Während die Spanier zunächst den Faden verloren hatten – einzig ein Schuss aus 25 Metern von Xabi Alonso sorgte für Gefahr –, drückten die Franzosen auf den Ausgleich. Und nach einer Stunde hätte es beinahe geklappt damit. Nach Flanke von Ribéry war Mathieu Debuchy mit dem Kopf zur Stelle, verpasste aber knapp. Das war es aber auch schon mit den französischen Bemühungen.
Kaum aber war Torres bei den Spaniern drin – er kam für Fàbregas -, hätte dieser auch fast für die Vorentscheidung gesorgt. Von links wurde er vom ebenfalls eingewechselten Pedro Rodríguez bedient, doch Koscielny hinderte ihm letzten Moment am Einschuss (68.). Doch es blieb ein weitgehend farbloses Spiel, dem die großen Momente fehlten, wenn es nicht noch in letzter Minute einen Strafstoß für Spanien gegeben hätte, als Pedro von Anthony Réveillère gelegt wurde.
Alonso ließ sich die Chance nicht entgehen und machte mit seinem trocken verwandelten Schuss alles klar. Der Welt- und Europameister trifft am Mittwoch im Halbfinale im gleichen Stadion auf Portugal. Ein iberisches Duell, das vielleicht ein größerer Leckerbissen wird, als es dieses Viertelfinale war.
Aufstellungen
Spanien: Casillas (K); Jordi Alba, Ramos, Piqué, Arbeloa; Xabi Alonso, Busquets, Xavi; Iniesta (Cazorla 84), Fàbregas (67. Torres), David Silva (65. Pedro)
Bank: Valdes, Reina, Raúl Albiol, Javi Martínez, Juanfran, Negredo, Mata, Llorente, Navas
Trainer: Vicente del Bosque
Frankreich: Lloris (K); Clichy, Koscielny, Rami, Réveillère; Ribéry, Malouda (65. Nasri), M’Vila (79. Giroud), Cabaye, Debuchy (64. Ménez); Benzema
Bank: Mandanda, Carrasso, Evra, Valbuena, Matuidi, Diarra, Martin, Ben Arfa
Trainer: Laurent Blanc
Schiedsrichter: Nicola Rizzoli (Italien)
Man of the Match: Xabi Alonso (Spanien)