Mannschaft des Turniers der EURO 1992
Montag, 18. April 2016
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Deutschland stellte mit Jürgen Kohler, Andreas Brehme, Stefan Effenberg und Thomas Häßler die meisten Spieler für die Mannschaft des Turniers.
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TORHÜTER
Peter Schmeichel (Dänemark)
Über weite Teile seiner Karriere galt Schmeichel für viele als bester Torwart der Welt - das stellte er vor allem im Endspiel der EURO 1992 unter Beweis. Zwar bestritt er zweifelsohne viele große Spiele, etwa das Endspiel der UEFA Champions League 1999, doch das Finale 992 gegen Deutschland in Göteborg war definitiv das Spiel seines Lebens. Schon auf dem Weg in dieses Endspiel konnte er beeindruckend, so parierte er im Halbfinale im Elfmeterschießen gegen Marco van Basten, doch im Finale dann zeigte er gleich drei Weltklasseparaden, zwei davon gegen Jürgen Klinsmann, so dass das Märchen der Dänen mit dem Sieg über den Weltmeister seine Vollendung fand. Insgesamt nahm Schmeichel an vier UEFA-Europameisterschaften sowie der FIFA-WM 1998 teil, bevor er als Rekordnationalspieler Dänemarks nach 129 Länderspielen zurücktrat .
ABWEHR
Jocelyn Angloma (Frankreich)
UEFA-Präsident Michel Platini verhalf dem in Guadeloupe geborenen Angloma im Oktober 1990 in einem Qualifikationsspiel zur EURO '92 zu seinem ersten Länderspiel und der Außenverteidiger von Paris Saint-Germain qualifizierte sich mit Les Bleus mit 24 Punkten aus acht Spielen. Obwohl Frankreich überraschend bereits in der Vorrunde ausschied, wurde Angloma in die Mannschaft des Turniers der UEFA gewählt - einer von nur zwei Franzosen, dem diese Anerkennung zuteil wurde. Ein Jahr später holte er mit Olympique Marseille die UEFA Champions League, ehe er 1994 nach Italien wechselte. Nach einer tollen ersten Saison bei Torino spielte er noch für Inter Mailand und Valencia, bevor er seine Länderspielkarriere mit Frankreich nach 37 Partieen bei der EURO 1996 beendete.
Laurent Blanc (Frankreich)
Blanc stand drei UEFA-Europameisterschaften hintereinander in der Mannschaft des Turniers der UEFA (1992 bis 2000). Bei der UEFA EURO 2000 beendete er seine Länderspielkarriere nach 97 Einsätzen mit einem Endspielsieg. 1998 bei Frankreichs erstem WM-Sieg hatte er aufgrund einer Sperre im Finale gegen Brasilien noch zuschauen müssen. Aufgrund seiner Dominanz, Eleganz und seinen Führungsfähigkeiten wurde ihm der Spitzname "Le Président" verliehen. Seine Karriere begann bei Montpellier als Mittelfeldspieler, bevor er für neun verschieden Klubs, darunter Barcelona, Inter Mailando und Manchester United als eleganter Innenverteidiger agierte. Später wurde er Coach von Girondins Bordeaux und französischer Nationaltrainer.
Jürgen Kohler (Deutschland)
Kohler war einer der besten Manndecker jemals und gewann 1990 mit Deutschland die FIFA-WM in Italien sowie 1997 mit Borussia Dortmund die UEFA Champions League. Drei Mal war er Deutscher Meister und gewann außerdem mit Juventus noch die Serie A und den italienischen Pokal. Der Ex-Verteidiger von Bayern München, der 1998 nach der WM nach 105 Länderspielen zurücktrat, wollte schon nach der EURO 1996 seine Karriere beenden, doch obwohl Deutschland Europameister wurde, war es für ihn nicht der ganz große Triumph, da er sich nach 14 Minuten im Eröffnungsspiel gegen die Tschechische Republik verletzt hatte und den Rest des Turniers verpasste. Bei seinen zwei Europameisterschaften zuvor war er aus der Mannschaft jedoch nicht wegzudenken.
Andreas Brehme (Deutschland)
Brehmen gelang 1990 bei der FIFA-WM in Italien das Siegtor im Endspiel durch den Elfmetertreffer gegen Argentinien. Brehme schoss Elfmeter oft mit dem eigentlich schwächeren rechten Fuß, während er noch im Halbfinale mit dem linken Fuß gegen England getroffen hatte. Für viele gilt er als einer der besten Außenverteidiger jemals im Fußball - er erreichte 86 Länderspiele (8 Tore). Seine Karriere begann beim 1. FC Kaiserslautern und führte ihn zu Bayern München und Inter Mailand, wo er wohl den Höhepunkt seiner aktiven Zeit hatte. Brehme spielte alle zwölf Spiele in drei aufeinanderfolgenden UEFA-Europameisterschaften und stand 1984 sowie 1992 in der Mannschaft des Turniers. Nachdem er eigentlich zurückgetreten war, wirkte er doch noch einmal bei der WM 1994 mit, als Deutschland im Viertelfinale ausschied.
MITTELFELD
Ruud Gullit (Niederlande)
Gullit war einer der berühmtesten Spieler der Welt. Als Europas Fußballer des Jahres 1987 beflügelte der große Vollblutfußballer mit Rastalocken den AC Milan zu seinem ersten Ligatitel nach neun Jahren und führte die Niederlande als Kapitän bei der UEFA-Europameisterschaft 1988 zu ihrer ersten großen internationalen Trophäe, als er im Finale gegen die Sowjetunion mit einem wuchtigen Kopfball das Eröffnunsgtor erzielte. Nach einer enttäuschenden FIFA-Weltmeisterschaft 1990 befand sich Gullit bei der EURO '92 wieder in seiner Bestform als Führungsperson, nachdem er mit Milan den Scudetto in Rekordmanier gewonnen hatte. Er beendete 1994 seine Karriere im Nationalteam mit 66 Einsätzen und 17 Toren. Seitdem hat er Chelsea, Newcastle, Feyenoord, LA Galaxy und Terek Grozny trainiert.
Stefan Effenberg (Deutschland)
Effenberg war der Kapitän, als der FC Bayern München 2000/01 die UEFA Champions League gewann - zu diesem Zeitpunkt war er schon lange nicht mehr für die Nationalmannschaft tätig. Seine Länderspielkarriere war vorüber, als er 1994 bei der FIFA-WM nach Hause geschickt wurde. Zwar kehrte der lautstarke Spielmacher, der bei seiner zweiten Zeit bei den Bayern drei Meisterschaften in Folge feierte, vier Jahre später noch kurz zurück, doch letztlich blieb es bei nur 35 Länderspielen. Fünf davon absolvierte er bei der EURO '92, als er beim 2:0 gegen Schottland das erste von insgesamt fünf Länderspieltoren erzielte. Nach der Endspielniederlage gegen Dänemark spielte er noch für Fiorentina und Mönchengladbach, ehe er bei den Bayern die Königsklasse gewann.
Thomas Häßler (Deutschland)
Häßler war zwei Mal Deutschlands Fußballer des Jahres - das zweite Mal war dies nach der EURO 1992 der Fall, bei der er überragend agierte. Bei der siegreichen WM zwei Jahre zuvor in Italien spielte er nicht unbedingt in Bestform, doch der kleine Spielmacher glänzte in Schweden und führte seine Mannschaft mit zwei Freistoßtoren gegen die GUS und die Gastgeber bis ins Endspiel. Mit Juventus, Roma und den vier Bundesligisten, für die er tätig war, konnte er keine Titel holen - das holte er aber bei der EURO 1996 nach, ehe er seine Nationalmannschaftskarriere nach der UEFA EURO 2000 als fünfter Deutscher, der über 100 Länderspiele erreichte, beendete.
Brian Laudrup (Dänemark)
Beide Laudrup-Brüder hatten sich eigentlich mit Trainer Richard Møller-Nielsen überworfen, doch im Gegensatz zu Michael kehrte Brian im Frühling 1992 zurück und wurde dafür belohnt, als Dänemark überraschend als Nachzügler ins Turnier aufgenommen wurde. Zwar traf er in Schweden nicht, doch er war der auffälligste dänische Feldspieler. Vier Jahre später - dann gemeinsam mit seinem Bruder - spielte er eine starke EM bei der er drei Tore erzielte, doch Dänemark schied bereits nach den Gruppenspielen aus. Er glänzte auch bei der WM 1998, in der Dänemark bis ins Viertelfinale vorstieß, trat dann aber im Alter von 29 nach 82 Länderspielen und 21 Toren aus der Nationalelf zurück. Rangers war der Verein, bei dem er die meisten Erfolge feierte, nachdem er unter anderem auch für Ajax gespielt hatte.
ANGRIFF
Dennis Bergkamp (Niederlande)
Bei der EURO 1992 gelangte Bergkamp zu internationaler Berühmtheit. Mit Ajax hatte er bereits zwei europäische Titel gewonnen, ehe er vier Tore für Oranje in der Qualifikation und drei weitere bei der Endrunde der EURO 1992 beisteuerte - eines davon beim Halbfinalaus gegen die Dänen. Der trickreiche Stürmer sollte zwei weitere UEFA-Europa- und FIFA-Weltmeisterschaften spielen und insgesamt 37 Tore in 79 Länderspielen schießen. Aufgrund seiner Flugangst verpasste er die FIFA-WM 2002 in Korea/Japan. Nachdem er 1995 von Inter Mailand zu Arsenal wechselte holte er dort zahlreiche Titel (unter anderem zwei nationale Doubles) und wurde zur Legende, ehe er 2006 seinen Rücktritt erklärte.
Marco van Basten (Niederlande)
Van Basten erzielte viele tolle Tore, aber das eine, weswegen man sich immer an ihn erinnern wird, ist sein Volleyschuss gegen UdSSR Torhüter Rinat Dasaev im Finale der EURO 1988. Es war sein fünftes Tor im Turnier nach einem Dreierpack gegen England und einem späten Siegtor im Halbfinale gegen die Bundesrepublik Deutschland. Der holländische Meisterschütze gewann den Goldenen Schuh und sollte den ersten von drei Ballon d'Or-Preisen in diesem Jahr abräumen. Beim AC Milan gewann er zweimal den Pokal der europäischen Meistervereine, bevor ihn eine Knöchelverletzung zum vorzeitigen Rücktritt nach 24 Toren in 58 Einsätzen zwang. Van Basten trainierte 2008 auch seinen ehemaligen Verein Ajax, nachdem er zuvor vier Jahre Trainer bei Oranje war.