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Dänen machen EURO-Märchen wahr

Nach dem Halbfinalsieg im Elfmeterschießen gegen die Niederlande landete Dänemark auch noch den ganz großen Coup und bezwang im Endspiel Weltmeister Deutschland.

Dänemarks Torschütze John Jensen nach dem 2:0-Finalsieg gegen Deutschland mit dem Pokal
Dänemarks Torschütze John Jensen nach dem 2:0-Finalsieg gegen Deutschland mit dem Pokal ©Bob Thomas/Getty Images

Dänemark - Deutschland 2:0
18. Jensen, 78. Vilfort
Finale, Göteborg, 26. Juni 1992

Trotz eines starken Beginns der deutschen Mannschaft sorgten John Jensen und Kim Vilfort durch ihre beiden Tore sowie Peter Schmeichel mit einer herausragenden Torhüterleistung dafür, dass Dänemark eine der größten Überraschungen im internationalen Fußball gelang - der Sieg bei der Europameisterschaft 1992.

Deutschland trat von Anfang an dominant auf und zwang Schmeichel früh zu Paraden, aber der Torwart von Manchester United FC hielt gegen Stefan Reuter und Guido Buchwald. Die Dänen waren kaum aus der eigenen Deckung herausgekommen, als sie völlig gegen den bisherigen Spielverlauf in Führung gingen.

Vilfort gewann einen Zweikampf gegen Andreas Brehme und passte zu Flemming Povlsen, der den Ball auf Jensen zurücklegte. Noch gegen die Niederlande hatte der Mittelfeldspieler sein Visier deutlich schief eingestellt, doch hier machte er mit einem fulminanten Schuss von der Strafraumgrenze unter die Latte, den Stefan Effenberg noch vergeblich mit dem Kopf zu klären versuchte, alles richtig. Es war erst das zweite Tor, das Jensen in seinen ersten 28 Länderspielen geschossen hatte - und es sollte 98 Spiele dauern, bis er sein erstes für Arsenal FC erzielte.

Trotz dieses Rückschlags spielte Deutschland unbeirrt weiter auf das dänische Tor, scheiterte aber immer wieder am überragenden Schmeichel. Zunächst verhinderte er den Ausgleich mit einer Glanzparade gegen Jürgen Klinsmann, dann klärte er gegen Effenberg. Auch nach der Pause sahen die Zuschauer in Göteborg Einbahnstraßenfußball auf das dänische Tor. Kent Nielsen konnte gerade noch vor Karl-Heinz Riedle klären, bevor dieser einen Querpass von Klinsmann nicht verwerten konnte. Der Stürmer des FC Internazionale Milano hätte per Kopf selbst treffen können, aber wieder war Schmeichel reaktionsschnell zur Stelle.

Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis ein Tor fallen würde, und so kam es dann auch - allerdings wieder für Dänemark. Vilfort, der Dänemarks einzige andere Chance der zweiten Halbzeit noch weit über das deutsche Tor gedonnert hatte, schien den Ball zunächst mit der Hand mitzunehmen, ehe er nach innen zog und das Leder neben Bodo Illgners linkem Pfosten versenkte. Damit war das Spiel entschieden. Dies war das märchenhafte Ende für Vilfort, der zweimal das Trainingslager der Dänen verlassen und ein Vorrundenspiel verpasst hatte, um seine kranke siebenjährige Tochter zu besuchen, die an Leukämie litt.

Was passierte danach?
Dänemark gewann in der Folge den FIFA-Konföderationen-Pokal 1995, ist aber seitdem nie mehr so nah an eine Wiederholung des Wunders von Göteborg herangekommen. Die besten späteren Vorstellungen einer dänischen Nationalmannschaft waren der Einzug ins Viertelfinale bei der FIFA-Weltmeisterschaft 1998 sowie bei der UEFA EURO 2004. Die Deutschen festigten dagegen ihren Ruf als Turniermannschaft. Sie sollten die nächste Europameisterschaft in England gewinnen, ins Finale der UEFA EURO 2008 und der Weltmeisterschaft 2002 einziehen als auch die Halbfinals der Weltmeisterschaften 2006 und 2010 erreichen.

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