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Erinnerungen an Spaniens größten Erfolg

Laut Spaniens Legende Luís Suárez muss der Finalist wie beim Gewinn der UEFA-Europameisterschaft 1964 wieder Leidenschaft und Teamgeist zeigen.

Erinnerungen an Spaniens größten Erfolg
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euro2008.com: Welche speziellen Qualitäten hatte die spanische Mannschaft von 1964?

Luís Suárez: Wir hatten eine gute Mannschaft, aber auch nicht gerade die beste in der Geschichte Spaniens. Wir haben einfach als Mannschaft gut gespielt. Wir waren sehr kompakt, und die Spieler haben sich gut verstanden und gegenseitig ergänzt. Der Vorteil war, dass sie alle nur von wenigen verschiedenen Klubs kamen. Und dann gab es noch einen Spieler mit großer internationaler Erfahrung - mich! Ich war der älteste Akteur und spielte schon im Ausland. Ich denke, dieser Vorteil war zusammen mit der Unterstützung - unsere Fans haben uns einfach fantastisch unterstützt - ausschlaggebend, dass wir am Ende Europameister geworden sind. Aber ich möchte noch einmal betonen, dass wir ein Team waren, nicht nur ein zusammengewürfelter Haufen von Topspielern. Dieser Teamgeist war entscheidend für unseren Triumph. Ich habe in besseren spanischen Nationalmannschaften gespielt, aber wir haben außer 1964 niemals etwas erreicht.

Wie wichtig war der Heimvorteil?

Er war wichtig, aber er erklärt nicht alles - wie wir 1982 sehen konnten, als er nicht geholfen hat. Da bewirkte er genau das Gegenteil, denn es wurde eine riesige Enttäuschung. 1964 hat das Team einfach als eine Einheit zusammengearbeitet, die Rückendeckung der Fans war dabei aber auf jeden Fall ein Faktor.

Würden Sie sagen, dass Lev Yashin auf dem Weg zum Titel die größte Hürde war?

Ja, er war ein großartiger Torwart und wirkte manchmal sehr furchteinflößend. Er war komplett in schwarz gekleidet, was man in anderen Ländern noch nie gesehen hatte. Ich glaube, es gab damals keinen anderen Torwart, der sich so angezogen hat. Er war sehr berühmt für russische Verhältnisse damals. Also wurde um ihn eine Art Mythos geschaffen. Wahrscheinlich war der Mythos sogar größer als der Spieler selbst, auch wenn er ein erstklassiger Torwart war.

Was wissen Sie noch vom Finale?

Hauptsächlich erinnere ich mich an die Atmosphäre, denn das Bernabéu war ausverkauft. Damals war die Kapazität viel größer als heute. Man hat erst für die Weltmeisterschaft [1982] Sitze eingebaut. Es war voll. Außerdem war das Halbfinale gegen Ungarn ein hartes Stück Arbeit für uns, die Fans wussten also, dass sie von Beginn an hinter uns stehen müssen. Das hat uns große Sicherheit verliehen und uns geholfen, ruhig zu bleiben. An die besondere Atmosphäre auf dem Platz und auf der Tribüne kann ich mich heute noch gut erinnern, genauso wie an die tolle Leistung unserer Mannschaft - denn zu dieser Zeit hatte Russland ein extrem starkes Team.