Die UEFA EURO 2008™ von A bis Z
Montag, 30. Juni 2008
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Lesen Sie über die Höhepunkte des Fußballfestes in Österreich und der Schweiz zusammen, angefangen von Arshavin über Nierentransplantationen oder türkische Comebacks bis hin zu Zidane.
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Dieser Artikel wurde erstmals im Juni 2008 publiziert.
Lesen Sie über die Höhepunkte des Fußballfestes in Österreich und der Schweiz zusammen, angefangen von Arshavin über Nierentransplantationen oder türkische Comebacks bis hin zu Zidane.
Arshavin - Ohne ihn hatten die Russen große Mühe - mit ihm wurden sie zu Angstgegnern. Nachdem er in den ersten beiden Partien noch gesperrt war, schaffte der als 'Shava' bekannte Mann im dritten Spiel den Durchbruch. Vor dem Turnier kannte ihn selbst ein Xavi Hernández noch nicht richtig, aber jetzt ist sein Name in aller Munde.
Bob Marley - Beinahe ein richtiger Reggae-Liebhaber ist Leo Beenhakker, der über die Stimmung im polnischen Lager sagte: "Als ich für Trinidad und Tobago bei der letzten Weltmeisterschaft arbeitete, bin ich jeden Morgen durch die Musik von Bob Marley geweckt worden, aber jetzt wache ich jeden Tag mit Kopfschmerzen auf!"
Co-Gastgeber - Österreich und die Schweiz sind zwar nach der Vorrunde ausgeschieden, aber weder das, noch das schlechte Wetter konnte die Stimmung in den acht Spielorten und darüber hinaus trüben. Stattdessen sahen fast vier Millionen Menschen die UEFA EURO 2008™ in den Fanzonen.
Drama - Die Türken wurden zum Synonym für Comeback, da sie ein Spiel nach dem anderen nach einem Rückstand noch drehten, bis das Tor von Philipp Lahm diese unheimliche Serie beendete. Aber die Männer von Fatih Terim waren nicht die einzigen, die in der Schlussphase für Furore sorgten, denn von den insgesamt 77 erzielten Toren fielen 18 in den letzten fünf Minuten.
Effektivität - Deutschland schoss beim 3:2-Halbfinalsieg gegen die Türkei nur drei Mal aufs gegnerische Tor, doch dafür waren alle Schüsse drin. Hätten es die Türken genau so gemacht, wären Terims Männer mit 11:3 als Sieger vom Platz gegangen.
"Feel the Rush" - Enrique Iglesias' "Can You Hear Me?" sollte der offizielle Song des Turniers werden, doch die Maskottchen-Musik "Feel the Rush" von Shaggy regte die meisten Anhänger viel mehr an.
Goldene Generation - Bulgarien, Kroatien, Frankreich, Rumänien. Die meisten Teams hatten eine bestimmte Zeit, in der sich eine Gruppe von talentierten Männern in den Fordergrund spielte. Mitte der 1990er Jahre brillierte Portugal mit eleganten Auftritten, doch der Einzug ins Halbfinale der UEFA EURO 2000™ war das Beste, was sie erreicht hatten. Eine neue Generation, angeführt von Cristiano Ronaldo, verfehlte die hohen Erwartungen erneut.
Hattrick - David Villas Dreierpack im Auftaktspiel Spaniens gegen Russland war erst der siebte Hattrick bei einer Endrunde. Villa tritt damit in die Fußstapfen von Patrick Kluivert, Sérgio Conceição, Marco van Basten, Michel Platini (zweimal), Klaus Allofs und Dieter Müller.
Ivica Vastic - Als er den Elfmeter gegen Polen verwandelte, war Vastic mit 38 Jahren und 257 Tagen der älteste Torschütze einer UEFA-Europameisterschaft. Jan Koller und Christian Panucci sind mit ihren 35 Jahren auf Platz zwei und drei in der Liste.
Juan Carlos - Nachdem er Spaniens Viertelfinalsieg über Italien sah, wurde der König gefragt, ob seine Mannschaft im Halbfinale Favorit ist. "Ja", antwortete er. "50:50."
Klasnić - Nicht viele kommen nach zwei Nierentransplantationen innerhalb von 15 Monaten überhaupt noch einmal zurück. Doch Kroatiens Ivan Klasnić feierte mit zwei Toren bei der UEFA-Europameisterschaft sein beeindruckendes Comeback.
Lebensretter - Wer glaubte, dass Semih Şentürk nur seine roten Shorts mit David Hasselhoff verbindet, hat sich getäuscht. Nicht nur mit seinem Tor, das die Hoffnungen der Türken aufs Erreichen der K.o.-Runde am Leben erhielt, sondern auch mit dem Ausgleichstreffer in der 122. Minute gegen Kroatien, bewies Semih seine Rolle als Lebensretter. Auch im Halbfinale schien er schon wieder der Held des Spiels zu werden, doch Philipp Lahm beendete dessen Höhenflug.
Makottchen - Vor vier Jahren machte ein Maskottchen namens Kinas mit seiner Akrobatik an der Mittellinie auf sich aufmerksam. Dieses Mal gab es gleich zwei, sie hatten volleres Haar und überzeugten mit einstudierten Tänzen. Trix und Flix haben die Messlatte für die Maskottchen 2012 sehr hoch gelegt.
Nihat Kahveci - Drei Minuten vor dem Schlusspfiff des entscheidenden Spiels gegen die Tschechische Republik schien es, als wäre die Türkei bereits aus dem Turnier ausgeschieden. Doch Nihat nutzte einen Fehler von Petr Čech und traf noch zum Ausgleich. Allerdings gab sich die Nr. 8 nicht mit einer Verlängerung zufrieden, und machte wenige Sekunden vor dem Ende das Siegtor für seine Mannschaft.
Oranje - Die Niederländer haben während des Turniers einen Platz in den Herzen der Berner gewonnen. Zum Spiel gegen Frankreich reisten über 100.000 Fans in die Schweizer Hauptstadt, dass entspricht in etwa der Einwohnerzahl Berns.
Portugals Ankunft - Als die Mannschaft von Luiz Felipe Scolari am 1. Juni auf dem Flughafen landete, wurde ihnen ein unvergesslicher Empfang bereitet. Etwa 600 in der Schweiz lebende Portugiesen folgten dem Mannschaftsbus in einer riesigen Autokolonne zum Hotel. Andere standen mit ihren Fahnen an den Straßen Spalier. An ihrem Quartier in Neuchatel warteten weitere 10.000 Fans, die ihren Idolen zujubelten.
Qual für die Nerven - Deutschlands knapper Sieg gegen Portugal, Arshavins Meisterleistung in der Verlängerung gegen die Niederlande, die Elfmeterkrimis Kroatien gegen die Türkei sowie Spaniens erster Pflichtspielsieg gegen Italien seit 88 Jahren. In allen Viertelfinalspielen war eine Menge an Spannung geboten.
Reina Senior - Pepes Vater Manuel würde mit Sicherheit den Preis für die beste Metapher des Turniers erhalten. Über Luis Aragonés sagte er: "Der Mensch strebt ständig danach, sich zu verbessern. Er ist erfolgshungrig und will immer mehr erreichen", sagte er. "Genauso ist auch Luis. Das ist der beste Treibstoff für den Motor eines Fußballtrainers. Aussagen wie: 'Wir haben das Ziel erreicht' wird man von ihm niemals hören."
Schweinsteiginho - Deutschlands Bastian Schweinsteiger schoss Tore, bereitete sie vor und bekam bei der UEFA EURO 2008™ sowohl Gelbe, als auch eine Rote Karte. Der einzige Spieler, der das bei einer Europameisterschaft schon einmal schaffte, war Dänemarks Klaus Berggreen 1984. Schweinsteiger kam nach seiner Sperre in einer sehr guten Form zurück. Warum? Angela Merkel hat ihn darum gebeten. "Wenn die Bundeskanzlerin etwas sagt, sollte man das auch tun", erklärte er.
Trübes Wetter - Es war wohl der niederschlagreichste Juni in Österreich und der Schweiz, an den sich die Meisten erinnern können. Die Organisatoren waren gezwungen vor den Viertelfinalspielen den Platz im Baseler St. Jakob-Park noch einmal auszuwechseln. Auch in Wien sah es nicht besser aus. Die Partie zwischen Spanien und Russland war ziemlich feucht.
Unterlegen - Bei der UEFA EURO 2004™ verlor die favorisierte französische Auswahl im Viertelfinale gegen Griechenland. Dieses Jahr schied die überalterte Mannschaft mit nur einem Punkt bereits in der Vorrunde aus.
Verletzungen - Franck Ribéry, Alexander Frei und die Hälfte des türkischen Kaders waren die Leidtragenden bei dieser EURO. Doch auch vor der Endrunde waren einige Spieler von Verletzungspech geplagt. Daniel Pudil brach sich seine Hand, als er den gewonnen Meistertitel von SK Slavia Praha feierte, während Rumäniens Ovidiu Petre bei einem Volleyballspiel mit einem Kameramann zusammen prallte und so für das Turnier ausfiel.
Wanderung durch den Park - Noch einmal Beenhakker, dieses Mal am Abend vor dem Spiel gegen Deutschland: "Nur weil wir bei einer Europameisterschaft sind, werden wir unseren Ablauf nicht ändern. Es ist nicht so, dass wir nackt eine Runde durch den Park wandern. Wir machen alles wie immer und danach werden wir tra-la-la im Stadion singen. Wir werden 'tra-la-la' spielen, ob wir danach noch 'tra-la-la' machen, werden wir sehen.
X-Faktor - Ist etwas, was die Türken laut dem klagenden kroatischen Trainer Slaven Bilić viel zu viel gehabt haben.
Yellow Press - Über die Farbe des Auswärtstrikots Spaniens gab es in den Medien heikle Diskussionen. Aragonés meinte dazu nur: "Ich selbst mag diese neue Farbe nicht. Aber solange ich es nicht selbst tragen muss, können die Spieler es schon. Jedenfalls ist es kein gelb, es ist senffarben."
Zidane - die UEFA EURO 2008™ war das erste große Turnier seit 1994 ohne der lebenden Legende Zinedine Zidane. Man konnte bei der Endrunde einige individuell starke Spieler beobachten, die vielleicht in seine Fußstapfen treten können - zum Beispiel Arshavin...