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1976: Panenka Held der Tschechen

Mit dem berühmtesten Elfmeter der Fußballgeschichte entschied Antonín Panenka das EM-Finale für Außenseiter Tschechoslowakei.

Die Tschechoslowakei gewann die UEFA-Europameisterschaft 1976
Die Tschechoslowakei gewann die UEFA-Europameisterschaft 1976 ©empics

Als Antonín Panenkas Elfmeter-Lupfer durch die Luft segelte, war die UEFA-Europameisterschaft im Begriff, sich für immer zu verändern. Mit seiner herausragenden und frechen Aktion sicherte der tschechische Mittelfeldspieler seinem Team den EM-Titel 1976 und verankerte diesen Wettbewerb endgültig im öffentlichen Bewusstsein.

Es war das perfekte Ende eines herausragenden Turniers, dessen Erscheinungsbild von vier großartigen Teams geprägt wurde und das mit dem heute längst legendären Panenka-Elfmeter ein würdiges Ende fand. Gastgeber Jugoslawien empfing die Tschechoslowakei, die brillanten Niederländer um Johan Cruyff und Titelverteidiger und Weltmeister Deutschland zu einem Fußballfestival, das erstmals in Osteuropa ausgetragen wurde.

Von diesem Quartett schienen die Tschechen die geringste Chance zu haben, sich die Henri-Delaunay-Trophäe zu sichern. Angeführt von Trainer Václav Ježek begann die Qualifikation für das Team mit einer 0:3-Niederlage gegen England im Wembley-Stadion. Ein 2:1-Sieg gegen das Team von Don Revie im Rückspiel in Bratislava, das den Sieg in Gruppe 1 sicherte und die Elf unter die letzten Acht beförderte, war ein erster Fingerzeig für das Potenzial der Mannschaft.

Überraschend machte es Wales besser als ihre englischen Nachbarn, inspiriert von John Toshack und Leighton James. Im Viertelfinale war allerdings gegen Jugoslawien Endstation, die Tschechen setzten sich gegen die Sowjetunion um Oleh Blokhin durch. Die Niederländer spazierten beim 7:1-Gesamtsieg gegen Belgien durch die Abwehrreihe des Gegners, Deutschland hatte mit Spanien wenig Probleme und komplettierte das Halbfinale.

Gerd Müller war nicht mehr dabei, um die gegnerischen Abwehrspieler in Angst und Schrecken zu versetzen, doch Namensvetter Dieter trat in seine Fußstapfen, als er bei seinem Debüt in Belgrad einen Hattrick erzielte, als Deutschland nach einem 0:2-Rückstand Gastgeber Jugoslawien noch mit 4:2 nach Verlängerung bezwang. Auch in Zagreb ging es in die Verlängerung, wo die Niederländer Johan Neeskens und Wim van Hanegem vom Platz gestellt wurden und die Niederlande sich mit 1:3 den Tschechen geschlagen geben musste, so dass die Finalrevanche von der WM 1974 gegen Deutschland geplatzt war.

Deutschland um Trainer Helmut Schön ging als Favorit ins Finale, obwohl die Tschechen seit der Pleite in Wembley in 20 Spielen ohne Niederlage geblieben waren. Schnell gerieten die Deutschen 0:2 in Rückstand, doch Müller und, in letzter Minute, Bernd Hölzenbein glichen aus und erzwangen eine Verlängerung. Dort fielen keine Treffer und so musste das zum ersten Mal in einem großen Turnier das Elfmeterschießen entscheiden.

Nach sieben verwandelten Elfmetern und dem Fehlschuss von Uli Hoeneß hatte Panenka die Gelegenheit, sich unsterblich zu machen. Er wartete, bis Sepp Maier zu Boden ging, um dann seelenruhig und kühn den Ball in die Mitte des Tores zu heben. "Wenn es darauf ein Patent gäbe, würde ich es mir patentieren lassen", witzelte Panenka später.