Irland schafft Sensation gegen England
Sonntag, 5. Oktober 2003
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England - Republik Irland 0:1
Nach dem Gegentor durch Ray Houghton kam England zwar zu einigen Chancen, scheiterte aber immer wieder an Packie Bonner.
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England ging als hoher Favorit in das Spiel gegen die Republik Irland, die erstmals an der Endrunde einer UEFA-Europameisterschaft teilnahm. Die Abwesenheit des verletzten Terry Butcher hinterließ allerdings eine große Lücke in der unerfahrenen englischen Abwehr, die nicht zu schließen war.
Kevin Moran schlug einen langen Freistoß und der Ball fiel Tony Galvin vor die Füße, der eine Flanke in die Mitte brachte, die John Aldridge zu seinem Teamkollegen bei Liverpool FC, Ray Houghton, köpfte und der hob das Leder mit dem Kopf über Torhüter Peter Shilton ins Netz.
Da waren gerade sechs Minuten gespielt und England brauchte bis zur Pause, um sich von diesem Schock zu erholen. Mehrfach musste Shilton weiteres Ungemach verhindern, vor allem Houghton sorgte immer wieder für Unruhe im englischen Strafraum. In der zweiten Hälfte spielte dann aber nur eine Mannschaft, nämlich England. Jetzt hatte der Favorit genug Chancen, um zwei Spiele zu gewinnen.
Alleine Gary Lineker war dreimal auf und davon, scheiterte aber einmal an Keeper Packie Bonner, traf einmal die Latte und verzog den dritten Versuch um Zentimeter. Der Stürmer des FC Barcelona spielte erschreckend schwach, erst später wurde bei ihm eine Hepatitis diagnostiziert.
Bonner sorgte jetzt im Minutentakt für frustrierte Engländer und rettete gegen John Barnes, Peter Beardsley, Lineker (drei weitere Male) und Bryan Robson. Irlands Trainer Jack Charlton, selbst 1966 mit England FIFA-Weltmeister, feierte eine gelungene Revanche gegen sein Heimatland, das ihn 1977 als Nationaltrainer entlassen hatte.
Auch drei Tage später überzeugte sein Team beim 1:1 gegen die UdSSR, doch eine knappe Niederlage gegen die Niederlande beendete das irische EURO-Abenteuer vorzeitig. Trotzdem verließen die Iren Deutschland hoch erhobenen Hauptes, während die Engländer nach drei Niederlagen in Folge still und stumm die Hintertür nach Hause nahmen.
Aufstellung
England: Shilton; Sansom, Wright, Adams, Stevens; Barnes, Robson (K), Webb (60. Hoddle), Waddle; Lineker, Beardsley (82. Hateley)
Bank: Woods, Viv Anderson, McMahon
Trainer: Bobby Robson
Irland: Bonner; Hughton, Moran, McCarthy, Morris; Galvin (77. Sheedy), Whelan, McGrath, Houghton; Stapleton (K) (46. Quinn), Aldridge
Bank: Peyton, Byrne, John Anderson
Trainer: Jack Charlton
Schiedsrichter: Siegfried Kirschen (DDR)