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Müller feiert Traumeinstand für Deutschland

Jugoslawien - Bundesrepublik Deutschland 2:4 n.V.
Für die DFB-Elf schien das erhoffte Finale schon in weiter Ferne, doch dann kam Dieter Müller und machte seinem Nachnahmen alle Ehre.

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Jugoslawien stand bei der UEFA-Europameisterschaft 1976 schon mit einem Bein im Finale, bis Deutschlands Trainer Helmut Schön ein extrem glückliches Händchen bewies.

Nachdem sein Team elf Minuten vor dem Ende mit 1:2 im Rückstand lag, ersetzte er Herbert Wimmer durch Dieter Müller, der bei seinem Debüt gleich das Spiel seines Lebens zeigte. Nach nur drei Minuten erzielte der Stürmer vom 1. FC Köln den Ausgleich, ehe er Deutschland mit zwei Toren in der Verlängerung ins Finale schoss.

WISSENSWERTES ZUR EURO 1976

Für die Jugoslawen, die in der ersten Halbzeit ein überragendes Spiel abgeliefert hatten, war das eine herbe Niederlage, aber sie konnten immerhin zeigen, wie man mit Ballgefühl und Kreativität den Defensivverbund der deutschen Nationalmannschaft gehörig ins Schwitzen bringen konnte. Der Weltmeister wurde einfach auseinander genommen, und vor allem Dragan Džajić und der schnelle Slaviša Žungul konnten auf der rechten Seite nach Belieben agieren.

Nach 19 Minuten brach Danilo Popivoda dann den Bann, als er einen Pass elegant aufnahm, Franz Beckenbauer überlief und den Torhüter im Fallen in die falsche Ecke schickte. Sepp Maier konnte in der Folge einige Male in höchster Not retten, wurde aber nach einer Flanke von der rechten Seite von Berti Vogts so sehr gestört, dass Džajić den Ball mühelos über die Linie drücken konnte. Danach kam zum Glück der Halbzeitpfiff, und der Titelverteidiger hatte etwas Zeit zum Durchschnaufen.

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Vogts, der Johan Cruyff im Finale der FIFA-Weltmeisterschaft 1974 aus dem Spiel genommen hatte, wurde von Džajić ein ums andere Mal schwindelig gespielt. Doch der "Terrier" gab nie auf und bearbeitete seinen Gegenspieler, bis der langsam aber sicher müde wurde. Beckenbauer verließ nun auch immer häufiger seine Abwehr und trieb seine Elf mit zentimetergenauen Pässen nach vorne.

Das erste Tor der Deutschen nach 64 Minuten fiel dann etwas glücklich, nachdem der Distanzschuss von Heinz Flohe noch abgefälscht wurde. Aber auch der folgende Ausgleichstreffer war verdient, nachdem sie das Spiel zu keinem Zeitpunkt aufgegeben hatten. Nach einem Eckball von Rainer Bonhof von der linken Seite lauerte Müller freistehend am zweiten Pfosten, und köpfte sein Team mit der ersten Ballberührung im Trikot der Nationalmannschaft in die Verlängerung.

Es sah schon alles nach einem Elfmeterschießen aus, bis Flohe sich auf der linken Seite gegen Žungul durchsetzte und Erich Beer am langen Pfosten fand. Dieser legte den Ball dann auf Müller zurück, der den Rest besorgte. Vier Minuten später war der Traumeinstand dann endgültig perfekt, nachdem ein strammer Schussversuch von Bonhof direkt vom Pfosten zurückprallte, und ihm vor die Füße sprang.

Franz Beckenbauer und Jovan Aćimović
Franz Beckenbauer und Jovan Aćimović

Für Jugoslawien nahm das Spiel eine bittere Wende, doch Deutschland feierte ein ähnliches Comeback wie im Finale der Weltmeisterschaft 1954. Doch das war noch nicht alles und das Team von Helmut Schön sollte auch im Finale einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen, diesmal allerdings ohne Happyend.

Aufstellungen

Jugoslawien: Petrović; Buljan, Mužinić, Katalinski; Oblak (105. Vladić), Aćimović (K) (105. Peruzović); Šurjak, Popivoda, Jerković, Džajić, Žungul
Bank: Marić, Halilhodžić, Vukotić,
Trainer: Ante Mladinić

BR Deutschland: Maier; Beckenbauer (K), Dietz, Schwarzenbeck, Vogts; Beer, Bonhof, Danner (46. Flohe), Hoeness; Hölzenbein, Wimmer (79. Müller)
Bank: Nogly, Kaltz, Kargus
Trainer: Helmut Schön

Schiedsrichter: Alfred Delcourt (Belgien)