Poborský-Lupfer bringt Tschechen das Halbfinale bei der EURO 1996
Montag, 6. Oktober 2003
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Tschechische Republik - Portugal 1:0
Karel Poborskýs spektakulärer Lob reichte trotz des Platzverweises in der 88. Minute für Radoslav Látal dazu, ins Halbfinale einzuziehen.
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Karel Poborskýs toller Heber stellte den Unterschied das, als die Tschechische Republik gegen Portugal das Halbfinale erreichte.
Die Gruppensieger Deutschland, England und Frankreich hatten beim Anstoß bereits die Vorschlussrunde erreicht, sodass nun im Villa Park auch Portugal nachziehen wollte. Das Mittelfeld zauberte wie stets, doch vorn ging fast gar nichts, sodass die Tschechen selten in Schwierigkeiten gerieten.
Die Partie wurde letztlich von einem magischen Moment entschieden, als Poborský in der 53. Minute seine unglaubliche Klasse zeigte und Vítor Baía bezwang. Wermutstropfen für die Tschechen war der späte Platzverweis für Radoslav Látal, aber das sollte am Gesamtergebnis nichts mehr ändern.
Es war ein Triumph einer solider und unspektakulären Truppe, wobei Torhüter Petr Kouba herausstach, der frühe Chancen von Fernando Couto und Sá Pinto vereitelte. Für die Portugiesen war es fast schon zur Gewohnheit geworden, viel Ballbesitz zu haben, aber kein Kapital draus schlagen zu können. Unfähig, die tschechische Abwehr in Verlegenheit zu bringen, mussten sie dafür kurz nach der Pause die Zeche zahlen, als Poborský den Ball unhaltbar versenkte.
Der Flügelspieler, der sich schön durchgespielt hatte, sah Torhüter Vítor Baía auf sich zukommen und er entschied sich für die riskanteste Variante, den Ball fast vertikal über den Keeper ins Netz zu lupfen.'
Erst acht Minuten vor dem Ende, als Látal vom Platz gestellt wurde, schienen die Tschechen etwas verwundbarer zu sein, denn erst jetzt hatten die Portugiesen die einzig vernünftige Chance im zweiten Abschnitt, die Jorge Cadete per Kopf vergab. So kamen gut organisierte und disziplinierte Tschechen ins Halbfinale, während die Zauberkünstler aus Portugal das Nachsehen hatten.
Aufstellungen
Portugal: Vítor Baía (K); Dimas, Hélder, Fernando Couto, Secretário; Luís Figo, Oceano, Rui Costa (61. Pedro Barbosa), Paulo Sousa (70. José Tavares); João Pinto, Sá Pinto (46. Domingos)
Bank: Vítor Paneira, Cadete, Alfredo, Porfírio, Folha, Paulo Madeira, Rui Correia
Trainer: António Oliveira
Tschechische Republik: Kouba; Nĕmec, Horňák, Kadlec, Suchopárek, Látal; Šmicer (85. Kubík), Bejbl, Nĕmeček (c) (90. Berger), Poborský; Kúka
Bank: Drulák, Frýdek, Srníček, Kotůlek, Rada, Novotny, Kerbr, Maier
Trainer: Dušan Uhrin
Schiedsrichter: Hellmut Klug (Deutschland)
Man of the Match: Karel Poborský (Tschechische Republik)