UEFA legt Schiedsrichter-Agenda für die EURO 2012 fest
Mittwoch, 2. Mai 2012
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Die UEFA hat Anweisungen an die Schiedsrichter der UEFA EURO 2012 erteilt, dabei geht es auch um den Schutz der Spieler, Rudelbildung und Massenkonfrontationen.
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Die UEFA hat an die Schiedsrichter der UEFA EURO 2012 eine Serie von in diesem Sommer zu befolgenden Leitlinien herausgegeben und ihre Zuversicht bestärkt, dass die Unparteiischen in Polen und der Ukraine Topleistungen abrufen werden.
Am Mittwoch gab UEFA-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina bei dem in dieser Woche in Warschau laufenden Vorbereitungsseminar einen umfassenden Überblick darüber, was von den Unparteiischen bei der Endrunde ab dem 8. Juni erwartet wird. Der Schutz der Spieler und des Images der Spiels, Strafen für das Bedrängen der Schiedsrichter sowie für Massenkonfrontationen gehörten zu den Instruktionen, die durch die UEFA-Schiedsrichter-Kommission überbracht wurden.
Die 31 Spiele in Polen und der Ukraine werden jeweils von einem Schiedsrichter, zwei Assistenten und einem Vierten Offiziellen geleitet, die durch zwei weitere Schiedsrichter-Assistenten und einen Reserve-Assistenz-Schiedsrichter unterstützt werden. Die zusätzlichen Assistenz-Schiedsrichter, die hinter der Torauslinie stehen und sich besonders auf Vorkommnisse im Strafraum konzentrieren sollen, sind Teil eines anhaltenden Experiments, das durch das International Football Association Board autorisiert ist.
"Eines der Hauptziele besteht im Schutz der Spieler und wir haben die Schiedsrichter daran erinnert, welche potenziellen Gefahren es für die Sicherheit der Spieler gibt", sagte Collina. "Wir wollen nicht, dass Schiedsrichter von Gruppen protestierender Spieler umringt werden. Das gibt kein gutes Bild ab und man darf mit Gelben Karten rechnen. Wir wollen auch keine 20 Spieler in Massenkonfrontationen sehen, hier wird es Gelbe Karten für die Verursacher geben."
Collina erklärte, dass die im Dezember ausgewählten Schiedsrichter auf der Basis ihrer Leistungen in den letzten zwei Jahren in großen UEFA-Wettbewerben sowie aufgrund ihrer Erfahrung ausgesucht wurden. Zwölf Quintetts - Schiedsrichter, Assistenz-Schiedsrichter und zusätzliche Assistenz-Schiedsrichter - wurden aus zwölf Ländern ausgewählt.
Vorbereitungen
Auf dasWinter-Training beim UEFA-Kurs in Antalya (Türkei) folgte ein engagiertes Vorbereitungsprogramm und Mitglieder der UEFA-Schiedsrichter-Kommission und Beobachter haben die Fortschritte der Unparteiischen im Frühling in den UEFA-Vereinswettbewerben überwacht.
In Warschau nahmen die Schiedsrichter an 16 Stunden Lektüre zu verschiedenen Themen teil und unterzogen sich im Agrykola-Sport-Komplex einem Fitnesstest. Auch für die Assistenz-Schiedsrichter wurde ein maßgeschneidertes Trainings-Programm entworfen. "Ihre Rolle ist entscheidend, denn ihre Entscheidungen können das Ergebnis eines Spiels beeinflussen", erklärte Collina.
"Die EURO 2012 ist der wichtigste Wettbewerb der UEFA - wir müssen alle unsere Unparteiischen so vorbereiten, dass sie während des Wettbewerbs ihre Bestleistung abrufen können", fügte der Italiener hinzu. "Wir brauchen Athleten, nicht nur Schiedsrichter - fit zu sein ist wichtig. Wir kümmern uns intensiv darum."
"Die Instruktionen an die Unparteiischen werden exakt die selben sein, wie an die Spieler und Trainer. Wir möchten, dass Schiedsrichter, Trainer und Spieler die selbe Sprache sprechen, wenn es um Fußball und die Interpretation der Spielregeln geht."
"Wir werden die Vorbereitungen bis zum Anstoß weiterführen", fügte Collina hinzu. "Unsere Schiedsrichter nehmen an großen nationalen Wettbewerben und UEFA-Vereinswettbewerben teil. Sie stehen am Ende einer anspruchsvollen Saison. Es wird wichtig sein, dass sie bereit sind. Ich hoffe, dass man darüber berichtet, was die Schiedsrichter tun. Sie gehen mit ihrer Aufgabe sehr professionell um und geben ihr Bestes, 100 Prozent vorbereitet zu sein. Die UEFA ist sicher, dass sie ihren Job großartig ausfüllen werden."
Das Vertrauen ist groß, dass die Schiedsrichter ausgezeichnet mit dem öffentlichen und medialen Druck bei dem Turnier umgehen werden. "Die Schiedsrichter sind es gewohnt, in ihren Ländern wichtige Spiele zu leiten", sagte Collina. "Sie sind für jede Art von Druck bereit. Wir haben Schiedsrichter, die für Spiele in der UEFA Champions League, der UEFA Europa League und bei der Endrunde der FIFA-WM verantwortlich waren. Sie sind hier, weil sie es verdienen, hier zu sein..."