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Wahnsinn in München! Kraftakt mit Happy End

Bayern - Juventus 4:2 n.V. (Gesamt: 6:4)
Dramatik pur: Ein Last-Minute-Treffer bringt taumelnde Bayern in die Verlängerung, dann stechen die Joker.

Erleichterung pur bei Thomas Müller

Hatte der FC Bayern die erste Halbzeit in Turin noch nach Belieben dominiert, gab es nun den absoluten Kaltstart. Als David Alaba in der fünften Minute den Ball nicht traf und Manuel Neuer die Situation falsch bewertete, bedankte sich Pogba und schob von der Strafraumgrenze ins leere Netz ein - 0:1.

Im Anschluss war die Bayern-Abwehr verunsichert: Ein Fehler von Joshua Kimmich ermöglichte Álvaro Morata die nächste Großchance, auch der sonst so zuverlässige Neuer ließ sich anstecken und hatte Glück, dass sein Schnitzer im Aufbau kurz darauf wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde.

©Getty Images

In der 28. Minute nutzte Juve die fehlende Balance im Spiel des Rekordmeisters erneut eiskalt aus. Nach einem bärenstarken Sololauf von Morata, der bei seinem Antritt die halbe FCB-Mannschaft ins Leere laufen ließ, blieb Cuadrado im Strafraum cool und versenkte die Kugel zum 0:2 - Schockstarre in der Arena!

Fast unvorstellbar: Bis zur 42. Minute blieben die Hausherren ohne gute Chance. Dann aber brannte es vor dem Kasten von Gianlugi Buffon lichterloh, ohne dass Thomas Müller und Robert Lewandowski bei einer Billard-Aktion davon profitieren konnten.

Im direkten Gegenzug verhinderte Neuer gegen Cuadrado mit einer starken Parade das 0:3, doch der Schaden war für die Elf von Pep Guardiola zur Halbzeit auch so beträchtlich.

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Nach dem Seitenwechsel wurde es hektisch. Die Partie war oft unterbrochen und es gelang dem FC Bayern nicht, Druck aufzubauen. Im Gegenteil: In der ersten Viertelstunde waren die Italiener deutlich dichter am nächsten Treffer und vergaben zweimal die Vorentscheidung.

Erst nach etwas mehr als einer Stunde schafften es die Gastgeber, so etwas wie einen Belagerungszustand am Juve-Strafraum herzustellen. Es musste jetzt dringend ein Tor her und in der 73. Minute war es soweit. Nach Flanke von Douglas Costa stieg Lewandowski entschlossen am langen Pfosten hoch und rüttelte das Stadion wach.

©AFP/Getty Images

Trotz eines furiosen Endspurts lief den Bayern die Zeit davon. Hochkarätige Chancen blieben aus - bis zur 90. Minute. Dann flankte Kingsley Coman auf den langen Pfosten zu Müller. Ausgleich! Verlängerung!

Bayern blieb am Drücker, musste jetzt aber auch ein paar Sicherheitsvorkehrungen treffen und schnürte Juve deshalb nicht mehr ganz so konsequent ein. So endete die erste Halbzeit des Nachschlags ohne große Highlights, dafür herrschte Hochspannung.

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Doch die Roten konnten noch nachlegen und machten Juve kurz nach dem Seitenwechsel den Garaus. Eine tolle Kombination mit Müller schloss Thiago Alcántara erst zum 3:2 ab (108.), dann traf Coman sehenswert zur Entscheidung - 4:2 (110.). Juve hatte zwar noch die Möglichkeit zum Anschluss, doch Mario Mandžukić scheiterte an einer Glanzparade von Neuer.

Wertvollster Spieler: Kingsley Coman
Als der Franzose Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, hingen die Bayern mächtig in den Seilen. Gegen seinen Ex-Klub leitete Coman die Wende ein und lieferte mit dem tollen 4:2 das i-Tüpfelchen. Ohne seinen Input wäre die Auszeichnung wohl an Morata gegangen - und Juve ins Viertelfinale eingezogen.

Ein frühes Tor…
… hätten die meisten Zuschauer sicher eher dem FC Bayern zugetraut. Dass Juve jedoch nach einer halben Stunde mit 2:0 führen würde - wer hatte dieses Szenario wirklich auf dem Zettel? Die Alte Dame machte es aber auch richtig clever, gab sich hinten keine Blöße und fuhr trotz der Verletzungsprobleme im Angriff gefährliche Konter.

Die Last-Minute-Bayern
Späte Tore in der K.-o.-Runde hat der FC Bayern in seiner Geschichte schon so manche erzielt. Der Ausgleich von Müller auf den allerletzten Drücker ist von seiner Bedeutung kaum zu überbieten, war aber auch nur ein Teil einer Partie, über die man über Münchens Stadtgrenzen hinaus noch lange reden wird.

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