Flora hat gegen Basel Großes vor

Nur zwei Tage nach dem Ende der UEFA-U19-Europameisterschaft in Estland kehrt der große Fußball zurück ins Lilleküla-Stadion, wenn der FC Flora Tallinn im Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League den FC Basel 1893 empfängt.

In der letzten Saison scheiterte Flora nach Hin- und Rückspiel denkbar knapp mit 0:1 gegen Shamrock Rovers FC, den späteren Teilnehmer an der Gruppenphase der UEFA Europa League. Basel erreichte dagegen 2011/12 das Achtelfinale der Königsklasse, nachdem man in der Gruppenphase Manchester United FC ausgeschaltet hatte. Floras Sportdirektor, der ehemalige estnische Nationaltorhüter Mart Poom, sieht seine Mannschaft dennoch für diese Aufgabe gerüstet. "Es ist kein großes Unglück, dass wir gegen Basel spielen", sagte er. "Sondern das ist eine große Herausforderung. Wir sollten eine disziplinierte Leistung zeigen und wenigstens ein Tor schießen."

Floras Trainer Martin Reim geht mit einem ähnlichen Ziel in dieses Duell. "Unser Gegner ist sehr stark, aber wir wollen ein Ergebnis holen, das uns für das Rückspiel in der Schweiz noch eine Chance lässt", meinte er gegenüber UEFA.com. "Wir müssen zeigen, dass wir ein würdiger Gegner sind. Es geht nicht nur darum, guten Fußball zu spielen. Es geht auch um das Ergebnis, um den Sieg. Wir werden sehen, ob unsere Qualität dafür ausreicht."

Obwohl Estland bei der U19-Endrunde dreimal verloren hat, war das Turnier für einige Flora-Spieler eine wertvolle Erfahrung, vor allem für die beiden herausragenden Akteure des Gastgebers: Karl-Eerik Luigend und Karol Mets. "Sie sind beide in guter Form und stehen am Dienstag vielleicht in der Startelf", so Reim. "Sie haben sich gegen die besten jungen Spieler in Europa nicht schlecht verkauft, aber wir müssen abwarten, was sie gegen die stärksten erwachsenen Spieler in Europa ausrichten können."

Nachdem Basel in der letzten Saison zum dritten Mal in Folge Schweizer Meister geworden ist, gehört der Verein durchaus zur gehobenen Kategorie. Am Freitag startete der FCB mit einem 1:0-Erfolg bei Servette FC in die Spielzeit 2012/13. "Ich habe Videos ihrer Spiele gesehen", sagte Reim. "Ich weiß, was uns erwartet. Im Moment sind sie noch nicht in Topform. Es hat nichts gebracht, ihre Spiele gegen United noch einmal anzuschauen. Diesmal sind es ganz andere Spiele."

Flora liegt nach 18 Spieltagen der estnischen Liga vier Punkte hinter Spitzenreiter JK Nõmme Kalju und hatte zuletzt mit finanziellen Problemen zu kämpfen, doch Reim ist zuversichtlich, dass seine Mannschaft das ausblenden kann. "Ja, wir hatten Schwierigkeiten, aber das wird kein Problem sein", erklärte er. "UEFA-Champions-League-Spiele sind etwas ganz Besonderes, deshalb denken wir jetzt nur an die kommenden Spiele gegen Basel. Wir werden unser Bestes geben und über nichts anderes sprechen."

"Ich habe in der Vergangenheit gegen sehr gute Klubs und Nationalteams gespielt, aber als Trainer hatte ich es noch nie mit einem solch starken Gegner zu tun", fügte Reim hinzu, der 157 Länderspiele für Estland bestritten hat. "Das Wichtigste ist, dass wir an unsere Stärken glauben und keine Angst haben, dann ist alles möglich."