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Werder nach Thriller in der Königsklasse

UC Sampdoria - SV Werder Bremen 3:2 n.V. (Gesamt 4:5)
Die Italiener hatten durch Pazzini (2) und Cassano schon 3:0 geführt, ehe Rosenberg (90+3.) und Pizarro (100.) den Spieß umdrehten.

Werder nach Thriller in der Königsklasse
Werder nach Thriller in der Königsklasse ©UEFA.com

UC Sampdoria sah nach den Treffern von Giampaolo Pazzini (8./13.) und Antonio Cassano (85.) schon wie der Sieger dieses Duells aus, doch in der Nachspielzeit schoss Markus Rosenberg die Hanseaten in die Verlängerung. Dort dann endlich übernahm der SV Werder Bremen das Kommando und gelangte durch den Treffer von Claudio Pizarro nach einem wahren Thriller noch in die Gruppenphase der Königsklasse.

Der Bundesligist begann mit Sandro Wagner und Marko Marin in der Startelf, während die angeschlagenen Aaron Hunt und Hugo Almeida gleich in Bremen geblieben waren. Wagner agierte als einzige Spitze.

Wenn Thomas Schaaf mit dieser Maßnahme seiner Mannschaft nach den vier Gegentoren zum Ligastart gegen die TSG 1899 Hoffenheim nun in Italien mehr Stabilität in der Defensive verleihen wollte, so ging die Idee allerdings nach hinten los. Wie zuvor befürchtet worden war, legte Sampdoria im Stadion Luigi Ferraris los wie die Feuerwehr. Antonio Cassano hatte die erste Großchance der Partie, als er eine Flanke von Marius Stankevičius knapp über das Tor köpfte.

Eine Minute später hatte es dann auch das erste Mal geklingelt. Der Schweizer Nationalspieler Reto Ziegler und Cassano setzten sich sehenswert über links in Szene, Cassano flankte den Ball vors Tor, wo Giampaolo Pazzini mit dem Kopf zur Stelle war und Tim Wiese keine Abwehrchance ließ (8.). Mit einer Abwehrleistung, die in ihrer Hilflosigkeit in dieser Phase an die Zeit der vier Gegentore im Kraichgau erinnerte, durfte sich Bremen nicht wundern, dass es nur fünf Minuten später bereits 0:2 stand. Dieses Mal glänzte Stankevičius per Freistoß als Vorbereiter und erneut war Pazzini der umjubelte Torschütze, diesmal per Volley innerhalb des Strafraums.

Werder wirkte geschockt und kam erst nach 23 Minuten zu einer halben Gelegenheit, als Tim Borowski nach einer Ecke von Torsten Frings per Kopfstoß das Können von Gianluca Curci prüfte. Die Hanseaten kamen zu keiner einzigen echten Torchance. Schlimmer noch: Pazzini hätte kurz vor der Pause fast den perfekten Hattrick komplettiert: Nach einem Eckball von Cassano kam der Doppeltorschütze frei zum Kopfball und nur die Rettungstat von Clemens Fritz auf der Linie verhinderte das dritte Gegentor.

Trotz der schwachen Darbietung in Halbzeit eins sah sich Thomas Schaaf nicht veranlasst, in der Pause etwas an seiner Aufstellung zu ändern. Auch in der folgenden Viertelstunde brachten die Grün-Weißen kaum etwas zustande. Sampdoria blieb die gefährlichere Mannschaft: Der Flachschuss von Cassano nach rund einer Stunde fand Wiese aber auf seinem Posten.

Der kürzlich zuvor eingewechselte Marko Arnautović und Sandro Wagner verpassten dann aber nur knapp eine flache, scharfe Hereingabe von Clemens Fritz. Langsam aber stetig schoben die Norddeutschen sich näher an das Gehäuse von Curci heran. Bremen übernahm mehr und mehr das Kommando und drängte jetzt mit Vehemenz auf das so wichtige Auswärtstor.

20 Minuten vor dem Ende war es Nationalspieler Per Mertesacker, der einen Eckball von Marin nur hauchdünn am Tor vorbeiköpfte. Doch der letzte, entscheidende Pass wollte an diesem Abend einfach nicht gelingen.

Nach dem Verlauf der zweiten Halbzeit etwas unverdient gelang Cassano im Anschluss an einen kapitalen Ballverlust von Philipp Bagfrede in der Vorwärtsbewegung sogar noch das 3:0 (85.). Alles schien entschieden. Doch so hatte Werder zu Hause auch geführt, bis Pazzini in der 90. Minute das Auswärtstor gelungen war. Diesmal dauerte es noch 180 Sekunden länger, dann schlug Markus Rosenberg mit einem Flachschuss aus 20 Metern ins lange Eck zu und das Hinspielresultat war hergestellt – es ging in die Verlängerung.

Dort sorgte Marin für ein erstes Ausrufezeichen, als er von links nach innen zog und den Ball an die Latte setzte. Nun dominierte Werder das Geschehen, das sich fast nur noch in Sampdorias Hälfte abspielte. Der immer stärker werdende Marin setzte die Ausrufezeichen, und er war auch Vorbereiter für das 2:3 durch Pizarro, der den Ball vom deutschen Nationalspieler abgelegt bekam und ihn flach aus zentraler Position im rechten Eck versenkte (100.). Danach passierte nichts mehr viel.

Am Ende zeigte die Bremer Mannschaft trotz haarsträubender Defensivleistung Charakter und darf sich wieder einmal in der Gruppenphase der UEFA Champions League beweisen.