Vierter Play-off-Anlauf der Young Boys

Jahrelang war der FC Basel 1893 das Nonplusultra im Schweizer Fußball und hielt auch in der UEFA Champions League die Fahne hoch, doch die Bebbi scheiterten in dieser Saison bereits in der zweiten Qualifikationsrunde, so dass jetzt der amtierende Meister BSC Young Boys in die Bresche springen muss.

Die Berner, die noch nie die Gruppenphase der Königsklasse erreicht haben, treffen in den Play-offs auf Dinamo Zagreb. Dreimal scheiterte man bislang in der entscheidenden Runde vor der Gruppenphase, zuletzt vor zwölf Monaten gegen CSKA Moskva. Mit dabei – zumindest beim 0:1 zuhause im Hinspiel – war damals auch Guillaume Hoarau, der sogar Champions-League-Erfahrung hat.

Guillaume Hoarau spielt seit 2014 für YB©AFP/Getty Images

Im Herbst 2012 spielte der Stürmer mit Paris Saint-Germain zweimal wenige Minuten in der Gruppenphase – ausgerechnet gegen Dinamo Zagreb, wobei er beim 4:0-Heimsieg seinen einzigen Treffer in der Königsklasse beisteuern konnte. "Okay, ich war schon mal dabei", sagte der Franzose. "Doch das zähle ich nicht so wirklich. Ich spielte damals eine völlige Nebenrolle. Jetzt will ich als Hauptdarsteller auf diese Bühne zurück."

Einer der YB-Hauptdarsteller ist definitiv Steve von Bergen, der im Alter von 35 Jahren von seiner ersten Teilnahme an der Gruppenphase träumt: "Klar wäre das die Krönung. Wir wissen, dass es für jeden Spieler und auch für die Stadt und den Verein etwas Besonderes werden könnte", sagte der Kapitän, dessen Team mit fünf Siegen in den ersten fünf Spielen hervorragend aus den Startlöchern gekommen ist.

Auch wenn Dinamo nicht der ganz große Name ist, hat Hoarau großen Respekt vor den Kroaten: "Immerhin hat Dinamo Zagreb Astana souverän bezwungen. Das ist uns in der Europa League nicht gelungen. Aber von den Gegnern, die möglich gewesen wären und verglichen mit den Namen, die wir bisher in den Play-offs hatten, ist das derjenige Klub, der am wenigsten Angst einflösst."

Ein noch relativ unbeschriebenes Blatt in der Trainerszene ist der neue YB-Coach Gerardo Seoane, der ebenfalls vor Dinamo warnt: "Ein vor allem offensiv stark besetzter Gegner." Doch da die Young Boys das Hinspiel am Mittwoch im heimischen Stade de Suise bestreiten, will der Nachfolger von Meistertrainer Adi Hütter alles andere als abwartend agieren: "Wir müssen das Heft in die Hand nehmen."