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Ägyptens König der Anfield Road

In Basel machte er auf sich aufmerksam, bei Chelsea kam er kaum zum Zuge und in Liverpool startet er jetzt voll durch: Mohamed Salah ist einer der Spieler, die man 2018 unbedingt im Auge behalten sollte.

Ägyptens König der Anfield Road
Ägyptens König der Anfield Road ©Getty Images

"Wenn er früher schon solche Leistungen abgeliefert hätte, wäre er sehr wahrscheinlich nicht bei uns gelandet", kann Liverpools Trainer Jürgen Klopp den aktuellen Hype um seinen herausragenden Schützling sehr genau einschätzen. Die Rede ist - natürlich - von Mohamed Salah, der heißer Favorit auf den Titel 'Afrikas Fußballer des Jahres' ist, der am Donnerstag verliehen wird.

Der 25-jährige Außenstürmer begeistert seit Saisonbeginn nicht die Fans in Liverpool. In 21 Ligaspielen erzielte er schon 17 Tore und liegt damit in der Torschützenliste der Premier League an zweiter Stelle hinter Harry Kane. In der UEFA Champions League stehen nach sechs Gruppenspielen bereits fünf Treffer und zwei Vorlagen zu Buche.

Auch in der Nationalmannschaft läuft es wie am Schnürchen: Ägypten konnte sich dank Salahs Elfmetertreffer gegen die Demokratische Republik Kongo in der Nachspielzeit erstmals seit 1990 für die FIFA WM qualifizieren. Sein Liverpool-Teamkollege Emre Can bezeichnete ihn danach als "König von Ägypten". Als er infolgedessen sogar als BBC Afrikas Spieler des Jahres ausgezeichnet wurde, gratulierte ihm sogar Stürmerlegende Pelé.

Salah, der zu Beginn der Saison für 42 Millionen Euro von der AS Roma an die Merseyside wechselte, nennt auf Liverpools Website vor allem einen entscheidenden Faktor für seine guten Leistungen: "Ich hatte von Anfang Selbstvertrauen und habe mich gefreut hierher zu kommen."

Salah bejubelt seinen Treffer im Halbfinale der UEFA Europa League gegen seinen späteren Klub
Salah bejubelt seinen Treffer im Halbfinale der UEFA Europa League gegen seinen späteren Klub©Getty Images

Bereits mit 19 Jahren hatte Salah in der Nationalmannschaft debütiert (bisher 56 Länderspiele /32 Tore) und durfte sein Land anschließend sogar bei den Olympischen Spielen 2012 vertreten. Kurz zuvor unterzeichnete er seinen Vertrag beim FC Basel – für ihn der wichtigste Schritt seiner Karriere: "Hundertprozentig, ohne Basel wäre ich nicht der Spieler, der ich jetzt bin."

Als er im St. Jakob-Park mit starken Leistungen (20 Tore und 17 Vorlagen in 79 Spielen) auf sich aufmerksam machte, schlug Chelsea 2014 zu und holte ihn für 16,5 Millionen Euro an die Stamford Bridge.

Salah bejubelt eines seiner beiden Pflichtspieltore für Chelsea
Salah bejubelt eines seiner beiden Pflichtspieltore für Chelsea©Getty Images

Doch dort wollte der Durchbruch nicht so wirklich gelingen, wie sich sein ehemaliger Teamkollege Eden Hazard erinnert: "Bei Chelsea hat er seine Chance nicht bekommen", und fügt hinzu: "Vielleicht wegen des Trainers, vielleicht wegen der Spieler. Ich weiß es nicht. Sicher ist nur, dass er ein starker Spieler ist."

Salah überzeugte bei der Roma auf ganzer Linie
Salah überzeugte bei der Roma auf ganzer Linie©Getty Images

Nach seiner erfolglosen Zeit in England sollte eine Leihe nach Florenz seine Karriere wieder in Gang bringen. Dort überzeugte er prompt und die AS Roma sicherte sich für die Saison 2015/16 seine Dienste. Nach 14 Toren in der Serie A für die Römer, verpflichteten die Verantwortlichen der Italiener den flinken Außenstürmer fest. 

Einer weiteren starken Spielzeit in Italien mit 15 Toren folgte der Wechsel zu Liverpool – die Atmosphäre an der Anfield Road befand er schon während seiner Zeit bei Chelsea als "unglaublich". Jürgen Klopp schätzt neben seiner Laufbereitschaft vor allem seine Qualitäten in der Offensive: "Schnelligkeit, Technik, Abschluss vor dem Tor […] ein paar dieser Fähigkeiten sind ihm angeboren, was es für ihn einfacher macht, sie ins Spiel einzubinden."

Salah bejubelt seinen Treffer gegen Ex-Klub Chelsea Ende November nicht
Salah bejubelt seinen Treffer gegen Ex-Klub Chelsea Ende November nicht©Getty Images

Salah sieht seine Lehrjahre in Italien sehr positiv: "Ich habe mich dort unglaublich weiterentwickelt", und ergänzt, "bei Chelsea war ich praktisch noch ein unerfahrener Teenager. Heute bin ich nicht nur ein anderer Spieler, auch charakterlich bin ich gewachsen."

Und dieser Charakter scheint auch in der Mannschaft gut anzukommen, wie Mannschaftskollege Georginio Wijnaldum bestätigt: "Er hat sich so schnell eingelebt, weil er sehr umgänglich und kommunikativ ist. Das macht es sowohl für uns als auch für ihn leichter."

Zuletzt wurde er sogar als Premier-League-Spieler des Monats November ausgezeichnet und selbst Real Madrids Trainer Zinédine Zidane ist längst auf den Ägypter aufmerksam geworden: "Er ist ein großartiger Spieler, das hat er in Rom bewiesen und jetzt in Liverpool. Er entwickelt sich, ist noch jung und ein Spieler, den ich sehr schätze." Man darf gespannt sein, wohin ihn seine Reise noch führt, denn in Liverpool zieht man bereits Vergleiche mit Luis Suárez heran.