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29.08.2009 - eine Ära beginnt

Heute vor neun Jahren debütierte der Niederländer Arjen Robben im Trikot des FC Bayern - der Beginn einer wunderbaren Freundschaft...

2 Tore im ersten Spiel: Arjen Robben führte sich prächtig ein
2 Tore im ersten Spiel: Arjen Robben führte sich prächtig ein ©Getty Images

Knappe 20 Grad, ausverkauftes Stadion – da fehlte am 29.08.2009 nur noch der strahlende Sonnenschein zum totalen Glück. Doch die Bayern-Fans interessierte an diesem Abend das Wetter herzlich wenig.

In einem eher mauen Spiel gegen den VfL Wolfsburg brandete in der Halbzeitpause plötzlich Jubel auf. Was war passiert? Die neue Nummer 10 der Bayern lief sich vor der Südkurve warm. Und zu Beginn der zweiten Halbzeit kam Arjen Robben dann tatsächlich für Hamit Altintop ins Spiel. Damit begann eine Ära...

45 Minuten schmorte Robben neben Ottl und Klose auf der Bank, aber dann...
45 Minuten schmorte Robben neben Ottl und Klose auf der Bank, aber dann...©Getty Images

Schon in den nächsten 45 Minuten deutete der damals 25-Jährige mit zwei Toren eindrucksvoll an, was man künftig von ihm zu erwarten hatte. Für Trainer Louis van Gaals strauchelnde Bayern war es am vierten Spieltag der Saison der erste Sieg, für Robben der erste große Auftritt in seiner neuen Heimat.

Nach dem Spiel gab es stehende Ovationen in der Arena – die Fans waren soeben Zeuge der Geburtsstunde von "Robbery" geworden. Frank Ribéry, zuvor alleine zuständig für die Kreativideen im Offensivspiel der Bayern, hatte endlich einen kongenialen Partner. Der Franzose bereitete sogleich beide Treffer des Neuzugangs vor. Alleine in seiner ersten Saison kam Robben auf 16 Tore und sieben Vorlagen.

"Die beiden haben im Alter auch Weisheit gefunden. Sie sind beide gute Kumpels geworden, was man sich vor ein paar Jahren nicht vorstellen konnte", kommentierte Uli Hoeneß Anfang 2017 das Verhältnis der beiden, das nicht immer als einfach galt.

Viele waren überrascht über den Blitz-Transfer, der die Bayern - für damalige Verhältnisse stolze - 24 Millionen Euro gekostet hatte. Selbst Robben konnte den Wechsel von Real Madrid nach München noch nicht wirklich einordnen: "Es ging in den letzten Tagen alles so schnell. Da hatte ich kaum Zeit zum Nachdenken. Besser hätte es für mich aber nicht laufen können", gab er zu Protokoll.

Obwohl er selbst anfangs nicht vom Schritt nach München überzeugt war, wie er später in einem offenen Brief an sein 16-jähriges Ich zugab, verbrachte er die erfolgreichsten Jahre seiner Karriere in München. Dabei hatte er zuvor mit Eindhoven in den Niederlanden Meisterschaft und Pokal gewonnen, unter José Mourinho reichte es bei Chelsea sogar für zwei Meistertitel und auch in Madrid triumphierte er in der Liga.

Doch eines schaffte er zuvor auch mit den Madrilenen nicht – die UEFA Champions League zu gewinnen. Bayern war zum Zeitpunkt seines Wechsels kein Titelkandidat, weswegen Robben zunächst zweifelte. "Aber Bayern? Du wirst es als einen Schritt zurück sehen. Natürlich haben sie die Liga-Titel und die Pokal-Siege, aber für dich geht es gerade darum, die Champions League zu gewinnen, für die die Bayern keine Favoriten waren" – so formuliert er es in seinem Brief.

Doch im Nachhinein spricht er von "der besten Entscheidung, die er je getroffen hat". Mit München gewann er etliche Titel, doch der für ihn Wichtigste blieb ihm zunächst verwehrt. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Chelsea verloren die Bayern 2012 das Finale im eigenen Stadion. Er selbst bezeichnet diesen Tag als "Alptraum", aber der Hunger nach Erfolg war ungestillt.

Und dann folgte das Finale der UEFA Champions League 2013 gegen Borussia Dortmund. In der 89. Minute war es ausgerechnet Arjen Robben, der den Ball zum entscheidenden 2:1 über die Linie drückte – er war am Ziel seiner Träume angekommen.

Robben gewann mit Bayern bisher u.a. sieben Meisterschaften und vier Mal den DFB-Pokal, die Klub-Weltmeisterschaft und die UEFA Champions League. Trotz all dieser Erfolge strebt der 33-Jährige weitere Titel an. Dieser Ehrgeiz wird ihm von seinen Teamkollegen aber nicht negativ ausgelegt – ganz im Gegenteil: "Wir brauchen Leute, die viele Titel auf der Autogrammkarte haben und immer noch Emotionen zeigen", sagt zum Beispiel Thomas Müller.

Robbens Vertrag läuft 2019 aus – egal ob er dann noch einmal verlängert oder nicht, der Niederländer hat mit seinem Markenzeichen, dem Haken von der rechten Seite in die Mitte und dem Abschluss mit links eine überaus erfolgreiche Zeit der Münchner geprägt. Robben hat sich mit dem Verein mittlerweile voll identifiziert: "Dieses Wappen und diese Farben bedeuten etwas."