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Schnappschuss: Ajax' Europapokalsieger von 1995

Ajax war 1995 mit Clarence Seedorf, Patrick Kluivert und Edgar Davids ganz oben: UEFA.com erinnert an die Spieler, die dem AC Milan gegenüberstanden.

Die glorreiche Ajax-Mannschaft von 1995
Die glorreiche Ajax-Mannschaft von 1995 ©UEFA.com

24 Jahre ist es mittlerweile her, seit Ajax unter Louis van Gaal den Pokal der UEFA Champions League in die Luft gehoben hat – mit einer Mannschaft, deren Spieler in den Folgejahren zahlreiche Titel in ganz Europa gewinnen sollten.

Beim Finale in Wien kam der 18-Jährige Patrick Kluivert von der Bank und erzielte in der 84. Minute das Siegtor gegen den AC Milan, eine mit Stars gespickte Mannschaft um Paolo Maldini, Franco Baresi, Marcel Desailly und Zvonimir Boban. UEFA.com untersucht, wo es den Stars anschließend erging.

1. Clarence Seedorf
Der Mittelfeldspieler – ein Produkt aus der berühmten Akademie des Amsterdamer Vereins – brachte es zu einer großen Karriere, nachdem er Ajax am Ende der Saison 1994/95 verließ. Auf eine Saison bei Sampdoria folgte der Wechsel zu Real Madrid, wo er die UEFA Champions League 1998 ein zweites Mal gewinnen konnte.

2000 wechselte der Oranje-Star zu Inter, zwei Jahre später kam der Wechsel zum Stadtrivalen AC Milan, wo er die wichtigste Trophäe Europas 2003 zum dritten Mal gewann. Dadurch wurde er zum ersten Spieler, dem dies mit drei verschiedenen Vereinen gelang. Als die Rossoneri Liverpool FC im Finale 2007 besiegten, folgte der nächste Titel - sieben Jahre vor seinem Karriereende als aktiver Spieler. Jetzt ist er globaler UEFA-Botschafter für Vielfalt und Wandel.

Rijkaard als Trainer der Niederlande bei der EURO 2000
Rijkaard als Trainer der Niederlande bei der EURO 2000©Getty Images

2. Frank Rijkaard
Der niederländische Nationalspieler beendete eine glanzvolle Karriere mit dem internationalen Triumph als Höhepunkt, nachdem er die Trophäe zuvor schon zwei Mal mit Milan gewonnen hatte. Rijkaard versuchte sich bereits drei Jahre später als Trainer und führte die Niederlande bis ins Halbfinale der UEFA EURO 2000.

2003 wurde er Trainer des FC Barcelona, obwohl er in der Vorsaison bei seinem ersten Job als Vereinstrainer mit Sparta Rotterdam aus der Eredivisie abstieg. Mit Barcelona konnte er in aufeinanderfolgenden Jahren die Meisterschaft sowie 2006 die UEFA Champions League gewinnen.

3. Frank de Boer
Nach elf Jahren bei Ajax wechselte der für seine technischen Fähigkeiten bekannte Verteidiger gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Ronald im Januar 1999 zum FC Barcelona. Nach einer Meisterschaft in fünf Jahren im Camp Nou verließ er Barcelona und spielte danach für Galatasaray, Rangers – wieder mit Ronald – Al-Rayyan und Al-Shamal in Katar. Nach 112 Einsätzen für Oranje machte Frank im Jahr 2006 seine ersten Schritte als Trainer in der Jugend der Godenzonen und übernahm 2010 die erste Mannschaft von Martin Jol. Er führte Ajax zu vier Meisterschaften in Folge – niederländischer Rekord.

4. Patrick Kluivert
Der 18-Jährige war der Matchwinner in Wien, tat sich aber bei Milan schwer, nachdem er 1997 zum Spitzenklub aus der Serie A wechselte. Nachdem er 1998 nach Barcelona ging, fand er seine Form wieder und konnte 90 Tore in 181 Spielen erzielen.

Bei Newcastle, Valencia, PSV Eindhoven und Lille folgten weniger produktive Spielzeiten, bevor er 2008 seine Karriere beendete. Zuvor konnte er 40 Tore in 79 Spielen für die Nationalmannschaft erzielen – ein Rekord, der erst von Robin van Persie im Oktober 2013 gebrochen wurde.

5. Michael Reiziger
Ein weiterer Spieler der siegreichen Mannschaft von 1995, der aus der eigenen Jugend kam. Nach der Finalniederlage 1996 gegen Juventus wechselte Reiziger zu Milan, das er jedoch nach einer verletzungsgeplagten Saison 1997 in Richtung Barcelona verließ.

In sieben Jahren bei den Katalanen gewann Reiziger einmal den UEFA-Superpokal, zwei Meisterschaften und die Copa del Rey. Er beendete seine Karriere nach kurzen Stopps bei Middlesbrough und PSV Eindhoven. Danach übernahm er eine Trainerposition in der Jugend von Sparta Rotterdam, seit 2017 betreut er die Reservemannschaft von Ajax.

6. Danny Blind
Einer der älteren Köpfe und Kapitän der goldenen Generation kam 1986 nach neun Jahren bei Sparta Rotterdam zu Ajax. Auch nach dem Gewinn der UEFA Champions League spielte er noch vier weitere Jahre für Ajax und konnte so insgesamt fünf Meisterschaften in der Eredivisie sowie viermal den niederländischen Pokal gewinnen.

Blind wurde 2012 Assistenztrainer der Nationalmannschaft, nachdem er Ajax 2005/06 trainiert hatte, technischer Direktor bei Sparta war und von 2008 bis 2011 Assistenztrainer von Ajax unter Frank de Boer war. Seine Zeit als Oranje-Trainer von 2015 bis 2017 war weniger erfolgreich, unter seiner Regie verpasste die Elftal die Qualifikation für die UEFA EURO 2016.

7. Finidi George
Der nigerianische Flügelspieler gewann in drei Jahren bei Ajax insgesamt drei Meisterschaften sowie einmal die UEFA Champions League. 1996 wechselte er zu Real Betis und traf 38 Mal in 130 Einsätzen in der Liga, bevor er zu Mallorca ging. Auch in der Premier League kam er zu Einsätzen, nachdem er 2001 zu Ipswich wechselte. Zwei Jahre später kehrte er nach Mallorca zurück und beendete 2004 schließlich seine Karriere. 2013 ging er zurück in die Niederlande, wo er seine Trainerausbildung machte.

8. Jari Litmanen
Der beste Fußballspieler in der Geschichte Finnlands wurde in seinen sieben Jahren beim Verein zum Volkshelden, nachdem er unter anderem ein Tor im Finale 1996 gegen Juventus erzielte und in dieser Saison der Toptorschütze in der UEFA Champions League war. 1999 wechselte er zu Barcelona, konnte dort aber aufgrund von Verletzungsproblemen keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Bei Liverpool konnte er dann in zwölf Monaten doch noch einiges an Magie  zeigen, als er mit den Reds den UEFA-Pokal 2001 gewinnen konnte. Eine Rückkehr zu Ajax in der Folgesaison wurde wegen weiterer Verletzungen nicht zum erwarteten Märchen. Den Rest seiner Karriere verbrachte er vor allem in Finnland, wo er 2011 mit HJK Helsinki seine erste und einzige Meisterschaft gewinnen konnte.

9. Marc Overmars
Die fünf Jahre des schnellen Flügelspielers bei Ajax endeten, als er 1997 zu Arsenal wechselte. Das Vertrauen des Vereins in den Niederländer zahlte sich schnell aus, schon zwölf Monate später konnte Arsenal das Double aus Meisterschaft und Pokal gewinnen – sein Tor in Old Trafford stahl Manchester United den Titel.

Overmars wurde 2000 zum teuersten niederländischen Spieler in der Geschichte, als er für rund 25 Millionen Euro nach Barcelona wechselte. Verletzungen beschränkten seine Einsätze auf 94 in der Liga. Nach vier Jahren kehrte er zu seinem ersten Verein, Go Ahead Eagles, zurück und wurde dort später technischer Direktor. 2012 wurde er Sportdirektor bei Ajax.

Ajax feiert in Wien
Ajax feiert in Wien©Popperfoto/Getty Images

10. Edgar Davids
Für seine Brille bekannt, verließ der Mittelfeldspieler Ajax 1996 in Richtung Milan, bevor er in der folgenden Saison zu Juventus wechselte. In sieben Jahren in Turin gewann Davids die Serie A drei Mal und verlor zwei Finals der UEFA Champions League, ehe er 2004 für sechs Monate auf Leihbasis zu Rijkaards FC Barcelona wechselte. Danach spielte er sowohl für Inter als auch Tottenham, verbrachte weitere zwei Jahre bei Ajax und ließ seine Karriere in den unteren Ligen Englands bei Barnet ausklingen, wo er von 2012 bis 2014 Spielertrainer war.

11. Edwin van der Sar
Bei Ajax' Triumph war er gerade einmal 24 Jahre alt, in den folgenden Jahren wurde er zum beliebtesten Vertreter des niederländischen Fußballs und kam auf den Rekordwert von 130 Einsätzen in 13 Jahren. Er verbrachte einige Zeit bei Juventus und Fulham, bevor er 2005 zu Manchester United wechselte. Mit den Red Devils gewann er die UEFA Champions League 2008 ein weiteres Mal. Nach der Niederlage gegen Barcelona im Finale der UEFA Champions League 2011 beendete er seine Karriere und ist seit Anfang 2013 im Vorstand bei Ajax.

12. Nwankwo Kanu
Als Teil der Mannschaft Nigerias bei der FIFA-U17-Weltmeisterschaft 1993 machte er Ajax auf sich aufmerksam und verbrachte danach drei Jahre in Amsterdam. Kurz nach dem Sieg in der UEFA Champions League wechselte der Stürmer zu Inter, seine drei Jahre bei den Italienern wurden jedoch durch Herzprobleme gestört.

Von Arsenal bekam er 1999 eine zweite Chance, die sich mit zwei Meisterschaften und zwei FA-Cup-Siegen auszahlen sollte. Nachdem er Arsène Wengers Mannschaft 2004 verließ, verbrachte er zwei Jahre bei West Bromwich, bevor er schließlich zu Portsmouth wechselte und dort das Siegtor in deren FA-Cup-Erfolg 2008 erzielte.

13. Ronald de Boer
Ronald tauschte 1999 Amsterdam für Barcelona ein und konnte die spanische Meisterschaft in seiner Debütsaison zu seinen Titeln hinzufügen. Bei den Rangers, wo Zwillingsbruder Frank eine halbe Saison mit ihm spielte, konnte er weitere Titel gewinnen. Später folgte er seinem Bruder nach Katar, bis er 2008 seine Karriere beendete. Zu diesem Zeitpunkt hatte er 67 Einsätze für Oranje absolviert, dabei erzielte er 13 Tore. Heute ist er Jugendtrainer bei Ajax und von Zeit zu Zeit auch als Experte im Fernsehen zu sehen.

Nicht im Bild

Louis van Gaal
Nachdem er Ajax 1995 zum Triumph führte, erreichte er mit ihnen auch 1996 das Finale. Danach gewann er zwei spanische Meisterschaften mit Barcelona, einen weiteren Meistertitel – neben den drei, die er schon mit Ajax gewinnen konnte – mit Alkmaar und einen mit dem FC Bayern, mit dem er das Finale der UEFA Champions League 2010 verlor. Als Trainer der Nationalmannschaft konnte er sich nicht für die FIFA-Weltmeisterschaft 2002 qualifizieren, führte sie 2014 aber bis ins Halbfinale, bevor er von 2014 bis 2016 Trainer von Manchester United war. Im März 2019 erklärte er seinen endgültigen Rückzug aus dem Fußball.