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Real Madrid: Was lief schief?

Joe Walker erklärt, warum diese Saison für Titelverteidiger Real Madrid nicht nach Wunsch verlaufen ist und hinterfragt, ob nicht vielleicht sogar eine sensationelle Siegesserie aus dem Herbst am Aus schuld ist.

Für Real Madrid war es bislang eine zutiefst unbefriedigende Saison
Für Real Madrid war es bislang eine zutiefst unbefriedigende Saison ©Getty Images

Eine Woche ist im Fußball eine lange Zeit. Letzten Dienstag ging Real Madrid CF mit der durchaus berechtigten Hoffnung ins Halbfinal-Hinspiel bei Juventus, einen großen Schritt in Richtung Endspiel zu tun, um dann dort als erstes Team überhaupt, den Titel in der UEFA Champions League erfolgreich verteidigen zu können. Zudem rechnete man sich auch Chancen aus, den FC Barcelona in der Liga noch abfangen zu können. Heute liegen diese Hoffnungen in Trümmern.

Es begann mit einer schwachen Vorstellung bei der 1:2-Pleite in Turin, gefolgt von einem 2:2 in der Liga gegen Valencia CF. Dann folgte das ernüchternde 1:1 im Santiago Bernabéu gegen Juve, das gleichbedeutend mit dem Halbfinal-Aus war.

Für Real war es das vierte Ausscheiden in einem Halbfinale innerhalb der letzten fünf Jahre. Für einen Klub mit so hohen Ansprüchen eine zutiefst unbefriedigende Bilanz, die bei Fans und in den lokalen Medien für reichlich Unruhe sorgen dürfte. Viele fragen sich, wie ein Team mit so vielen Weltklasse-Spielern, das im letzten Herbst 22 Partien in Folge gewinnen konnte, am Ende mit leeren Händen dastehen kann?

Eine komplexe Frage. Schuld daran könnte, so paradox das klingt, die überragende Frühform sein, die zur schon erwähnten Siegesserie und einer souveränen Tabellenführung in Spanien führte. Im Fußball gibt es die alte Weisheit, niemals eine siegreiche Mannschaft zu ändern und Carlo Ancelotti hielt sich eisern daran und vertraute immer wieder auf dieselbe Startelf. Viele Verletzungen und sichtlich müde Stammspieler könnten eine Folge davon sein.

Natürlich kam auch eine gehörige Portion Pech hinzu, wichtige Spieler wie Luka Modrić, James Rodríguez, Sergio Ramos und Pepe mussten aufgrund von Verletzungen längere Zeit pausieren. In den ersten drei Monaten des Jahres musste Real seine Führung in der Liga an Barcelona abtreten und scheiterte beim Unternehmen Titelverteidigung in der Copa del Rey am Ortsrivalen Club Atlético de Madrid.

Vor allem die Verletzung von Modrić im November erwies sich als fatal. Der Kroate ist die perfekte Verbindung zwischen Defensive und Offensive, er zieht im Mittelfeld die Fäden und leitet die meisten schnellen Konter ein, die so oft mit einem Tor von Cristiano Ronaldo und Co. enden. Modrić kehrte im März ins Team zurück, verhalf Real zu einem 9:1-Erfolg gegen Granada CF - und zog sich keine vier Wochen später eine Knieverletzung zu, die für ihn das Saisonaus bedeutete.

Toni Kroos, der so stark in diese Saison gestartet war, baute zuletzt ebenfalls stark ab und scheint einer Mammut-Saison, die für ihn durch die FIFA-WM deutlich länger als für viele seiner Kollegen war, Tribut zollen zu müssen. Auch Gareth Bale konnte nicht an die Form des letzten Jahres anknüpfen. Betrachtet man all diese Faktoren, ist das schwache Auftreten der letzten Wochen vielleicht doch nicht ganz so überraschend, wie viele nun meinen.

Arturo Vidal im Zweikampf mit Cristiano Ronaldo
Arturo Vidal im Zweikampf mit Cristiano Ronaldo©AFP/Getty Images
Karim Benzema nach einer vergebenen Chance
Karim Benzema nach einer vergebenen Chance©AFP/Getty Images
Cristiano Ronaldo bei einem Freistoß
Cristiano Ronaldo bei einem Freistoß©AFP/Getty Images
Cristiano Ronaldo brachte Real per Elfmeter in Führung
Cristiano Ronaldo brachte Real per Elfmeter in Führung©AFP/Getty Images
Cristiano Ronaldo und Sergio Ramos jubeln über Reals Führungstor
Cristiano Ronaldo und Sergio Ramos jubeln über Reals Führungstor©AFP/Getty Images
Cristiano Ronaldo nach einer weiteren Chance
Cristiano Ronaldo nach einer weiteren Chance©AFP/Getty Images
Cristiano Ronaldo im Duell mit Stephan Lichtsteiner
Cristiano Ronaldo im Duell mit Stephan Lichtsteiner©AFP/Getty Images
Álvaro Morata nach seinem Siegtreffer für Juve
Álvaro Morata nach seinem Siegtreffer für Juve©AFP/Getty Images
Juventus-Kapitän Gianluigi Buffon jubelt über das Tor seiner Mannschaft
Juventus-Kapitän Gianluigi Buffon jubelt über das Tor seiner Mannschaft©AFP/Getty Images

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