In The Zone: Wie Inter City in Schach gehalten hat
Donnerstag, 19. September 2024
Artikel-Zusammenfassung
Der Technische Beobachter der UEFA, David Moyes, erläutert, wie Simone Inzaghis Inter das Starensemble von Pep Guardiola in Schach halten konnte.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Der Technische Beobachter der UEFA David Moyes sah viele interessante Aspekte beim Unentschieden zwischen Manchester City und Inter in der Champions League. Besonders auffällig war die Flexibilität der Gäste, bei denen Verteidiger und Mittelfeldspieler ihre Positionen rotierten.
Es war das Aufeinandertreffen zwischen dem englischen und italienischen Meister – zweier Mannschaften mit komplett unterschiedlichen Spielansätzen. In einem Duell auf Augenhöhe präsentierte sich Inter taktisch unglaublich diszipliniert. Die Italiener verstanden es geschickt, das Starensemble von Pep Guardiola vom eigenen Tor fernzuhalten und gleichzeitig immer wieder präzise Angriffe nach vorne zu fahren. Die Engländer wiederum zeigten sich in gewohnter Manier ballsicher und geduldig im Spielaufbau. Allerdings erwies sich die gut strukturierte Defensive der Nerazzurri als schwer zu überwindende Hürde für die Offensivbemühungen von City.
Besonders beeindruckend war Inters unkonventionelle Rotation zwischen Mittelfeld und Abwehr. Zeitweise rückten die Innenverteidiger im Spielaufbau vor die Mittelfeldspieler. Im ersten Video ist zu sehen, wie der zentrale Part in der Dreierkette nach rechts außen geht und ein anderer im Zentrum nach vorne rückt. Dies war ein wesentlicher Bestandteil der Spielweise der Gäste.
Anstelle der Innenverteidiger ließen sich die Mittelfeldspieler zurückfallen, um den Spielaufbau zu forcieren. Wenig überraschend spielten Innenverteidiger Alessandro Bastoni sowie die Mittelfeldspieler Nicoló Barella und Hakan Çalhanoğlu die meisten Pässe bei Inter. Diese taktische Flexibilität ermöglichte es den Italienern, das eigene Aufbauspiel variabler zu gestalten.
Barella übernahm als Kapitän eine Schlüsselrolle im Spielaufbau. Er hat die Qualität für die wichtigen Zuspiele und sammelte insgesamt 16 linienbrechende Pässe – mehr als jeder andere Spieler. Bei Ballgewinnen war er oft derjenige, der für die Spieleröffnung zuständig war.
Wenn Inter nicht in Ballbesitz war (zweites Video), wurde aus dem 3-5-2 ein defensiv orientiertes 5-3-2. Dafür nutzten sie gleich mehrere Spieler für ihren tiefen Block. Wie sowohl das Video als auch die Grafik oben zeigen, deckten die drei Mittelfeldspieler die Breite ab. Zusätzlich rückten die äußeren Innenverteidiger Yann Bisseck rechts und Bastoni links vor, um Druck auf Citys Spieler in den Zwischenräumen auszuüben.
City versuchte, dies zu bestrafen, indem Spieler in die freien Räume hinter die herausrückenden Innenverteidiger liefen. Inter konnte dies jedoch durch disziplinierte Verteidigungsarbeit unterbinden, sodass die Skyblues nur selten in Abschlusssituationen kamen.