Fakten: Salzburg - Inter

Vor dem Hintergrund des nahenden Endes der Gruppenphase in der UEFA Champions League spürt der FC Salzburg einen gewissen Zeitdruck, wenn am kommenden Spieltag Inter zu Gast ist. Die Italiener stehen nach ihrem Sieg am 3. Spieltag im San Siro punktgleich an der Tabellenspitze der Gruppe D.

Die Finalisten der letzten Saison setzten sich im Hinspiel mit 2:1 durch. Hakan Çalhanoğlu erzielte den entscheidenden Treffer per Elfmeter in der 64. Minute, nachdem Alexis Sánchez bereits in der 19. Minute den Führungstreffer markiert hatte, der später durch Salzburgs Oscar Gloukh (57.) ausgeglichen wurde.

Dieser Sieg sorgte dafür, dass Inter Mailand und Real Sociedad mit je sieben Punkten an der Spitze der Gruppe zu finden sind. Die Mannschaft von Simone Inzaghi startete mit einem 1:1 in Spanien in diese Gruppe, dann folgte ein 1:0-Heimsieg gegen Benfica.

Salzburg befindet sich derzeit mit drei Punkten auf dem dritten Platz. Nach einem 2:0-Auftaktsieg in Lissabon mussten sie sich am zweiten Spieltag zu Hause gegen Real Sociedad mit dem gleichen Ergebnis geschlagen geben.

Frühere Begegnungen

Das bislang einzige Duell zwischen beiden Teams gab es 1993/94 im Endspiel des UEFA-Pokals, als Inter Hin- und Rückspiel mit jeweils 1:0 für sich entscheiden konnte.

In Wien gelang Nicola Berti der einzige Treffer des Spiels, im San Siro schoss Wim Jonk die Italiener zum Sieg.

Für Inter war es der dritte Triumph im UEFA-Pokal, alle Siege gab es zwischen 1991 und 1998.

Hintergrund

Salzburg

Bilanz gegen italienische Klubs: 6S 4U 13N - 22:42 Tore
Heimbilanz gegen italienische Klubs: 4S 2U 5N

Salzburg verlor 2022/23 gleich zwei wichtige Spiele in Italien: am 6. Spieltag der Gruppenphase mit 0:4 beim AC Milan, dadurch schied man aus der Champions League aus; in den folgenden K.o.-Runden-Play-offs zur Europa League scheiterte man mit 0:2 bei der Roma und schied mit insgesamt 1:2 auch hier vorzeitig aus.

Das Hinspiel in diesem Duell hatten die Salzburger noch mit 1:0 gewonnen, dies war einer von sechs Siegen, die die Mozartstädter in 23 Duellen mit italienischen Teams feiern konnten und der einzige in den letzten sechs Aufeinandertreffen mit dem Nachbarland (2U 4N).

Die Österreicher haben lediglich eines ihrer sieben Heimspiele in Salzburg gegen italienische Klubs verloren (4S 2U). Interessanterweise fanden die ersten vier Heimbegegnungen gegen italienische Teams nicht in Salzburg statt, sondern wurden in anderen österreichischen Städten ausgetragen – und alle verloren. Dazu gehört auch die 0:1-Niederlage in Wien gegen Inter Mailand im Hinspiel des UEFA-Pokal-Finales der Saison 1993/94.

Vor 2019/20 hatte sich Salzburg seit seinem Debüt 1994/95 nicht mehr für die Gruppenphase der UEFA Champions League qualifizieren können; nun sind sie zum sechsten Mal am Start sowie zum fünften Mal in Folge. In der vergangenen Saison stellten sie einen neuen österreichischen Rekord auf, als sie die drei aufeinanderfolgenden Teilnahmen von Sturm Graz (1998/99 bis 2000/01) übertrumpfen konnten.

Nachdem Salzburg 2021/22 das Achtelfinale erreicht hatte, reichte es in der vergangenen Saison nur zu Platz drei in der Gruppe hinter Chelsea und AC Milan. Ein 1:0 zu Hause gegen Dinamo Zagreb war der einzige Erfolg. In der UEFA Europa League ging es anschließend gegen eine italienische Mannschaft. Im Hinspiel der K.-o.-Runden-Play-offs setzte sich Salzburg zu Hause mit 1:0 gegen die Roma durch, ehe das Rückspiel mit 0:2 verloren ging.

Die 0:2-Niederlage am 2. Spieltag gegen Real Sociedad stellt eine von nur zwei Heimniederlagen von Salzburg in ihren letzten zehn Europapokalspielen dar (6S 2U).

Die 1:2-Niederlage gegen Chelsea am 5. Spieltag der vergangenen Saison beendete Salzburgs sieben Spiele andauernde Heimserie ohne Niederlage in der Champions League (4S 3U).

Die Österreicher feierten in der vergangenen Saison mit sieben Punkten Vorsprung vor Sturm die zehnte Meisterschaft in Folge sowie die 17. insgesamt.

Meistertrainer Matthias Jaissle verließ Salzburg Ende Juli, Nachfolger wurde Gerhard Struber, ausgestattet mit einem Zweijahresvertrag.

Inter

Bilanz gegen österreichische Teams: 11S 1U 5N - 25:11 Tore
Auswärtsbilanz gegen österreichische Teams: 3S 5N

Das letzte Spiel von Inter gegen einen Gegner aus Österreich gab es 2018/19 in der Runde der letzten 32 der Europa League. Lautaro Martínez sorgte in der 39. Minute per Elfmeter für den 1:0-Sieg der Nerazzurri bei Rapid Wien, im heimischen San Siro siegten die Mailänder im Rückspiel mit 4:0.

Der Erfolg über Salzburg am dritten Spieltag sorgte für den fünften Sieg in Serie gegen einen österreichischen Vertreter. In den letzten zehn Begegnungen konnten neun Siege eingefahren werden. Die einzige Ausnahme stellt eine 0:1-Niederlage beim Grazer AK in der zweiten Runde des UEFA-Pokals der Saison 1996/97 dar, ein Duell, das die Italiener schließlich im Elfmeterschießen für sich entschieden.

Inter Mailand hat seine beiden letzten Spiele auf österreichischem Boden jeweils gewonnen. Zum einen gelang den Italienern ein 2:0-Erfolg gegen Sturm Graz in der Gruppenphase der Champions League 1998/99, und zum anderen feierten sie den bereits angesprochen Sieg gegen Rapid Wien. Vor diesen Erfolgen hatte der italienische Klub allerdings in fünf seiner ersten sechs Auswärtsspiele gegen österreichische Teams Niederlagen hinnehmen müssen. Die einzige Ausnahme bildete ein knapper 1:0-Sieg gegen Salzburg im Finale des UEFA-Pokals 1994 in Wien.

Für die Nerazzurri ist es die 17. Saison in der Gruppenphase der Champions League und die sechste in Folge.

Vor der vergangenen Saison hatte Inter Mailand seit der Saison 2010/11 keinen Sieg mehr in einem Duell der K.-o.-Phase der Champions League verbuchen können. In jener Spielzeit schafften sie es als Titelverteidiger immerhin bis ins Viertelfinale.

Inter gelang in den letzten 19 Auswärtspartien in der Königsklasse lediglich sieben Siege (5U 7N). Allerdings zeigte die Formkurve zuletzt nach oben: Fünf der letzten zehn Auswärtsspiele konnten sie für sich entscheiden.

Letzte Saison feierte Inter mit dem Einzug ins Endspiel seinen größten Erfolg in der Champions League seit dem Finalsieg von 2010 gegen Bayern München. In der Gruppe C hatte man den zweiten Platz hinter den Bayern belegt – gegen die man in beiden Spielen den Kürzeren gezogen hatte – dafür ließ man den FC Barcelona hinter sich. Im Achtelfinale setzte sich das Team von Trainer Simone Inzaghi dann gegen Porto durch (1:0 H, 0:0 A) und warf im Viertelfinale Benfica raus (2:0 A, 3:3 H). Im Halbfinale gelang dann ein klarer Sieg gegen den Lokalrivalen AC Milan (2:0 A, 1:0 H), ehe man im Finale von Istanbul mit 0:1 gegen Manchester City unterlag.

Verschiedenes

Salzburgs Stürmer Roko Šimić wurde in Mailand geboren, als sein Vater Dario dort für den AC Milan spielte. Außerdem trug sein Vater zuvor auch das Trikot von Inter.

Im Kader von Inter findet sich mit Marko Arnautović auch ein Österreicher, der in der Jugend des Floridsdorfer AC (1995–98, 2004–06) groß wurde. Außerdem spielte er auch für Austria Wien (1998–2001, 2002/03), First Vienna (2001/02) und Rapid Wien (2003/04), ehe er 2006 zu Twente wechselte.

Arnautović ist mit 110 Länderspielen österreichischer Rekordnationalspieler; zwei seiner 36 Tore im ÖFB-Trikot erzielte er in Salzburg, beide beim 6:0-Sieg gegen Lettland im Rahmen der Qualifikation zur UEFA EURO 2020 am 6. September 2019.

Hat in Italien gespielt:
Aleksa Terzić (Fiorentina 2019–23, Empoli 2020/21 auf Leihbasis)

Haben zusammen gespielt:
Kristjan Asllani & Aleksa Terzić (Empoli 2020/21)

Hakan Çalhanoğlu erzielte beim 2:1-Sieg der Türkei in Österreich am 29. März 2016 einen Treffer.

Denzel Dumfries gelang beim 2:0-Sieg der Niederlande gegen Österreich bei der UEFA EURO 2020 ein Tor.

Davy Klaassen schoss 2013/14 bei einer 1:3-Niederlage von Ajax in Salzburg einen Treffer. Damals setzten sich die Österreicher in der Runde der letzten 32 der Europa League mit insgesamt 6:1 durch, Andreas Ulmer stand in beiden Spielen in der Startelf der Salzburger.

Aktuelles

Salzburg

Mit einem Durchschnitt von 21 Jahren und 183 Tagen war Salzburgs Startelf bei Benfica am 1. Spieltag die jüngste in der Geschichte der Champions League.

Nachdem Salzburg die ersten sieben Pflichtspiele der Saison gewann, gab es in den vergangenen 12 Partien nur fünf Siege (3U 4N). Am Samstag siegten die Mozartstädter bei WSG Tirol durch zwei Tore von Karim Konaté.

Ein 3:0-Heimerfolg in der Bundesliga gegen Altach am 28. Oktober ist Salzburg einziger anderer Sieg in den letzten sieben Pflichtspielen (2U 3N).

Damit endete Salzburgs Serie von drei Niederlage in Folge ohne eigenes Tor in Heimspielen (wettbewerbsübergreifend).

Karim Konaté ist mit zehn Toren, davon acht in der Liga, Salzburgs Top-Torschütze in dieser Saison. Roko Šimić und Amar Dedić stehen bei fünf Pflichtspieltreffern und haben damit einen mehr auf dem Konto als Amankwah Forson.

Maurits Kjærgaard hat gegen Altach getroffen. Für den Mittelfeldspieler war es sein erstes Ligator seit dem 27. August 2022.

Salzburg stellt in dieser Saison bereits 13 unterschiedliche Torschützen.

Die letzten 33 Tore der Salzburger wurden von Spielern erzielt, die 23 Jahre oder jünger sind.

Durch eine 0:1-Heimpleite am 23. September gegen Blau-Weiß Linz in der österreichischen Bundesliga endete Salzburgs Serie von 37 Ligaspielen ohne Niederlage (28S 9U), es war ihre erste Niederlage in der Bundesliga seit einem 1:2 bei Sturm Graz am 30. Juli 2022.

Salzburg hat 2023/24 bereits zwei Ligaspiele verloren, eines mehr als in der gesamten letzten Saison.

Am 16. September konnte Salzburg erstmals in dieser Saison nicht gewinnen, als man sich, ebenfalls gegen Sturm, mit einem 2:2 trennte.

Salzburg hat in dieser Saison in der österreichischen Bundesliga 29 Tore erzielt und nur acht kassiert.

Am 1. November musste Salzburg im Pokal gegen Zweitligist Hartberg ins Elfmeterschießen. Nach dem 1:1 über 120 Minuten setzte man sich dort mit 5:4 durch und erreichte das Viertelfinale.

Petar Ratkov erzielte dabei das Tor von Salzburg. Es war sein erster Treffer seit dem Bundesliga-Auftakt am 29. Juli.

Alexander Schlager spielte bei Österreichs erfolgreicher Qualifikation für die UEFA EURO 2024 sowohl gegen Belgien (2:3) als auch gegen Aserbaidschan (1:0). Samson Baidoo kam gegen Belgien als Einwechselspieler zu seinem Länderspieldebüt.

Strahinja Pavlović erzielte das Tor für Serbien bei der 1:2-Niederlage in der Qualifikation zur UEFA EURO 2024 in Ungarn am 14. Oktober.

Aleksa Terzić musste bei der 0:1-Heimpleite gegen den LASK am 21. Oktober kurz vor der Halbzeitpause ausgewechselt werden, nachdem er sich bei einem Schussversuch verletzt hatte. Seitdem hat er nicht mehr gespielt.

Kjærgaard musste sich an der Schulter operieren lassen.

Kamil Piątkowski fällt seit dem 8. Oktober aufgrund von Wadenproblemen aus.

Fernando fällt wegen einer Adduktorenverletzung aus, er hat seit dem 26. August nicht mehr gespielt.

Wegen einer Adduktorenverletzung steht Sekou Koita seit dem 27. September nicht mehr zur Verfügung.

Dijon Kameri hat seit dem 17. Oktober wegen einer Oberschenkelzerrung nicht mehr gespielt.

Amankwah Forson hat einen neuen Vertrag bis 2027 unterschrieben.

Inter

Inter hat in der Serie A neun von 11 Spielen gewonnen (1U 1N). Am Samstag gewannen die Mailänder bei Atalanta mit 2:1. Hakan Çalhanoğlu brachte die Gäste per Elfmeter in Führung, ind er zweiten Hälfte stellte Lautaro Martínez den Endstand her.

Für Inter war es der vierte Pflichtspielsieg in Folge und der sechste in den letzten sieben Spielen (U1)

Martínez führt mit 12 Treffern die Torschützenliste der Serie A an.

Am 28. Oktober sorgte Marcus Thuram im San Siro mit seinem vierten Serie-A-Saisontor neun Minuten vor Schluss für den Sieg gegen die Roma. Inter blieb damit an der Tabellenspitze.

Federico Dimarco lieferte dabei seine vierte Torvorlage in der laufenden Serie A. Dies ist bereits jetzt ein persönlicher Saison-Bestwert.

Thuram hat in der Serie A 2023/24 bereits vier Tore erzielt und sieben Treffer vorbereitet.

Inter fuhr in den ersten 11 Serie-A-Spielen schon 28 Punkte ein. Seit Umstellung auf die Drei-Punkte-Regel in der Saison 1994/95 hat man lediglich ein Mal zu diesem Zeitpunkt eine bessere Ausbeute vorweisen können (29 in 2017/18).

Nach 11 Spieltagen hat Inter die erfolgreichste Offensive (27 Tore) und die beste Abwehr (nur 6 Gegentore) im italienischen Oberhaus.

Die Partie gegen die Roma war für Inter das siebte Spiel der laufenden Liga ohne Gegentor.

Davide Frattesi wurde beim 4:0-Sieg in der Qualifikation zur UEFA EURO 2024 gegen Malta am 14. Oktober in der zweiten Halbzeit eingewechselt und erzielte ein Tor für Italien.

Verteidiger Benjamin Pavard erzielte zwei Tore beim 4:1-Sieg von Frankreich gegen Schottland in einem Freundschaftsspiel am 17. Oktober.

Am Samstag wurde der Franzose allerdings mit einer Knieverletzung ausgewechselt. Laut Diagnose wird er sechs bis acht Wochen lang fehlen.

Juan Cuadrado hat seit dem 7. September aufgrund einer Sehnenentzündung kein Spiel mehr bestritten. Er reiste nicht zum Länderspiel mit Kolumbien und erlitt im Training einen Rückfall.

Stürmer Marko Arnautović fällt nach seiner am 24. September gegen Empoli erlittenen Oberschenkelverletzung weiter aus.

Am 5. September hat Trainer Simone Inzaghi seinen Vertrag bei Inter bis 2025 verlängert.

Inzaghi gehörte zu den drei Kandidaten für die Wahl zum UEFA Trainer des Jahres, musste sich aber Pep Guardiola geschlagen geben.

Am 30. Oktober landeten Martínez und Nicolò Barella bei der Wahl zum Ballon d'Or auf den Plätzen 20 und 27.

Am 20. Dezember spielt Inter im Achtelfinale des Pokals im eigenen Stadion gegen Bologna.