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In the Zone: Leistungsanalyse zu Man City - Real Madrid

Die Technischen Beobachter der UEFA werfen einen analytischen Blick auf Citys 4:0-Rückspielerfolg gegen Real Madrid im Halbfinale der UEFA Champions League.

Manchester City kann sich auf seine zweite Finalteilnahme in der UEFA Champions League im nächsten Monat freuen, nachdem die Mannschaft von Pep Guardiola Titelverteidiger Real Madrid am Mittwochabend mit einer großartigen Leistung besiegte.

In diesem Artikel, präsentiert von FedEx, blicken die Technischen Beobachter der UEFA auf die taktischen Feinheiten, die ausschlaggebend für den deutlichen Erfolg von Manchester City waren.

Man City - Real Madrid 4:0: So lief das Spiel

Tore

1:0 - Bernardo Silva (24. Minute)

Das geduldige Passspiel von City sorgte für eine Lücke in der spanischen Defensive, in die Bernardo eindringen konnte. Nach einem schönen Pass von Kevin De Bruyne überwand er Thibaut Courtois mit einem clever getimten Abschluss.

2:0 - Bernardo Silva (37.)

Zwei Minuten nachdem Toni Kroos mit einem Fernschuss die Latte getroffen hatte, schlug Bernardo erneut zu. Jack Grealish brachte den Ball von der linken Seite nach innen und bediente İlkay Gündoğan, der zum Abschluss kam. Der Schuss wurde zwar abgeblockt, doch die Kugel sprang zu Bernado, der das Leder per Kopf in den Maschen versenkte.

3:0 - Manuel Akanji (76.)

De Bruyne brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld an den kurzen Pfosten, wo Manuel Akanji mit einem Kopfball, der von Éder Miltão abgefälscht wurde, den Ball ins Tor beförderte. Für Akanji war es der erste Treffer für seinen neuen Arbeitgeber.

4:0 - Julián Álvarez (90.+1)

Ein blitzsauberer Konter, an dessen Ende der wenige Minuten zuvor eingewechselte Argentinier den Endstand herstellte. Es war die höchste Niederlage für Real Madrid in diesem Wettbewerb seit 1989.

Highlights: Man City - Real Madrid 4:0

Spieler des Spiels: Bernardo Silva

Der UEFA-Beobachter sagte zu der Leistung des Portugiesen: "Er erzielte zwei wichtige Tore und zeigte große Kreativität, arbeitete aber auch unermüdlich für die Mannschaft." In Sachen Kreativität war er nach Grealish der zweitbeste Spieler mit sechs Balleroberungen (50 % Erfolgsquote) und 36 Pässen im Angriffsdrittel (90,6 % Erfolgsquote).

Formationen

Man City

Citys Startformation war ein 4-3-3, wie in der obigen Grafik dargestellt. Wie in dieser Saison üblich, wurde die Formation bei Ballbesitz und im Spielaufbau regelmäßig zu einem 3-2-5, wobei John Stones (5) neben Rodri (16) ins Mittelfeld rückte.

Real Madrid

Real behielt seine gewohnte 4-3-3-Formation bei. Laut dem Spielbeobachter schauten die Innenverteidiger und der Torwart beim Spielaufbau auf Kroos (8), der die Verbindung zwischen Defensive und Offensive herstellen sollte. Die Spanier taten sich jedoch vor allem in der ersten Halbzeit schwer, über die Mittellinie hinauszukommen.

Features

In the Zone: Citys Eins-gegen-eins auf den Flügeln

Das erste Merkmal, das vom Team der technischen Beobachter der UEFA hervorgehoben wurde, war das Spiel von City in der Breite - insbesondere die Art und Weise, wie die Flügelspieler das Spiel breit machten und mit schnellem Umschaltspiel den Ball zu ihnen brachten, sodass es immer wieder Eins-gegen-ein-Situationen auf dem Flügel gab. "Sie nutzten die gesamte Breite des Feldes, machten den Weg nach hinten und suchten so lange, bis sich Lücken oder Überzahlsituationen ergaben", erklärte der Spielbeobachter.

City hält den Druck hoch

In the Zone: City hält den Druck hoch

Der zweite taktische Kniff von Guardiola konzentriert sich auf das Gegenpressing von City, um den Ball nach einem Ballverlust sofort zurückzugewinnen. In einer ersten Halbzeit, die von einer unglaublichen Intensität geprägt war, standen sie praktisch in der Madrider Hälfte, was bedeutete, dass die City-Spieler in guten Positionen waren, um bei Ballverlusten schnell ins Gegenpressing umzuschalten, was zur Folge hatte, dass Madrid Mühe hatte, sich aus dem Druck zu befreien. Nach einer halben Stunde hatte Madrid nur einen einzigen Pass in seinem Angriffsdrittel gespielt - und City 105. (Die Mannschaft von Carlo Ancelotti beendete das Spiel mit 52 Pässen im letzten Drittel - der niedrigste Wert für die Königlichen in dieser Champions-League-Saison).

Insgesamt schaffte City 56 Balleroberungen. Nur beim 3:0-Heimsieg im Viertelfinale gegen die Bayern haben sie in dieser Saison einen höheren Wert erzielt (63).

Citys hohes Pressing

In the Zone: Citys hohes Pressing

Das hohe Pressing von City steht im Mittelpunkt des letzten taktischen Merkmals, das zunächst zeigt, wie Guardiolas Mannen bereit waren, hinten Drei-gegen-drei zu spielen, um Spieler nach vorne zu schieben, damit sie weiter vorne Druck ausüben können. Anhand der Beispiele mit Modrić und Vinícius Júnior lässt nicht erahnen, wie schwer es die Madrider Spieler an diesem Abend hatten. Der letzte Treffer ist ein Paradebeispiel für den Erfolg des hohen Pressings von City.

Die Stimmen der Trainer

Josep Guardiola, Man City: "Wir haben uns einen Plan ausgedacht, wie wir heute spielen, wie wir pressen und wie wir angreifen, und das haben sehr gut gemacht."

"Ich hatte in den letzten Tagen das Gefühl, dass wir die richtige Mischung aus Entspannung und Anspannung hatten, um diese Art von Spiel zu spielen. Nach 10-15 Minuten hatte ich das Gefühl, dass der ganze Schmerz, den wir während einer Saison, eines Jahres, durch die Ereignisse der letzten Saison [die Halbfinalniederlage gegen Madrid] hatten, heute da war."

"Sie haben mit großer Lust gespielt. Wir haben kurz vor dem Spiel gesprochen und ich habe die Spieler gefragt: 'Wollt ihr gegen Inter spielen oder nicht, ja oder nein? Wenn ihr 90 Minuten mit dem Gedanken spielt: 'Ich will gegen Inter spielen', werdet ihr Real Madrid schlagen. Und sie haben genau mit der Einstellung gespielt, die wir gebraucht haben."

Carlo Ancelotti, Real Madrid: "Wir haben gegen einen Gegner gespielt, der den Sieg verdient hat - sie waren in der ersten Halbzeit besser und haben sich einen Vorteil herausgespielt."

"Unser Spiel mit dem Ball war alles andere als optimal - in der ersten Halbzeit haben wir viele Bälle verloren. Sie haben hoch gepresst und wir konnten das Leder nicht wie gewohnt durch unsere Reihen laufen lassen. Ich habe erwartet, dass der Beginn des Spiels sehr intensiv sein würde, aber ich habe nicht erwartet, dass wir immer wieder Probleme im Ballbesitz haben."

Pep Guardiola und Carlo Ancelotti nach dem Schlusspfiff
Pep Guardiola und Carlo Ancelotti nach dem SchlusspfiffAFP via Getty Images

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