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In the Zone: Taktische Analyse vor dem Champions League-Finale

Die Technischen Beobachter der UEFA haben schon vor dem Finale der UEFA Champions League einen Blick auf die taktischen Finessen von Liverpool und Real Madrid geworfen.

Liverpools Außenverteidiger Trent Alexander-Arnold und Andrew Robertson sind extrem wichtig für die Reds
Liverpools Außenverteidiger Trent Alexander-Arnold und Andrew Robertson sind extrem wichtig für die Reds

Als Liverpool 1981 im Landesmeister-Finale von Paris Real Madrid besiegte, gelang Linksverteidiger Alan Kennedy das Tor des Tages.

Gut 40 Jahre später treffen beide Teams erneut in einem Finale in Paris aufeinander, auch wenn diesmal das Stade de France und nicht der Parc des Princes der Schauplatz ist. Und wieder könnten Liverpools Außenverteidiger das Zünglein an der Waage sein.

Denn Trent Alexander-Arnold und Andrew Robertson gehören ohne Zweifel vor allem in der Offensive zum Besten, was die aktuelle Außenverteidiger-Generation zu bieten hat.

Um dies zu belegen, hier ein kurzer Blick auf die Statistik in der UEFA Champions League. Alexander-Arnold hat in dieser Saison vier Tore direkt vorbereitet und mehr Flanken an den Mann gebracht (23) als jeder andere Spieler in der Saison 2021/22. Robertson (zwei Assists) liegt mit 16 Flanken auf Platz 4 dieser Wertung. Robertson hat zudem 19 wichtige Pässe gespielt (zusammen mit Mohamed Salah die meisten aller Liverpool-Spieler), Alexander-Arnold bringt es hier auf 16.

Im Technischen Report der UEFA Champions League der Saison 2019/20 wurden die Spielmacher-Qualitäten der beiden hervorgehoben und jetzt, zwei Jahre später, hatte Alexander-Arnold mehr Ballkontakte als jeder andere Spieler von Liverpool – 853 in acht Spielen und damit nur 15 weniger als Real Madrids Luka Modrić in zwölf Spielen.

Wie die Heatmap von Alexander-Arnolds Ballkontakten zeigt, hatte er mehr Ballkontakte in der gegnerischen Hälfte als in der eigenen.

Vor dem Finale am Samstag stellt sich nun die Frage, ob Madrid die so entstehenden Lücken auf der rechten Abwehrseite Liverpools nutzen kann, zumal Karim Benzema und Vinícius Júnior bisher auf der linken Seite Reals vorzüglich und sehr effektiv harmoniert haben.

Die Heatmap von Benzema unterstreicht, dass der Franzose weit mehr als nur ein geborener Torjäger ist; immer wieder weicht er auf die Flügel aus, um dort Überzahl zu schaffen, anschließend lässt er sich wieder in die Mitte zurückfallen, um im Strafraum auf gelungene Zuspiele zu warten.

Liverpools Stärke bei Standards

Nach dem Sieg von Liverpool gegen Chelsea im FA Cup-Finale lobte Jürgen Klopp ein neurowissenschaftliches Unternehmen aus Deutschland, das den Sieg im Elfmeterschießen durch neuartige Trainingsmethoden ermöglich habe. Auch das ein Beleg dafür, wie hart die Reds in dieser Saison an Standardsituationen gearbeitet haben. Die Frage ist, ob Liverpool davon auch im Finale profitieren kann, kein Verein hat in dieser Saison so viele Tore nach Standards erzielt (8), alleine vier fielen nach Ecken.

Alle Tore von Liverpool auf dem Weg ins Finale der Champions League

Frans Hoek, Technischer Beobachter der UEFA, sagte dazu: “Bei Liverpool ist es einer Kombination aus der Stärke der Spieler, die die Freistöße und Ecken schießen und der richtigen Bewegung der Stürmer. Außerdem sind sie sehr kopfballstark und extrem gut beim zweiten, dritten oder vierten Ball, weil sie so viel Druck ausüben.”

Zahlenspiele

10 verschiedene Spieler von Liverpool trafen in dieser Saison, bei Madrid waren es nur sechs.

Aber: Madrids Abwehr hat in dieser Saison in der Königsklasse nur ein Tor nach einer Ecke kassiert – gegen Chelsea durch Antonio Rüdiger.

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