Villarreal-Kapitän Raúl Albiol über den Sieg gegen Bayern, das Duell gegen Liverpool und die Geschichte
Montag, 25. April 2022
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"Ein Verein aus einer Stadt mit 50.000 Einwohnern, der das Champions-League-Finale erreicht, wäre ein Meilenstein in der Geschichte des Fußballs", sagt Villarreals Kapitän im Interview mit UEFA.com.
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Raúl Albiol, Kapitän von Villarreal, bringt aus seiner Zeit bei Valencia, Real Madrid und Napoli viel Erfahrung mit, aber der 36-Jährige spürt immer noch den Nervenkitzel, wenn seine Mannschaft gegen Liverpool um den Einzug ins Finale der UEFA Champions League kämpft.
Albiol gewann mit der Mannschaft von Unai Emery in der vergangenen Saison die UEFA Europa League und hofft, dass Villarreal im Halbfinale erneut über sich hinauswachsen kann, nachdem man in den vorherigen K.-o.-Runden Juventus und Bayern ausgeschaltet hatte.
Liverpool wird keine leichte Aufgabe, aber Albiol, der mit Spanien zwei Europameisterschaften und eine FIFA-Weltmeisterschaft gewonnen hat, ist ebenfalls ein harter Gegner. Vor dem Halbfinal-Hinspiel am 27. April in Anfield sprach er mit UEFA.com über den bisherigen Weg Villarreals und die Entschlossenheit, "ein weiteres Kapitel Geschichte zu schreiben".
Über den Sieg gegen Bayern
Wir sind sehr glücklich über die Arbeit, die das gesamte Team in den beiden Spielen [gegen die Bayern im Viertelfinale] geleistet hat, und darüber, dass wir gemeinsam gelitten haben. Am meisten freut man sich, wenn man mit seinen Mannschaftskameraden Seite an Seite kämpft und so eine Nacht in München zu erleben, ist etwas ganz Besonderes.
In der Kabine hat [Étienne] Capoue getanzt, alle waren einfach nur glücklich. Es spricht für die Mannschaft und ihren Kampfgeist, wenn man sieht, wie glücklich die Mitspieler sind und dass sie daran glauben, die Bayern ausschalten zu können. Jetzt haben wir es mit einem großen Gegner zu tun, aber wir versuchen, weiterzukommen und träumen vom Finale.
Steckbrief Raúl Albiol
Geburt: 4. September 1985, Vilamarxant, Spain
Einsätze/Tore in UEFA-Klubwettbewerben: 117/4
Einsätze/Tore in der UEFA Champions League: 77/2
Länderspiele/Tore: 58/0
Weshalb Villarreal als "Gelbes U-Boot" bekannt ist?
Über den nächsten Gegner Liverpool
Je weiter man kommt, desto höher ist das Niveau, wie bei Videospielen. Wenn man Level abschließt, wird es immer schwieriger. Wenn man am Ende Erster werden will, muss man das Videospiel zu Ende spielen, oder? Liverpool ist hart, sehr hart. Sie haben wieder das Niveau erreicht, das sie hatten, als sie sowohl die Champions [League] als auch die Premier [League] gewonnen haben. Es stimmt, dass sie in der letzten Saison ein bisschen nachgelassen haben, aber dieses Jahr sind sie wieder da.
Es wird sehr schwer, aber so ist das nun mal in einem Champions-League-Halbfinale. Habe ich Angst? Nein, ganz und gar nicht. Im Fußball kann man nervös sein, aber nicht, weil man Angst hat. Es ist das Adrenalin, die Vorfreude, auf den Platz zu gehen und zu spielen. Es ist großartig, ein Halbfinale der Champions League in Anfield zu bestreiten. Ich denke, diese Erfahrung in diesem Stadion zu machen, wird eine große Sache.
Über die Teilnahme an der UEFA Champions League nach dem Triumph in der UEFA Europa League
Die Erfahrungen in der Europa League haben uns sehr geholfen, in der Champions League zu bestehen. Letztes Jahr haben wir angefangen, in Europa konkurrenzfähig zu sein und wir wissen, wie man in schwierigen K.-o.-Runden spielt. Ich denke, dass wir jetzt, [indem wir] Juve und Bayern ausgeschaltet haben, gezeigt haben, dass die Mannschaft Persönlichkeit hat und weiß, wie man leidet. Wir haben uns in schwierigen Momenten durchgesetzt.
Der Gewinn des ersten europäischen Titels für den Klub war historisch, aber wenn wir Liverpool aus dem Wettbewerb werfen, könnte das ebenfalls historisch sein. Wir müssen also in diesen beiden Spielen unser Bestes geben, um es zu schaffen. Wir müssen alles geben, um ein weiteres Kapitel in der Geschichte zu schreiben. Wenn Villarreal ins Finale der Champions League einziehen würde, wäre das für einen Verein und ein Dorf wie Villarreal etwas Historisches.
Samu Chukwueze über Raúl Albiol
“[Raúl Albiol ist] ein unglaublicher Kerl. Er benutzt ein Wort: "Frate". Ich habe keine Ahnung, was es bedeutet, aber wenn er sagt: 'Frate, ¿cómo estás?' [Wie geht's, Bruder?], sage ich "Ah, bien, bien." [Ah, gut, gut.] Er ist so lustig. Ich nenne ihn "padre". Er ist wie ein Vater für mich.”