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In the Zone: Liverpool - Inter 0:1 in der Analyse

Die Technischen Beobachter der UEFA haben den Sieg von Inter beim FC Liverpool an der Anfield Road genau unter die Lupe genommen.

In the Zone: Inters Pressing nach Abstößen

Für den italienischen Meister Inter endete die Saison in der UEFA Champions League mit einem bitteren Ausscheiden. Am 8. März besiegten die Nerazzurri zwar Liverpool an der Anfield Road mit 1:0. Das reichte aber nicht, weil die Mannschaft von Jürgen Klopp das Hinspiel mit 2:0 in Mailand gewonnen hatte.

In dieser Analyse, präsentiert von FedEx, haben sich die Technischen Beobachter der UEFA mit einigen Aspekten der Partie beschäftigt.

Stimmen, Tweets & Fotos: Liverpool - Inter 0:1

Die Tore

Liverpool - Inter: Traumtor von Martínez

0:1: Lautaro Martínez (61.)
Das erste Tor des Argentiniers in dieser Saison der UEFA Champions League war ein herrlicher Schuss von der linken Strafraumgrenze in den rechten Winkel. Nach einem Abstoß von Liverpool fing Ivan Perišić den Pass von Joel Matip an der linken Seitenlinie ab. Hakan Çalhanoğlu und Alexis Sánchez kombinierten schnell, und der Ball landete schließlich vor den Füßen von Martínez. Der zog mit dem rechten Außenrist ab und traf in den rechten oberen Knick. Reds-Torwart Alisson Becker war machtlos.

Spieler des Spiels: Milan Škriniar

Der Slowake war der Herr der Lüfte und klärte verbuchte neun Rettungsaktionen - mehr als jeder andere Spieler in den Partien der vergangenen Woche in der UEFA Champions League. Der Technische Beobachter der UEFA sagte über ihn: "Škriniar zeigte eine reife Leistung für Inter, glänzte im Aufbauspiel und trug entscheidend dazu bei, dass Inter in Anfield kein Gegentor kassierte."

Die Formationen

Liverpool

Klopps Mannschaft trat in ihrer gewohnten 4-3-3-Formation an, mit Curtis Jones (Nr. 17) für Harvey Elliott, und Matip (Nr. 32) für Ibrahima Konaté. Jones war der offensivste der drei Mittelfeldspieler und agierte im rechten Halbraum, während Mohamed Salah (Nr. 11) auf dem rechten Flügel viel Platz hatte. Mit Trent-Alexander Arnold (Nr. 66), der sich nach innen orientierte, war die Positionierung der drei genannten Spieler sehr variabel.

Inter

Inter spielte im Ballbesitz ein 3-5-2, das sich in der Verteidigung zu einem 5-3-2 verwandelte. Sie wollten aus einem zentralen Block heraus verteidigen und wenn möglich hoch pressen. Das galt auch bei Torabstößen des Gegners, wie im Video oben zu sehen ist. Inter war bereit, gegen Liverpools Dreier-Angriff hinten Mann gegen Mann zu spielen und setzte die beiden Außenverteidiger Denzel Dumfries (Nr. 2) und Perišić (Nr. 14) auf Liverpools Außenverteidiger an. Diese Taktik führte zum einzigen Tor, nachdem Perišić den Ball abgefangen hatte.

Features

Wie bereits erwähnt, war ein wesentliches Merkmal der Spielweise von Inter der hohe Druck, den sie ausübten, wenn Liverpool über die Außen spielte. Im Video oben ist zu sehen, wie die beiden Mittelstürmer am Rande des Liverpooler Strafraums lauern, während zwei Mittelfeldspieler zehn Meter hinter ihnen stehen und die Außenverteidiger ebenfalls hoch aufrücken.

Die Mannschaft von Simone Inzaghi zeigte einige starke Einzelleistungen, darunter die von Perišić, der die meisten Ballkontakte aller Inter-Spieler hatte (70). Der Großteil des Spiels fand auf der linken Seite statt. Mittelfeldspieler Arturo Vidal arbeitete unermüdlich und fand sogar in der Nachspielzeit noch die Kraft, sich in den Schuss von Luis Díaz zu werfen und ihn über die Latte zu lenken.

Auch wenn der Platzverweis für Sánchez nur eine Minute nach dem Tor Liverpool in die Karten spielte, war der entscheidende Faktor für Inters Niederlage wohl die fehlende Durchschlagskraft. Im Hinspiel hatten sie ihre Chancen nicht genutzt, und in Anfield gelangen ihnen trotz hervorragender Ballbesitzphasen nur zwei Schüsse innerhalb des Strafraums (von insgesamt sechs). Das Spiel beendeten die Gäste mit einem xG-Wert von 0,31, während Liverpool einen Wert von 1,65 aufwies.

Für Liverpool war es das dritte Mal in ihrer Europapokal-Geschichte, dass sie nach einer 2:0-Führung aus dem Hinspiel in Anfield eine Niederlage mit einem Tor hinnehmen mussten. Wenn Klopp hinterher sagte, dass sie "nicht den richtigen Schwung hatten", dann könnte der Vorsprung aus dem Hinspiel - ob unbewusst oder nicht - durchaus ein Faktor gewesen sein.

Immerhin hatten die Liverpooler mehr Pässe (720 im Vergleich zu Inters 433) und mehr Ballbesitz (62%) als Inter - vor allem nach dem Platzverweis gegen Sánchez. Außerdem hatte Liverpool die besseren Chancen. Wie schon im Hinspiel waren sie vor allem bei Standards gefährlich und kamen durch Alexander-Arnolds Zuspiele zu vier Chancen - eine davon führte zu einem Kopfball von Matip, der am Aluminium scheiterte.

Highlights: Inter - Liverpool 0:2

Analyse der Trainer

Jürgen Klopp, Liverpool
"Die Schwierigkeiten, die wir hatten, entsprachen ziemlich genau dem, was ich erwartet hatte. Inter ist eine sehr, sehr gute Mannschaft, die auf diese Art von Spielen eingestellt ist. Aber auch ohne überragend zu spielen, hatten wir durchaus klare Chancen. In der Gesamtschau geht es in Ordnung, dass Inter ein Spiel gewonnen hat, wir aber weiter sind."

Simone Inzaghi, Inter
"Wir sind enttäuscht, weil wir uns in der K.-o.-Phase halten wollten. Die Spiele waren beide ausgeglichen, aber die beiden Tore in der Schlussphase des Hinspiels waren entscheidend."

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