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Andrea Pirlo über seine neue Herausforderung als Trainer

In dieser Woche feiert Andrea Pirlo Premiere auf der Trainerbank in der UEFA Champions League. Im Interview verrät er, wie er die neue Aufgabe angehen will.

Andrea Pirlo geht in seine erste Champions-League-Saison als Juve-Trainer
Andrea Pirlo geht in seine erste Champions-League-Saison als Juve-Trainer Getty Images

Über ein Jahrzehnt lang gehörte Andrea Pirlo zu den ganz großen Stars der UEFA Champions League. Sein Spielstil sorgte regelmäßig für Begeisterung und auch gegnerische Fans gerieten bei seiner Ballbehandlung sowie seinen brandgefährlichen Standards ins Schwärmen. Doch im Sommer 2020 begann ein neuer Lebensabschnitt. Im Interview mit UEFA.com redet der 41-Jährige über seine Aufgabe als Trainer von Juventus.

Über Jahre haben Sie mit Gianluigi Buffon, Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci gemeinsam auf dem Platz Höhen und Tiefen erlebt. Wie ist das, wenn man plötzlich Trainer der ehemaligen Teamkollegen ist?

Großartig! Sie sind sehr hilfreich. Vielleicht war es anfangs für sie nicht einfach, aber es hat nur ein paar Stunden gedauert, bis sie verstanden haben, dass sich meine Rolle verändert hat. Ihr Verhalten haben sie problemlos und sehr schnell angepasst. Sie haben mich sofort "Trainer" genannt. Anfangs vielleicht mit einem Lächeln, aber sie haben sich schnell daran gewöhnt.

Andrea Pirlo und Giorgio Chiellini beim Training
Andrea Pirlo und Giorgio Chiellini beim TrainingJuventus FC via Getty Images

Sie können mir eine große Hilfe sein, denn sie wissen genau, was es bedeutet, für Juve zu spielen. Sie wissen, was es bedeutet, zu gewinnen. Und sie wissen auch, wie es ist, mit mir zu arbeiten. Ihnen ist klar, welche Stimmung ich in der Mannschaft haben will.

Als Spieler waren Sie für Ihre Ruhe am Ball bekannt. Was können wir von Andrea Pirlo als Trainer erwarten?

Auf der Trainerbank ist es definitiv viel stressiger. Auf dem Platz konnte ich entscheiden, was mit dem Ball passiert. An der Seitenlinie kann ich nur Anweisungen geben, aber jeder Spieler interpretiert seine Rolle anders, deshalb ist es als Trainer schwieriger. Als Spieler hatte ich einen gewissen Stil, mit dem ich ein Spiel lenken und beeinflussen wollte. Jetzt muss ich dies eben von der Trainerbank aus tun.

Magische Momente von Pirlo in der Königsklasse

Es gab schon ein paar Vergleiche mit Pep Guardiola. Wie er haben Sie im defensiven Mittelfeld agiert und sind schnell in die Rolle des Cheftrainers bei einem großen Klub befördert worden. Ist er ein Vorbild für Sie?

Guardiola ist ein Vorbild für uns alle. Er ist einer der besten Trainer, die es gibt. Er hat jungen Trainern einen Weg vorgezeichnet, wie man eine bestimmte Art des Offensivfußballs spielen lassen kann. Wir haben alle unsere eigenen Ideen und müssen diese einbringen. Aber er ist definitiv ein Vorbild für die gesamte Fußballbranche. Ich mag seinen Spielstil, wie er immer auf Angriff spielen lässt und für jede Situation eine Lösung parat hat. Das sollte für die Zukunft auch unser Ziel sein.

Wie wollen Sie das Maximum aus Cristiano Ronaldo herausholen?

Ich bin natürlich glücklich, dass ich diese Ikone des Weltfußballs in der Mannschaft habe. Es ist toll, ihm beim Training und den Spielen zuzusehen. Für mich und die gesamte Mannschaft ist es ein riesiges Vergnügen. Mit 35 arbeitet er heute so hart wie damals als junger Kerl. Er hat noch immer diese Leidenschaft, jeden Tag Fußball spielen zu wollen. Er ist ein Vorbild für uns alle.

Andrea Pirlo und Cristiano Ronaldo
Andrea Pirlo und Cristiano RonaldoAFP via Getty Images

Wie sehr freuen Sie sich auf die Abende in der UEFA Champions League?

Die Champions League ist ein Traum für jeden, der Fußball spielt. Sie ruft große Emotionen hervor, sobald man die Hymne hört. Ich hatte das Glück, in vier Endspielen auflaufen zu dürfen und konnte zwei davon gewinnen. Ich weiß also, was es bedeutet, wenn man diesen Titel gewinnt oder verliert. Eine Niederlage tut verdammt weh, aber wenn man gewinnt, ist es einfach fantastisch.

Was trauen Sie Juventus in dieser Saison zu?

Die Champions League ist extrem hart. Es hängt viel von kleinen Momenten ab. Besonders schwierig ist die Phase rund um den März, wenn einige Mannschaften aus dem Tritt kommen, während andere gerade zur Höchstform auflaufen. Man braucht ein wenig Glück, auch bei den Auslosungen.

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