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Bayern bangt erneut um Deisler

Sebastian Deisler hat das Mannschaftshotel des FC Bayern München verlassen und begibt sich heute in psychiatrische Behandlung.

Kurz nach dem Eintreffen in Turin erlitt der Nationalspieler gestern einen Rückschlag und bat nach dem Mittagessen Manager Uli Hoeneß um die Erlaubnis, nach München zurückkehren zu dürfen. Hoeneß sagte beim Abschlusstraining der Bayern am Abend im Stadion delle Alpi: „Er hat mich zu einem Gespräch gebeten und gesagt, dass er sich nicht wohl fühlt. Er wird am Dienstag zur Behandlung zu Professor Florian Holzboer gehen.“ Damit fehlt der Mittelfeldakteur im UEFA Champions League-Spiel der Gruppe C am Abend bei Juventus FC.

“Nicht akut”
Bereits im November vergangenen Jahres begab sich der 24-Jährige für mehrere Wochen zur stationären Behandlung in das Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Hoeneß möchte aber den Zustand seines Flügelspielers nicht mit der damaligen Verfassung vergleichen. „Es ist nicht akut, sonst hätten wir ihn nicht alleine fliegen lassen,“ versuchte ein nachdenklicher Manager die aufgebrachten Journalisten zu beruhigen.

Problemkind
Für Bayern-Trainer Felix Magath war Deisler bereits vor dem Abflug nach Turin ein schwieriger Fall. Bei der 0:1-Niederlage gegen den FC Schalke 04 am Wochenende wurde der Nationalspieler zur Pause ausgewechselt. „Weil er seine Aufgabe nicht richtig interpretiert hat“, begründete der Coach. Deisler sollte Bayerns einzige Spitze Roy Makaay im Angriff unterstützen, ließ sich aber ständig zurückfallen, um sich in der eigenen Hälfte die Bälle zu holen.

Zeitfrage
Magath fügte hinzu: “Es ist schade, dass ich nicht verhindern konnte, dass er in eine solche Drucksituation gekommen ist, die ihm nun schadet. Es wäre von Anfang an wichtig gewesen, dass Deisler Zeit bekommt, um sich zu stabilisieren. Jetzt ist er verunsichert.“ Nach einem starken Start mit einem feinen Treffer in Bayerns Eröffnungsspiel beim Hamburger SV steht Deisler möglicherweise, wie in den beiden Jahren zuvor, eine schwere Saison bevor.