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Exklusiv: Harry Kane über das #UCL Finale

"Habe ich je davon geträumt, den Champions-League-Pokal zu gewinnen? Ich müsste lügen, wenn ich 'nein' sagen würde." Spurs-Superstar Harry Kane hat sich exklusiv mit UEFA.com über das große Finale unterhalten.

Harry Kane übt schon mal für den Samstag
Harry Kane übt schon mal für den Samstag ©UEFA.com

Harry Kane ist von Kindesbeinen an ein glühender Fan der Tottenham Hotspurs und hat seine ganze Karriere im Trikot seines Lieblingsvereines verbracht. Dass er mit den Spurs jemals in einem Endspiel der UEFA Champions League stehen würde, hat aber auch er - bis vor kurzem - für ziemlich unwahrscheinlich gehalten.

Doch am Samstag könnte dieser Traum wahr werden. Vor dem Endspiel gegen Liverpool hat sich der 25-jährige Topstürmer der Spurs mit UEFA.com über seine Gefühle vor dem großen Tag unterhalten.

Was würde es Ihnen bedeuten, die Champions League zu gewinnen?

Alle Tore von Tottenham auf dem Weg ins Finale

Harry Kane: Das wäre einfach das Größte. Seit vier, fünf Jahren haben wir [unter Trainer Mauricio Pochettino] an dem Plan gearbeitet, einmal eines der besten Teams in Europa zu werden. Jetzt im Finale der Champions League zu stehen, ist ein unglaubliches Gefühl. Es ist schwer zu beschreiben. Ich versuche derzeit, gar nicht zu viel darüber nachzudenken; man darf sich nicht von seinen Emotionen überwältigen lassen, aber das sagt sich so einfach. Als ich als kleiner Junge ein Fan der Spurs war, habe ich von so etwas nicht einmal zu träumen gewagt. Selbst als ich schon in der Jugendakademie gespielt habe, war das außerhalb unserer Vorstellung.

Welche Lektionen aus dieser Saison können Ihnen im Finale helfen?

Harry Kane zeigt UEFA.com seine 'böse' Seite
Harry Kane zeigt UEFA.com seine 'böse' Seite©UEFA.com

Die ganze Saison war unfassbar spannend. Es gab so viele Höhen und Tiefen. [Unser Comeback im Ajax-Spiel] hat unseren großartigen Charakter und unsere Motivation gezeigt; es hat bewiesen, dass man niemals aufstecken darf und genau das nehmen wir mit ins Finale.

Wie war es, das Halbfinale wegen Ihrer Verletzung von der Seitenlinie aus beobachten zu müssen?

Hart. Wenn du selber spielst, lastet großer Druck auf dir, aber sobald du auf dem Platz stehst, bist du davon wie befreit und denkst nicht mehr zu viel daran. Aber wenn du wie ein Fan auf der Tribüne sitzt, bist du absolut hilflos – du kannst nur zusehen. Nach dem Ajax-Spiel bin ich, wie man ja sehen konnte, auf den Rasen gesprintet, um zu feiern und meinen Emotionen freien Lauf zu lassen.

Ist es ein merkwürdiges Gefühl, dass es jetzt gegen ein englisches Team geht?

Endspiele zwischen Klubs aus einem Land

Es ist schon ein bisschen komisch. Das ist ein Gefühl wie vor einem Premier-League-Spiel, aber am Ende des Tages ist es halt auch nur ein weiteres Top-Team, gegen das wir spielen müssen. Wir haben in dieser Saison ja schon ein paar Mal gegen sie gespielt und sie haben uns zweimal besiegt [jeweils mit 2:1 in London und Liverpool]. Aber wir haben uns in den letzten Jahren einige denkwürdige Duelle mit ihnen geliefert. Das wird ein sehr schweres Spiel, aber wenn wir unsere Bestleistung abrufen und keine Fehler machen, können wir dieses Spiel gewinnen.

Klar hat Liverpool eine großartige Tradition, aber es sind ja nur 90 oder 120 Minuten, in denen man alles geben muss, dann kann man auch Geschichte schreiben. Vor fünf oder zehn Jahren hätte niemand in unserem Klub von so einer Gelegenheit auch nur zu träumen gewagt und jetzt sind wir hier und wollen unsere Chance nutzen.

Wie bereiten Sie sich auf große Spiele vor?

Die Spurs und Liverpool bereiten sich auf Madrid vor

 Es war ein bisschen merkwürdig, weil wir normalerweise zweimal die Woche spielen und jetzt hatten wir drei Wochen Zeit zur Vorbereitung.

Ich bin eigentlich ein ganz ruhiger Typ, vor allem vor den Spielen. Ich finde, man muss nicht dauernd Schlagzeilen produzieren. Wenn man sich gut darauf vorbereitet, seinen Job zu machen, muss man nicht ständig den Lautsprecher geben. Manchmal aber doch, zum Beispiel in der Halbzeit, muss man seine Mitspieler nochmals motivieren. Ich versuche immer, mit gutem Beispiel voranzugehen. 

Mit welchen Gefühlen werden Sie am Samstag den Rasen betreten?

Es gibt im Fußball keine größere Motivation. Jedes Kind träumt doch davon, Champion von Europa zu werden. Dass ich jetzt mit dem Klub, für den ich schon mein ganzes Leben lang spiele, die Chance dazu habe, ist etwas ganz Besonderes.

Habe ich je davon geträumt, den Champions-League-Pokal zu gewinnen? Ich müsste lügen, wenn ich 'nein' sagen würde. Natürlich denkt man immer wieder daran und träumt davon. Jetzt sind wir nur noch ein Spiel von diesem Triumph entfernt und wissen, dass wir es schaffen können. Das Wichtigste ist es jetzt, voll konzentriert zu sein. Hoffentlich geht unser Traum in Erfüllung.