RB Leipzig: Ein Aufsteiger als Überflieger
Mittwoch, 28. Dezember 2016
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Dass RB Leipzig kein "normaler" Aufsteiger ist, war vor Saisonbeginn klar - aber dass die Sachsen schon in ihrem ersten Bundesliga-Halbjahr den FC Bayern ins Schwitzen bringen, kam dann doch überraschend.
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Leipzig spielt bisher eine fantastische Saison und verdrängte in der Hinrunde sogar phasenweise die Bayern von der Tabellenspitze. Trotz des Dämpfers im letzten Spiel vor der Winterpause in München stehen die Sachsen mit 36 Punkten auf dem zweiten Platz. Der internationale Wettbewerb winkt, doch ist die Mannschaft bereit dafür? In unserem UCL-Check schauen wir uns den Leipziger Kader genauer an.
Schlüsselspieler Defensive
Torhüter Péter Gulasci steht in Ungarns Nationalmannschaft zwischen den Pfosten und ist in der laufenden Saison bislang ein sicherer Rückhalt. In der Abwehr ist Willi Orban der Schlüsselspieler nach dem Ausfall von Marvin Compper. Der 24-Jährige führte die Mannschaft seit dem neunten Spieltag als Kapitän aufs Feld und erzielte bereits zwei Treffer.
Durch Leipzigs Vereinskonzept sind wenig erfahrene Profis im Kader. Jüngere Akteure wie Lukas Klostermann, Marcel Halstenberg oder Bernardo sollen geformt werden. Wenn das allerdings auf internationaler Ebene geschehen soll, braucht Leipzig definitiv noch einen Spielertypen wie Compper, um die jungen Kerle zu führen.
Schlüsselspieler Offensive
Im Mittelfeld hält Diego Demme seinen Mitspielern den Rücken frei. Dass offensivere Leute wie Keita, Sabitzer oder Forsberg glänzen können, haben sie in erster Linie dem 25-jährigen Abräumer zu verdanken.
Im Angriff sind vor allem zwei Spieler ausschlaggebend für den Erfolg der Sachsen. Der Schwede Emil Forsberg, der durch seine Rote Karte gegen Bayern zu Beginn der Rückrunde fehlen wird, ist Dreh- und Angelpunkt in der Offensive. Fünf Tore und neun Vorlagen sprechen Bände. Timo Werner ist mit seinen neun Saisontreffern der Toptorjäger der Leipziger. Auch als Vorlagengeber (vier Assists) weiß er zu überzeugen. Leipzig ist damit sowohl im Mittelfeld als auch im Angriff gut aufgestellt.
Verantwortliche
Trainer Ralph Hasenhüttl bekam zuletzt sogar von Bayern-Präsident Uli Hoeneß ein öffentliches Lob ausgesprochen: "Wenn wir irgendwann mal einen deutschsprachigen Trainer suchen sollten, gehört er mit Sicherheit zu den drei Kandidaten, über die man nachdenken muss." Mit Sportdirektor Ralf Rangnick steht ihm zudem ein erfahrener Mann zur Seite, der schon Mannschaften wie Schalke in der UEFA Champions League trainiert hat.
Fazit
Leipzigs Kader mag wenig internationale Erfahrung haben, doch genau das ist das Konzept des Vereins. "Wir wollen junge Spieler, die sich bei uns weiterentwickeln. Wir würden keinen Spieler holen, der älter als 24 oder 25 ist", erklärte Rangnick bereits vor der Saison.
Ob der Verein dieses Konzept weiterhin fahren kann, wenn die Zusatzbelastung durch die internationalen Wettbewerbe dazukommt, was eine größere Tiefe und Reife des Kaders verlangt, wird sich zeigen.