Vor der Rückkehr in die Königsklasse: Lazio
Montag, 17. August 2015
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Sollte sich Lazio in den Play-offs gegen Bayer Leverkusen durchsetzen, stünden die Römer erstmals seit acht Jahren wieder in der Gruppenphase der UEFA Champions League. UEFA.com stellt Ihnen den ältesten Klub Roms vor.
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Sollte sich Lazio in den Play-offs gegen Bayer Leverkusen durchsetzen, stünden die Römer erstmals seit acht Jahren wieder in der Gruppenphase der UEFA Champions League. Aus diesem Anlass lässt UEFA.com die Geschichte der Römer noch einmal Revue passieren.
Gegründet: 1900
Spitzname: Biancocelesti (die Weiß-Blauen)
Titel in UEFA-Klubwettbewerben (Finalteilnahmen in Klammern)
• Pokal der Pokalsieger (1): 1999
• UEFA-Pokal: (1998)
• UEFA-Superpokal (1): 1999
Nationale Titel (letzter Titel in Klammern)
• Meisterschaft: 2 (2000)
• Italienischer Pokal: 6 (2013)
• Lazio wurde 1900 von dem Soldaten Luigi Bigiarelli und seinen Freunden als Laufsport-Klub gegründet. Sie wollten an einem 20km-Lauf teilnehmen, hatten aber kein Geld, um einem Laufklub beizutreten und hätten folglich am Rennen nicht teilnehmen dürfen. Sie gründeten also selber einen Klub und nannten ihn Lazio, nach Latium Vetus - so nennen die Römer das Gebiet, in dem die Ewige Stadt gegründet wurde. Die Farben – weiß und blau – wurden zu Ehren Griechenlands ausgewählt, der Heimat der olympischen Spiele.
• Fußball wurde bei Lazio erstmals 1901 gespielt, als Bruno Seghettini, ein Mitglied des Racing Club Paris, die Klubzentrale in der Via Valadier besuchte und zufällig einen Ball und die Spielregeln dabei hatte. Lazio war der erste Fußballklub in der Stadt – die Roma wurde erst 27 Jahre später gegründet – und absolvierte seine Spiele gegen Soldaten oder schottische und irische Seminaristen in der Piazza d'Armi und ab 1906 im Parco dei Daini. Erst viele Jahre später kam es zu Spielen mit anderen römischen Klubs wie Veloce oder Virtus.
• Um die Dominanz der norditalienischen Klubs zu brechen, verpflichtete Lazio 1934 Stürmer Silvio Piola von Pro Vercelli. Piola spielte neun Jahre für die Römer, schaffte es aber nicht, den Scudetto zu gewinnen, obwohl er zweimal Torschützenkönig der Liga wurde. Insgesamt traf der Weltmeister von 1938 143 Mal für die Biancocelesti.
• Den ersten Titel gab es 1958, als Lazio im Finale der Coppa Italia den ACF Fiorentina besiegen konnte. "Es war ein besonderer Titel, der erste für einen der ältesten und wichtigsten Klubs im Lande", erinnerte sich der Siegtorschütze Maurilio Prini, der 2009 starb, später in einem Interview.
• Die erste Meisterschaft holte der Klub unter Trainer Tommaso Maestrelli im Jahr 1974, im Team damals so bekannte Namen wie Giorgio Chinaglia, Giuseppe Wilson, der "blonde Engel" Luciano Re Cecconi und Luigi Martini. "Wir haben uns damals alle gehasst", erinnert sich der damalige Torhüter Felice Pulici. "Die Mannschaft war in zwei Lager gespalten."
• Die Stimmung im Team war so schlecht, dass Trainer Maestrelli in der Halbzeit des Spiels gegen Verona anordnete, dass alle Spieler auf dem Platz zu bleiben hatten, da er eine Prügelei in der Kabine befürchtete. Die Maßnahme half, Lazio drehte das Spiel nach einem 1:2-Rückstand und gewann mit 4:2.
• Paul Gascoigne kam 1992 von den Tottenham Hotspurs zu Lazio. Gleich in seinem ersten römischen Derby erzielte er ein wichtiges Tor, doch danach kam nicht mehr viel. 1994 brach er sich nach dem Foul eines jungen Spielers namens Alessandro Nesta im Training das Bein und beendete bald darauf sein römisches Intermezzo.
• Mit Nesta als Kapitän gewann Lazio 1999 seinen ersten Europapokal. In Birmingham besiegte man im Pokal der Pokalsieger Mallorca mit 2:1, Christian Vieri und Pavel Nedvěd trafen für das Team von Coach Sven-Göran Eriksson. Nedvěds Tor wurde später zu einem der schönsten Tore in der Geschichte der UEFA-Wettbewerbe gewählt.
• Der wohl meistbejubelte Triumph in der Coppa Italia gelang 2013 im Finale gegen den Lokalrivalen AS Roma. Unter Trainer Vladimir Petković siegte Lazio mit 1:0, das Tor erzielte Senad Lulić in der 71. Minute. Bis zur letzten Saison feierten die Lazio-Fans diesen Treffer in jedem Spiel durch stehende Ovationen in der 71. Minute.