Austria vor historischer Qualifikation
Donnerstag, 22. August 2013
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Nach dem 2:0-Hinspielsieg bei Dinamo Zagreb steht Austria Wien bereits mit einem Bein in der Gruppenphase der UEFA Champions League, zudem haben die Kroaten noch nie in Österreich gewonnen.
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FK Austria Wien steht zu Hause gegen GNK Dinamo Zagreb vor dem letzten Schritt, sich erstmals für die Gruppenphase der UEFA Champions League zu qualifizieren.
• Der österreichische Meister hat nach dem 2:0-Sieg im Play-off-Hinspiel in Zagreb beste Aussichten. Marin Leovac (68.) und Marko Stankovic (75.) trafen für die Gäste, bei den Gastgebern von Krunoslav Jurčić sah der eingewechselte Ante Rukavina die Rote Karte.
• Jurčić wurde im Anschluss an diese Niederlage entlassen. Sein Assistent Damir Krznar übernimmt als Interimstrainer, bis ein Nachfolger gefunden ist.
• Dinamo hat insgesamt schon vier Mal die Gruppenphase der UEFA Champions League erreicht, zuletzt 2011/12 und 2012/13. Wenn es aber mit der dritten Teilnahme in Folge klappen soll, müssen sich die Kroaten in Österreich gewaltig steigern, allerdings haben sie dort noch nie gewonnen.
Hintergrund
• Die Austria schaffte es 1979 in das Halbfinale des Pokals der europäischen Meistervereine, hat jedoch noch nie die Gruppenphase der UEFA Champions League erreicht. Die Österreicher unterlagen in der dritten Qualifikationsrunde 2006/07 gegen SL Benfica und in der Saison 2003/04 gegen Olympique de Marseille. Zuvor verlor man in der zweiten Qualifikationsrunde gegen Club Brugge KV (1992/93) und ein Jahr später gegen den FC Barcelona.
• Der Klub aus Wien hat auf europäischer Ebene seit mehr als 50 Jahren keine Zwei-Tore-Führung mehr verspielt. Lediglich einmal ist ihm dieses Missgeschick unterlaufen, 1960/61 im Viertelfinale des Pokals der Pokalsieger. Damals folgte auf einen 2:0-Heimsieg gegen Wolverhampton Wanderers FC eine 0:5-Niederlage in England.
• Die Österreicher haben fünf Mal die nächste Runde erreicht, wenn sie das Hinspiel eines UEFA-Wettbewerbs auswärts gewonnen haben - auch wenn sie zwei der folgenden Heimspiele verloren haben, gegen K. Sint Truidense VV in der dritten Runde des UEFA Intertoto Cups 1999 (2:0 auswärts, 1:2 zu Hause) und Galatasaray AŞ in der zweiten Runde des Pokals der Pokalsieger 1982/83 (4:2 auswärts, 0:1 zu Hause).
• Die Austria hat in der laufenden Qualifikation noch kein einziges Gegentor kassiert. In der dritten Qualifikationsrunde gab es nach Hin- und Rückspiel einen 1:0-Sieg gegen FH Hafnarfjördur, nun folgte der 2:0-Erfolg in Zagreb.
• Dinamo hat die letzten vier Auswärtsspiele in der Qualifikation zur UEFA Champions League allesamt gewonnen, unter anderem in diesem Sommer bei CS Fola Esch (5:0) und dem FC Sheriff (3:0).
• Der kroatische Meister hat in UEFA-Wettbewerben schon drei Mal einen Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt, dabei fand allerdings das Rückspiel jedes Mal zu Hause statt. Das letzte Beispiel datiert aus der Saison 1977/78, als in der ersten Runde des UEFA-Pokals auf eine 1:3-Niederlage bei Olympiacos FC ein 5:1-Heimsieg folgte.
• Seine größte Aufholjagd startete Dinamo auf dem Weg zum Triumph im Messe-Pokal 1966/67. Im Halbfinale wurde das Hinspiel bei Eintracht Frankfurt mit 0:3 verloren, im Rückspiel gelang ein 4:0-Sieg.
• Dinamo hatte zuvor drei Hinspiele in Zagreb mit zwei Toren Unterschied verloren und schied anschließend jedes Mal aus - gegen den FC Dnipro Dnipropetrovsk in der zweiten Runde des UEFA-Pokals 2003/04 (0:2 zu Hause, 1:1 auswärts), den VfB Stuttgart in der zweiten Runde des UEFA-Pokals 1988/89 (1:3 zu Hause, 1:1 auswärts) und den FC Schalke 04 im Viertelfinale des Pokals der Pokalsieger 1969/70 (1:3 zu Hause, 0:1 auswärts).
• Dinamos Bilanz in Österreich steht bei drei Unentschieden und zwei Niederlagen. Das letzte Gastspiel im Alpenland gab es 2009/10 in der dritten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League, es endete mit einem 1:1-Unentschieden beim FC Salzburg. Zu Hause folgte danach eine 1:2-Niederlage. Aus dem aktuellen Kader war lediglich Sammir damals schon dabei.
• Dinamos bislang einziges Gastspiel in Wien brachte 1971/72 in der zweiten Runde des UEFA-Pokals ein torloses Remis beim SK Rapid Wien. Damit waren die Kroaten nach dem 2:2-Unentschieden im Hinspiel in Zagreb aufgrund der Auswärtstorregel ausgeschieden.
• Der bislang einzige Vergleich der Austria mit einer kroatischen Mannschaft endete im Viertelfinale des Pokals der Pokalsieger 1977/78 mit einem 2:2-Gesamtergebnis gegen HNK Hajduk Split. Die Austria gewann das anschließende Elfmeterschießen, verlor aber später das Finale gegen den RSC Anderlecht.
• Die Bilanz der Austria bei Elfmeterschießen in UEFA-Wettbewerben:
3:0 gegen HNK Hajduk Split, 1977/78, Pokal der Pokalsieger, Viertelfinale
5:4 gegen den FC Dinamo Moskva, 1977/78, Pokal der Pokalsieger, Halbfinale
• Die Bilanz von Dinamo:
5:6 gegen den FC Sheriff, 2010/11, UEFA Champions League, dritte Qualifikationsrunde
Rund um die Teams
• Austrias kroatischer Trainer Nenad Bjelica kam bei der UEFA EURO 2004 zum Einsatz und beendete im selben Jahr nach neun Länderspielen seine Karriere in der Nationalmannschaft.
• Bjelica agierte in einem österreichisch-kroatischen Duell zwischen NK Osijek und SK Rapid Wien in der zweiten Runde des UEFA-Pokals 2000/01. Er erzielte beide Treffer beim 2:1-Heimsieg von Osijek und traf einmal beim 2:0-Sieg in Österreich.
• Austria hat mit Ersatztorhüter Ivan Kardum und Verteidiger Kaja Rogulj zwei Kroaten im Kader. Mit NK Slaven Belupo (2008-11) spielte Rogulj sechs Mal gegen Dinamo, kam dabei auf ein Remis und fünf Niederlagen. Kardum spielte von 2006 bis 2011 für Osijek und verlor alle fünf Vergleiche mit Zagreb.
• Mit Bayer 04 Leverkusen feierte Junior Fernándes letztes Jahr zwei klare Siege gegen Rapid Wien in der Gruppenphase der UEFA Europa League. Auswärts siegte Bayer mit 4:0 und zu Hause mit 3:0.
• Roman Kienast wurde eingewechselt, als Österreich das erste Gruppenspiel der UEFA EURO 2008 mit 0:1 gegen Kroatien um Josip Šimunić verlor. Šimunić war auch mit von der Partie, als Kroatien ein Testspiel gegen Österreich um Manuel Ortlechner im Mai 2010 mit 1:0 gewinnen konnte.
• Zvonko Pamić spielte in der Jugendmannschaft des Grazer AK.
• Austria-Verteidiger Leovac hat sowohl die österreichische als auch die kroatische Staatsbürgerschaft.