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Heldentaten in der Champions League

Philippe Mexès erzielte ein einzigartiges Tor, GNK Dinamo Zagreb traf nach langer Wartezeit und Isco brachte neues Leben in den Wettbewerb, den der FC Bayern dominierte. UEFA.com schaut auf 2012/13 zurück.

Philippe Mexès feiert am 5. Spieltag sein sensationelles Tor
Philippe Mexès feiert am 5. Spieltag sein sensationelles Tor ©Getty Images

Team: FC Bayern München:
Nach der bitteren Finalniederlage gegen Chelsea FC im letzten Jahr und den zweiten Plätzen in Bundesliga und DFB-Pokal hinter Borussia Dortmund haben sich die Bayern eindrucksvoll zurückgemeldet. Sie spielten eine herausragende Saison und wurden mit 25 Punkten Vorsprung vor dem BVB deutscher Meister. Im Halbfinale der UEFA Champions League entzauberten sie den FC Barcelona nach allen Regeln der Kunst. Ihre Führung im Endspiel hielt zwar zunächst nicht lange, doch durch einen Treffer von Arjen Robben - der im Finale vor einem Jahr noch einen Elfmeter verschoss - in letzter Minute durften die Münchner doch noch jubeln.

"Nach der Enttäuschung des letzten Jahres und von 2010, und der Weltmeisterschaft für mich – das waren drei Endspiele, und man will keinen Verlierer-Stempel haben", sagte Robben gegenüber UEFA.com. "Aber heute haben wir es geschafft und wir können die anderen Dinge ein wenig vergessen. Es ist so ein Gefühl von "endlich"."

Tor: Philippe Mexès (AC Milan)
Mexès hatte seit dem März 2011 nicht mehr getroffen, als ihm beim RSC Anderlecht am 5. Spieltag ein irres Tor gelang. Er kontrollierte 20 Meter vor dem Gehäuse den Ball mit der Brust, mit dem Rücken zum Tor, dann präsentierte der französische Nationalspieler einen sensationellen Fallrückzieher, der im langen Eck landete. Nicht schlecht für einen Innenverteidiger. "Ich denke nicht, dass Mexès in seinem Leben noch einmal solch ein Tor schießen wird", sagte Anderlechts Mittelfeldspieler Sacha Kljestan.

Trainer
Jürgen Klopp (Borussia Dortmund)
Dortmund ist zwar an der letzten Hürde gescheitert, doch ihr charismatischer Trainer hat sich in ganz Europa einen Namen gemacht. Nach dem Abstieg mit seinem Ex-Klub 1. FSV Mainz 05 hat Klopp aus dem BVB seit seinem Amtsantritt 2008 eine Mannschaft gemacht, die ein ernsthafter Anwärter auf den Triumph in der Königklasse ist. "Jetzt fangen wir wieder von vorne an", sagte er in Wembley. "In zwei Jahren ist das Endspiel in Berlin – vielleicht ist das ein guter Ort, um wieder im Finale zu stehen. Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr vielleicht sogar noch größere Qualität haben."

Ergebnis: FC Barcelona - FC Bayern München 0:7
Das höchste Gesamtergebnis in einem Halbfinale in der Geschichte der UEFA Champions League. Und es war das erste Mal in 26 Jahren, dass Barcelona im Europapokal Hin- und Rückspiel verlor. Gleichzeitig war das 0:4 im Hinspiel in München für die Azulgrana die heftigste Pflichtspielniederlage seit sechs Jahren. Das waren Ergebnisse, die den europäischen Fußball erschüttert haben. "Zwei solche Resultate haben wir nie erwartet, aus dem einfachen Grund, weil Barcelona jahrelang die beste Mannschaft der Welt war", sagte Bayerns Javi Martínez.

Augenblick: Ivan Krstanović (GNK Dinamo Zagreb)
Dinamo verlor die ersten fünf Gruppenspiele, ohne einen Treffer zu erzielen. Damit drohte ihnen das gleiche Schicksal wie dem RC Deportivo La Coruña (2004/05) und Maccabi Haifa FC (2009/10), die in allen sechs Spielen ohne Tor geblieben waren. Dies verhinderte Stürmer Krstanović, der sich einen Elfmeter erarbeitete und ihn verwandelte. Es geschah am 6. Spieltag daheim gegen den FC Dynamo Kyiv - tief in der Nachspielzeit. Nach 567 Minuten – inklusive Nachspielzeit – hatte Dinamo endlich ein Tor erzielt. "Wir müssen zufrieden sein", sagte Trainer Krunoslav Jurčić. "Wir alle wollten das Tor und diesen Punkt, und am Ende wurden wir belohnt."

Rettungstat(en): Christian Abbiati (AC Milan)
Erwähnt werden müssen hier auch David de Gea (Manchester United FC) für eine erstaunliche Leistung gegen Real Madrid CF, Joe Hart (Manchester City FC) für ähnlich heldenhafte Taten gegen Borussia Dortmund, und Fraser Forster (Celtic FC) für seinen Einsatz gegen Barcelona. Dennoch ragt Abbiatis Auftritt beim FC Zenit St Petersburg am 2. Spieltag heraus, denn er hielt unhaltbare Bälle. Vor allem zur Verzweiflung von Hulk und Aleksandr Anyukov. "Ich weiß nicht, was er gegessen hat", sagte Rossoneri-Mittelfeldspieler Urby Emanuelson.

Überraschung: Galatasaray AŞ
Niederlagen gegen Manchester United am 1. Spieltag und zwei Wochen später gegen den SC Braga schienen schon früh das Schicksal von Galatasaray besiegelt zu haben. Doch die vier Punkte hintereinander in den beiden Spielen gegen CFR 1907 Cluj brachten die Türken wieder auf den rechten Pfad zurück, aber erst die beiden folgenden Siege gegen United und Braga besiegelten das Weiterkommen. Nachdem im Achtelfinale der FC Schalke 04 rausgeworfen wurde, erwies sich Real im Viertelfinale als zu stark. Doch Galatasaray verabschiedete sich erst nach großem Kampf. "Wir haben uns den Respekt der ganzen Welt verdient", sagte Trainer Fatih Terim.

Neues Gesicht: Isco (Málaga CF)
Isco zeigte sein unglaubliches Talent, als das Team aus der Liga erstmals in diesem Wettbewerb auftauchte. Exzellente, enge Ballführung, cooler Abschluss und ein Auge für den tödlichen Pass - das sind die Eigenschaften, die den 21-jährigen offensiven Mittelfeldspieler auszeichnen, der im Februar erstmals in die spanische Nationalmannschaft berufen  wurde. In acht Spielen der Königsklasse kam er auf drei Tore und vier Vorlagen. "Eine Leistung wie diese schien noch vor kurzer Zeit unmöglich. Das ist für jeden hier ein Traum", sagte Isco, nachdem es die Mannschaft von der Costa del Sol ins Achtelfinale geschafft hatte.

Zahlen: 100 und 50
In einer Saison, in der Cristiano Ronaldo seinen 100. Einsatz für Portugal feierte und Real-Trainer José Mourinho zum 100. Mal in der UEFA Champions League an der Seitenlinie stand, erzielte der beste Stürmer des Wettbewerbs in dieser Saison sein 50. Tor bei der 1:4-Halbfinalhinspielniederlage in Dortmund.

Zitat
"Ja, wir haben Braveheart gesehen, und vor jedem Spiel ziehen wir unsere Kilts an und tanzen zusammen."
Celtics Scott Brown auf die Frage eines russischen Journalisten, ob es bei den Hoops zu den Ritualen vor einem Spiel gehört, sich den Film mit Mel Gibson anzuschauen.

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