Ramos sieht Real erst am Anfang
Samstag, 6. April 2013
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Sergio Ramos erklärte gegenüber Champions Matchday, dass Real Madrid noch keinen Grund habe, "ein Feuerwerk anzuzünden", da man noch nichts erreicht habe. Aber dies soll sich schon bald ändern.
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Kurz nach der Pause im Achtelfinal-Rückspiel gegen Manchester United FC brach Sergio Ramos den Bann. Nach dem 1:1 im Hinspiel versenkte der Innenverteidiger von Real Madrid CF den Ball im Netz. Eigentlich ein Grund zum Feiern, aber nicht für die Nummer 4 der Madrilenen, denn dummerweise bugsierte er das Leder ins eigene Netz und verhalf ManU zur Führung. Was mag Ramos in diesem Moment im Kopf vorgegangen sein?
"Auch das wird irgendwann vorbeigehen", erläuterte er seine Gedanken gegenüber Champions Matchday. "So etwas kann immer passieren. Man muss damit leben, man muss sowohl auf das Gute als auch auf das Schlechte vorbereitet sein. Ich hatte das Glück und das Pech, beides erlebt zu haben."
Diese Nacht im Old Trafford endete mit einem Happy End. Mit einem 3:2-Gesamtsieg zog Madrid doch noch ins Viertelfinale ein, wo jetzt Galatasaray AŞ wartet.
Ramos' Methode, solche Rückschläge zu verdrängen, ist sehr simpel: Er versucht, sie sofort frontal wieder gutzumachen. Zwei Monate, nachdem er im Halbfinale der Königsklasse gegen den FC Bayern München den entscheidenden Elfmeter verschossen hatte, trat er im Halbfinale der UEFA EURO 2012 erneut an und lupfte den Ball über Portugals Torhüter in die Maschen - der perfekte Panenka-Elfmeter.
"Der Elfmeter gegen Bayern ... solche Dinge passieren im Fußball", sagte der 26-Jährige. "So etwas passiert nicht, wenn man zu Hause schläft, sondern nur, wenn man sich solchen Aufgaben stellt und etwas riskiert. Ich bin immer selbstgewusst gewesen in Momenten, in denen viel Druck auf mir lastete. Ich habe immer gerne Verantwortung übernommen."
Ramos, der ein Tattoo in englischer Sprache trägt – 'unconquerable soul, master of my own destiny' (unbezwingbare Seele, Herr meines Schicksals) - hat mit Real und der spanischen Nationalelf schon fast jeden nur denkbaren Titel gewonnen: Die FIFA-Weltmeisterschaft, zwei UEFA-Europameisterschaften, drei Meisterschaften und die Copa del Rey. Was fehlt, ist die UEFA Champions League. Sie zu gewinnen, ist einer seiner "größten Träume". Mit dem Erfolg gegen United hat er einen großen Schritt in diese Richtung getan, jetzt soll gegen den türkischen Meister der nächste folgen.
Ramos warnt aber davor, diese Aufgabe auf die leichte Schulter zu nehmen. "Gegen Galatasaray zu spielen ist alles andere als ein Glückslos. Die Teams, die jetzt noch dabei sind, haben Mannschaften ausgeschaltet, die durchaus als Favoriten bezeichnet werden konnten. Sie haben eine starke Truppe und sich mit Didier Drogba und Wesley Sneijder noch weiter verstärkt."
Ramos begann seine Karriere als Stürmer – in der Jugend war Claudio Caniggia sein Vorbild – spielte dann im Mittelfeld und machte sich anschließend als Rechtsverteidiger bei Sevilla FC einen Namen. Nach einer Saison wechselte er nach Madrid, wo er zum Innenverteidiger umgeschult wurde. "Man ist dort die Achse der Defensive, man führt, man organisiert, man steht weit oben in der Hierarchie, hat einen hohen Status. Man positioniert die Außenverteidiger. Ich habe mich dort intellektuell und emotional weiterentwickelt. Man lernt sehr schnell in Madrid. Jetzt bin ich Innenverteidiger."
Real Madrid hat seine Form zum richtigen Zeitpunkt gefunden, nachdem es anfangs der Saison nicht besonders rund lief. Laut Ramos ist der gute Teamgeist der Schlüssel zum Erfolg.
"Wir hatten einen schlechten Start in die Saison, aber das schweißte uns als Mannschaft zusammen: Wir wurden ehrgeiziger, enthusiastischer, verbissener, um uns zu verbessern, die Dinge richtig zu machen. Aber wir können jetzt noch kein Feuerwerk anzünden, schließlich haben wir noch nichts erreicht. Deshalb sind wir voll konzentriert. Wir wollen die Saison mit Siegen und vor allem Titeln beenden." Galatasaray ist gewarnt.
Dies ist ein gekürzter Artikel aus Champions Matchday, dem offiziellen Magazin der UEFA Champions League.