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Gnabry stürmt die Premier League

Nach der 0:1-Niederlage bei Norwich City gab es aus Sicht von Arsenal FC nur einen positiven Aspekt - das bärenstarke Debüt des 17-jährigen Deutschen Serge Gnabry.

Serge Gnabry hier in einem U17-Länderspiel gegen Portugal
Serge Gnabry hier in einem U17-Länderspiel gegen Portugal ©Getty Images

Für die beiden deutschen Arsenal FC-Legionäre Per Mertesacker und Lukas Podolski war es kein gutes Wochenende. Bei der überraschenden 0:1-Niederlage der Gunners bei Norwich City FC blieben sie blass und wurden auch von der englischen Presse anschließend nicht mit Samthandschuhen angefasst. Wahre Lobeshymnen gab es nach dieser Partie aber für einen weiteren Deutschen, den erst 17-jährigen Debütanten Serge Gnabry.

In der 82. Minute wurde er für Aaron Ramsey eingewechselt und wirbelte in den verbleibenden zehn Minuten die Abwehr der Gastgeber mehr durcheinander als all seine prominenten Teamkollegen Podolski, Olivier Giroud und Santi Cazorla zusammen. Kein Wunder, dass Arsenal-Trainer Arsène Wenger ihn für seine Verhältnisse geradezu überschwänglich lobte: "Serge war nach seiner Einwechslung einer der gefährlichsten Spieler. Er war sehr auffällig, sein Spiel sah sehr interessant aus", erklärte der Franzose.

Gut zwei Jahre ist es jetzt her, dass Gnabry für eine Ausbildungsentschädigung von 100 000 Euro aus der B-Jugend des VfB Stuttgart nach London wechselte. Dass er das Talent hat, sich in der Premier League durchzusetzen, bezweifelt kaum einer seiner ehemaligen Trainer, am wenigsten U17-Nationaltrainer Stefan Böger, der Gnabry zwei Jahre zu seinen Schützlingen zählte. "Er ist am stärksten, wenn er von außen mit hoher Geschwindigkeit nach innen zieht und den Abschluss sucht", so Böger, der sogar prophezeit: "Wenn seine Entwicklung in den nächsten Jahren so linear weitergeht, dann ist er ja gar nicht mehr aufzuhalten."

Aber Böger kennt auch die Schwächens des Jungstars nur zu gut. "Er hat bei mir die EM-Endrunde in Slowenien verpasst, weil er gesundheitliche und konditionelle Probleme hatte. Er muss körperlich noch zulegen."

Gnabry scheint sich die Worte Bögers zu Herzen genommen zu haben, denn in seiner ersten Saison in London schoss der in Weissach (Landkreis Böblingen) aufgewachsene Gnabry zwei Tore in sechs Spielen für die Reserve der Gunners und traf sechs Mal in acht Partien für die U18-Mannschaft. Schon vor dieser Saison gab es erste Anzeichen dafür, dass hier im Schatten der Arsenal-Stars ein Riesentalent heranwächst. "Der Boss sagt mir, dass ich eine gute Chance habe. Die ich will ich nutzen", meinte Gnabry und ließ nun seinen Worten Taten folgen.

Das Talent ist Serge von seinem Vater in die Wiege gelegt worden, Jean-Hermann Gnabry, ein früherer Nationalspieler der Elfenbeinküste, hat seinen Sohn nach London begleitet und wacht dort über die weitere Entwicklung des "German Wunderkind", wie ihn die Zeitungen nach seinem Debüt gegen Norwich feierten.

Die nächste Bewährungsprobe für Gnabry dürfte nicht lange auf sich warten lassen, vielleicht bekommt er ja schon am Mittwoch gegen den FC Schalke 04 seine nächste Chance, nominiert für die Königsklasse ist er jedenfalls.

 

 

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