UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Pellegrino reist optimistisch nach München

Es wäre ihm zu verzeihen, würde er nie wieder auf den FC Bayern München treffen wollen. Doch Mauricio Pellegrino, Trainer von Valencia CF, hat UEFA.com verraten, dass er sich auf das Wiedersehen sogar freut.

Mauricio Pellegrino (rechts) und sein ehemaliger Mentor und Chef Rafael Benítez (links)
Mauricio Pellegrino (rechts) und sein ehemaliger Mentor und Chef Rafael Benítez (links) ©Getty Images

Sein Fehlschuss ist bei den Fans vom FC Bayern München unvergessen: Im Endspiel der UEFA Champions League 2000/01 scheiterte Mauricio Pellegrino in Diensten von Valencia CF im Elfmeterschießen an Oliver Kahn und machte die Bayern somit zum Sieger der Königsklasse. Heute, zwölf Jahre später, ist er Trainer von Valencia und trifft mit seinem Team am ersten Spieltag der Gruppe F wieder auf den deutschen Rekordmeister.

UEFA.com: Es ist Ihre erste Station als Cheftrainer. Wie läuft es für Sie?

Mauricio Pellegrino: Ich gehe die Sache so an, wie meine anderen Aufgaben zuvor auch: Mit so viel Hingabe wie möglich. Es ist ein Job, bei dem sich viele Sachen ständig ändern, aber man trägt immer viel Verantwortung. Ich betreibe dieses Amt mit viel Leidenschaft, aber meine Arbeit unterscheidet sich nicht von meinem Trainerjob mit dem Jugendteam.

UEFA.com: Welche Unterschiede haben Sie als Spieler und jetzt als Trainer von Valencia bemerkt?

Pellegrino: Es ist ein ganz anderer Rhythmus. Wenn man spielt, ist es mehr eine individuelle Sache. Man versucht in erster Linie, in die Mannschaft zu kommen. Als Spieler versucht man einen guten Job zu machen und dann geht man nach Hause. Jetzt bin ich rund um die Uhr beschäftigt. Ich habe das Verlangen und den Willen, von allen um mich herum zu lernen. So bin ich schon seit meiner Kindheit.

UEFA.com: Sie waren Co-Trainer von Rafael Benítez bei Internazionale Milano, Liverpool und Valencia. Was haben Sie von ihm gelernt?

Pellegrino: Eine ganze Menge. Ich kann sogar behaupten, dass ich auf persönlicher Ebene noch bessere Erfahrungen gemacht habe, als in beruflicher Hinsicht. Mit ihm zu arbeiten war eine großartige Erfahrung. Von Beginn an habe ich viele Dinge von ihm gelernt, in beiden Phasen meiner Karriere: Als Spieler und danach als Co-Trainer.

UEFA.com: Wie finden Sie eigentlich Ihre Champions-League-Gruppe?

Pellegrino: Jede Gruppe stellt eine Herausforderung dar. Bayern und Lille sind Mannschaften, die ich gut kenne. Ich weiß nicht ganz so viel über BATE Borisov, aber auch sie werden versuchen, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Es ist eine Mannschaft, die noch in der Entwicklung steckt, aber diese Partien werden auf dem Platz und nicht von der Statistik entschieden.

UEFA.com: Wie haben Sie sich damals von dem Endspiel 2001 erholt?

Pellegrino: Es ist einfach nur ein Teil meiner sportlichen Karriere. Besonders schlimm ist es nicht, aber es ist immer schwierig, wenn man ein Fußballspiel verliert. In der Nachbetrachtung war es eine der besten Erfahrungen meiner Karriere. Ganz ehrlich: Ich erinnere mich nicht so gut an den Elfmeter. In meiner Karriere habe ich drei Elfmeter geschossen und nur einen nicht reingemacht. Im gesamten Spiel wurden auf beiden Seiten Elfmeter vergeben und ein kleines Detail kann auf diesem Niveau entscheidend sein. Aber es war zu dem Zeitpunkt natürlich eine riesige Enttäuschung.

UEFA.com: Freuen Sie sich auf das Duell mit den Bayern?

Pellegrino: Meine erste Reaktion bei dem Bayern-Los war sehr positiv. Als wir das erste Mal das Endspiel erreicht haben, war Bayern auch in unserer Gruppe und beim zweiten Finaleinzug hatten wir sie als Gegner. Ich habe gute Erinnerungen an sie.

UEFA.com: Als Spieler haben Sie mit CA Vélez Sársfield die Copa Libertadores gewonnen. Wo liegt der Unterschied zwischen dem europäischen und südamerikanischen Fußball, speziell im Bezug auf die UEFA Champions League und die Copa Libertadores?

Pellegrino: Es gibt sehr viele Unterschiede. Die Art des Fußballs ist anders. Nicht besser oder schlechter, der Ansatz ist einfach unterschiedlich. Der Fußball, der zum Beispiel in Brasilien oder Kolumbien gespielt wird, kann nicht mit dem Fußball in der Schweiz verglichen werden. Es gibt unterschiedliche Kulturen, unterschiedliche Plätze aufgrund der unterschiedlichen Klimaverhältnisse und auch das Spielverständnis ist anders. Komplex ist es aber auf beiden Kontinenten.

UEFA.com: Kann Valencia Ihrer Meinung nach in der UEFA Champions League für eine Überraschung sorgen?

Pellegrino: Ich hoffe, dass wir die meisten unserer Gruppenspiele gewinnen können und in die nächste Runde einziehen. In der K.-o.-Phase kann alles passieren. Wir haben große Hoffnungen und einen Traum, so weit wie möglich zu kommen. Aber ich denke noch nicht so weit. Unsere Herausforderung beginnt mit dem Spiel in München.

Für dich ausgewählt