Nur drei Worte: "So ist Fußball"
Samstag, 19. Mai 2012
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Viel sagen wollten die Spieler vom FC Bayern München nach einer mehr als bitteren Finalpleite nicht. Ivica Olić stellte sich, konnte es aber ebensowenig fassen wie seine Mitspieler.
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Gibt es eine negative Steigerung zu 1999, als der FC Bayern München in der Nachspielzeit gegen Manchester United FC den Titel aus den Händen gerissen bekam? Falls ja, wurden 62 500 Zuschauer bei der Niederlage gegen Chelsea FC in der Fußball Arena München Zeuge.
Fünf Minuten lang schien der Traum nach dem Treffer von Thomas Müller in Erfüllung zu gehen, dann trat Dider Drogba auf den Plan. 120 Sekunden vor dem Ende rettete er Chelsea in die Verlängerung, später verwandelte er den entscheidenden Schuss vom Punkt zum 4:3-Sieg im Elfmeterschießen.
Es war ein unwirkliches Drama für den FC Bayern und nicht wenige Spieler ließen den Tränen freien Lauf. "Natürlich haben wir jetzt alle ein schlechtes Gefühl", so Ivica Olić. "Wir hatten nur noch zwei Minuten bis zum Schlusspfiff und bis dahin war Chelsea praktisch ohne eine einzige Chance. Dann gabs eine Ecke und wir bekommen das Gegentor."
München hätte trotzdem seine rot-weiße Jubelorgie bekommen können, wäre da nicht Petr Čech gewesen. Der tschechische Keeper hielt in der Verlängerung einen Strafstoß von Arjen Robben und war beim Elfmeterschießen dafür verantwortlich, dass Olić und Bastian Schweinsteiger ihre Versuche nicht im Tor unterbringen konnten.
"Eigentlich müssen wir die Partie schon vor dem Elfmeterschießen gewinnen. Das ist Fußball, im Elfmeterschießen braucht man halt Glück und wir hatten es heute nicht", erklärte Olić, der in seinem letzten Spiel für die Bayern kein Happy End feiern durfte. "Wir hatten sehr viel Pech. Egal ob verdient oder nicht verdient, Chelsea hat das Spiel gewonnen und wir müssen ihnen gratulieren."
Natürlich wurden auch beim kroatischen Stürmer Erinnerungen an 2010 wach, als der FC Bayern in Madrid mit 0:2 gegen den FC Internazionale Milano das Finale verloren hatte. "Damals in Madrid waren wir nicht die bessere Mannschaft. Heute haben wir viel mehr Chancen gehabt, wir haben die Partie kontrolliert und spielen zuhause. Also schmerzt es heute viel mehr als vor zwei Jahren."
Verständlicherweise wollten viele der Bayern-Spieler nach dem verlorenen "Finale dahoam" nichts sagen, oder wollten "nicht den Schlaumeier geben", wie es Müller formulierte. Dafür gab Jérôme Boateng einen kurzen Eindruck, wie es in der Kabine nach der Partie aussah: "Wir sind natürlich alle enttäuscht und völlig am Boden. Was soll man jetzt dazu sagen? Ich weiß nicht, wie wir das Spiel verloren haben. Wir waren klar die bessere Mannschaft, aber so ist Fußball.
Der Innenverteidiger sagte über die Augenblicke nach der Entscheidung: "Ich habs nicht glauben können, innerhalb von Sekunden ist ein Traum geplatzt, dass muss man erst einmal verarbeiten. Wir waren immer im Vorteil. Wir haben bis kurz vor Schluss geführt, wir hatten in der Verlängerung einen Elfmeter und waren auch im Elfmeterschießen vorne. Leider ist der Fußball so."