Zürcher Wunder bleibt aus
Dienstag, 23. August 2011
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FC Zürich - FC Bayern München 0:1 (Gesamt: 0:3)
Nach Mario Gomez' frühem 1:0 mussten die Bayern ihren Vorsprung nur noch verwalten und qualifizierten sich souverän für die Gruppenphase.
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Nach Mario Gomez' frühem 1:0 mussten die Bayern ihren Vorsprung nur noch verwalten und qualifizierten sich souverän für die Gruppenphase der UEFA Champions League.
FCZ-Trainer Urs Fischer hatte der Elf aus dem Hinspiel die Möglichkeit eingeräumt, sich für den enttäuschenden Auftritt zu rehabilitieren. Einzig der gesperrte Mathieu Béda fehlte; für ihn rückte Heinz Barmettler ins Abwehrzentrum. Im Mittelfeld begann dafür der 19-jährige Oliver Buff.
Fischers Trainerkollege Jupp Heynckes hatte ebenso auf zahlreiche Umstellungen verzichtet: Rafinha blieb draußen, ihn ersetzte rechts Jérôme Boateng, innen verteidigte Daniel Van Buyten. Und für den angeschlagenen Arjen Robben begann Thomas Müller auf dem rechten Flügel.
Vom Wunder war die Rede, das der FC Zürich brauche, um den FC Bayern doch noch am Weg in die Gruppenphase zu hindern. Der Glaube sei auch nach dem 0:2 im Hinspiel noch immer da, bekräftigten die Zürcher nahezu einstimmig. Doch der Glaube hielt gerade mal bis zur siebten Minuten. Es war eine Minute, die offenlegte, welche Differenz zwischen dem FC Bayern München und einem FC Zürich liegt, der derzeit nicht mal in der heimischen Meisterschaft Verlässlichkeit zeigt. Zuerst übertölpelte Thomas Müller den zuhauf gerühmten Zürcher Linksverteidiger Ricardo Rodriguez, leitete den Ball rasch in die Spitze weiter, wo Mario Gomez im Stil des Spitzenstürmers in die linke untere Ecke traf. Innenverteidiger Jorge Teixeira hatte ungestüm seine Position verlassen und Gomez so bei seinem Torerfolg unfreiwillig unterstützt.
Der FCZ bemühte sich zwar redlich, hielt phasenweise ordentlich mit, blieb aber ohne jede Chance, die Partie noch zu drehen. Womöglich hätte er länger an sein Wunder glauben können, wäre ein Schuss Amine Chermitis in Minute fünf nicht am Tor vorbeigeflogen. So aber blieb Gomez' frühes Tor das Ende aller realistischen Zürcher Hoffnungen. In der elften Minute vergab Müller, der Passgeber zum Führungstor, mit einem Rechtsschuss in die entfernte Ecke eine Chance aufs zweite Tor.
Es folgte eine erste Hälfte, in der sich der FCZ einige Halbchancen erarbeitete. Einmal faustete Manuel Neuer eine Hereingabe Philippe Kochs vor den einschussbereiten Zürcher Angreifern weg, dann parierte der Münchner Torwart einen direkten Freistoß von Rodriguez mit dem linken Arm. Ein anderes Mal konnte Boateng nach einer Flanke Djurics knapp vor Teixeira klären. Derweil die Zürcher einen beträchtlichen Aufwand betreiben mussten, um nur schon zu diesen Szenen zu kommen, beweisen die Münchner kurz vor dem Seitenwechsel, wie wenig sie brauchen, um gefährlich zu sein. Nach schnellem Durchspiel und kurzem Dribbling bot sich Gomez die Möglichkeit - er scheiterte mit seinem Tiefschuss aber am reaktionsschnellen Johnny Leoni.
Auch nach der Pause änderte sich kaum etwas. Zürich tat, was es konnte, die Bayern taten, was sie mussten. Ein Tor des FCZ wäre allerdings nicht unverdient gewesen, denn dessen Chancen wurden nun etwas konkreter: Zuerst verfehlte Teixeira nach einer Faustabwehr Neuers von der Strafraumgrenze, dann verzog Admir Mehmedi aus halbrechter Position im Strafraum. Im Verlauf des zweiten Durchgangs allerdings steigerten die Münchner ihr Engagement ein wenig. Franck Ribéry beispielsweise wurde auffälliger. Eine der besten Möglichkeiten verpasste aber der für Gomez eingewechselte Nils Petersen, der mit einem Schlenzer aus kurzer Distanz an Leoni scheiterte. Doch bedeutsam war dies ohnehin nicht mehr groß - so wie alles, das nach der siebten Minute und Gomez‘ 1:0 passierte. Zu klar war die Sache.