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Trainer unterstützen Schiedsrichter-Experiment

Europas beste Klubtrainer haben beim UEFA-Elitetrainer-Forum in Nyon dem Versuchsprojekt mit zwei zusätzlichen Assistenten ihre Unterstützung zugesichert.

Trainer unterstützen Schiedsrichter-Experiment
Trainer unterstützen Schiedsrichter-Experiment ©UEFA.com

Europas beste Klubtrainer haben dem Versuchsprojekt mit zwei zusätzlichen Assistenten ihre Unterstützung zugesichert. Das Experiment wird in den nächsten zwei Jahren in allen UEFA-Vereinswettbewerben weitergeführt.

Die Trainer zeigten beim UEFA-Elitetrainer-Forum in Nyon durchwegs positive Reaktionen auf den Testlauf. Das jährlich von der UEFA veranstaltete Event bietet der europäischen Trainer-Elite die Möglichkeit, über die neuesten Trends im europäischen Fußball zu diskutieren und ihre Ansichten zu den wichtigsten Themen des europäischen Spitzenfußballs zu präsentieren.

Im Zuge des Experiments, das letzte Saison in der UEFA Europa League bereits erprobt wurde, werden der Schiedsrichter, seine beiden Assistenten und der vierte Offizielle von zwei zusätzlichen Assistenten unterstützt, die sich hinter den beiden Torauslinien bewegen. Ihre Aufgabe besteht in erster Linie darin, die Geschehnisse innerhalb des Strafraums zu beobachten, wie beispielsweise das Festhalten oder Schieben bei Standardsituationen.

"Die Trainer stehen dem Versuch sehr positiv gegenüber und sind sehr gespannt darauf", sagte der Technische Direktor der UEFA, Andy Roxburgh. "Ihnen sind die Probleme, die technische Hilfsmittel mit sich bringen, bewusst. Sie würden es gerne so menschlich wie möglich belassen. Mit diesem Experiment sollen Fehler auf ein Minimum reduziert werden. Alle finden, dass es definitiv einen Versuch wert ist."

"Die Rolle der zusätzlichen Schiedsrichter ist neu und muss gepflegt und entwickelt werden. Zwei zusätzliche Augen werden bei heiklen Situationen im Strafraum eine weitere Hilfe sein", fügte Roxburgh hinzu. "Außerdem hat es abschreckende Wirkung. Es könnte im Strafraum zu weniger Unruhe führen, wenn die Spieler wissen, dass sie von zwei zusätzlichen Augen beobachtet werden."

Gemäß der Entscheidung des International Football Association Board (IFAB) im Juli wird das Schiedsrichter-Experiment in den Spielzeiten 2010/11 und 2011/12 sowohl in der UEFA Champions League als auch in der UEFA Europa League sowie beim UEFA-Superpokal 2011 weitergeführt.

Erfreut zeigten sich die Trainer auch von der Anpassung des internationalen Spielkalenders. Die Qualifikationsspiele zur UEFA EURO 2012 werden jeweils an Doppelspieltagen Freitags und Dienstags ausgetragen, nicht mehr wie in der Vergangenheit Samstags und Mittwochs. "Die Trainer haben diese Veränderung bei einem Forum vor ein paar Jahren eingeleitet", sagte Roxburgh.

"Sie sind über die neuen Umstände sehr glücklich. Zum Beispiel können Spieler, die wegen Länderspielen nach Südamerika reisen, Donnerstagmorgen wieder ins Training zurückkehren. Früher kamen sie am Freitag zurück und mussten sofort mit einem Bus oder dem Flugzeug weiterreisen."

Auch über die Auswärtstorregel wurde diskutiert. Seit ungefähr vier Jahrzehnten kommt in K.-o.-Duellen mit Hin- und Rückspiel im Falle eines Gleichstandes beim Gesamtergebnis die Mannschaft weiter, die in ihrem Auswärtsspiel mehr Tore erzielen konnte. Die Trainer zeigten sich einhellig mit dieser Lösung, die sich erfolgreich eingebürgert hat, zufrieden. Mögliche Abänderungen der Auswärtstorregel, speziell im Bezug auf die Verlängerung, könnten in Zukunft zum Thema werden.

Für die Elitetrainer ist die UEFA Champions League weiterhin der fußballerische Gipfel, neben anderen Wettbewerben wie der FIFA-Weltmeisterschaft und der UEFA-Europameisterschaft. Auch über Taktik wurde natürlich diskutiert. Besonders wurde die Zunahme von ballverteilenden Mittelfeldspielern vor der Abwehr sowie von Außenverteidigern, die von einem Strafraum zum anderen das Feld auf und ab marschieren, analysiert, zudem die zunehmende Beliebtheit des 4-2-3-1-Spielsystems.

Allgemein zeigten sich alle stolz darüber, dass bei der Weltmeisterschaft im Sommer drei europäische Teams mit Spielern von europäischen Klubs auf den ersten drei Plätzen landeten. "Diese Gruppe sieht die Champions League als Maßstab für Fußball", sagte Roxburgh. "Die Trainer halten diesen Wettbewerb für das Ultimative."

Die folgenden Trainer waren in Nyon anwesend: Massimiliano Allegri (AC Milan), Carlo Ancelotti (Chelsea FC), Didier Deschamps (Olympique de Marseille), Sir Alex Ferguson (Manchester United FC), Jean Fernandez (AJ Auxerre), Jesualdo Ferreira (Málaga CF), Thorsten Fink (FC Basel 1893), Josep Guardiola (FC Barcelona), Roy Hodgson (Liverpool FC), Jorge Jesus (SL Benfica), Martin Jol (AFC Ajax), Felix Magath (FC Schalke 04), José Mourinho (Real Madrid CF), Nikos Nioplias (Panathinaikos FC), Claude Puel (Olympique Lyonnais), Claudio Ranieri (AS Roma) und Thomas Schaaf (SV Werder Bremen).

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