Moratti lässt "Grande Inter" wieder aufleben

Nachdem er in die Fußstapfen seines Vaters Angelo getreten war und mit dem FC Internazionale Milano nach 45 Jahren wieder den europäischen Thron bestiegen hatte, sagte Präsident Massimo Moratti, dass er glücklich ist, dass seine Familie "für Inter gut war".

Mit dem 2:0-Erfolg gegen den FC Bayern München machte der italienische Meister und Pokalsieger am Samstag das Triple perfekt. Für Inter war die Partie in Madrid das erste Endspiel im Pokal der europäischen Meistervereine seit 38 Jahren und der erste Triumph seit 1964 und 1965, als Angelo Moratti die Arbeit von Trainer Helenio Herrera beaufsichtigte. Das "Grande Inter" wiederzubeleben, war ein großes Ziel von Massimo Moratti.

Nach 15 teils komplizierten Jahren freute er sich wie ein kleines Kind über den Erfolg in der UEFA Champions League, bestand jedoch darauf, dass seine Leistung die Arbeit seines Vaters nicht überschatten würde. "Es gibt nur einen Presidentissimo, und das ist mein Vater", sagte Massimo, der 1965 als 20-Jähriger dabei war, als Inter im San Siro mit 1:0 gegen Benfica gewann. "Ich spüre die Verantwortung, sein Sohn zu sein, aber seine Mannschaft wird immer wie die Beatles sein - unvergleichlich."

Moratti, der von den Feierlichkeiten der Fans, die er wie seine Kinder ansieht, richtig berührt war, wusste, dass er sich vor allem bei Trainer José Mourinho bedanken muss, dass sein Traum in Erfüllung gegangen ist. Auch wenn der Portugiese seine Zelte in Mailand im Sommer wahrscheinlich abbrechen wird, weiß Moratti um die Verdienste Mourinhos. "Er ist ein großartiger Trainer", sagte Moratti.

"Er arbeitet sehr viel, er ist intelligent und manchmal überrascht er die Menschen mit seinen Ideen. Er ist ein Kommunikator, er ist ein Motivator, es ist nicht leicht, all diese Qualitäten in einer Person zu finden. Deshalb ist das auch der Grund, warum wir gewonnen haben, weil wir ganz einfach so einen Mann in unserer Gruppe haben."

Neben Mourinho und Moratti spielt ein drittes "M" eine massive Rolle bei Inters Triumphen: 30-Tore-Stürmer Diego Milito, der im Pokalfinale erfolgreich war, beim AC Siena, als Inter die Meisterschaft holte, und im Endspiel der UEFA Champions League, wo er beide Treffer markierte.

"Ich wusste, dass Diego ein Knipser ist, aber dass er so gut einschlägt, das hätte ich nicht gedacht. Ich will ihn nicht beleidigen, aber es ist die Wahrheit. Er ist ein fantastischer Spieler und er erzielt viele, viele Tore, aber er ist auch ein fantastischer Junge. In menschlicher Hinsicht ist er sehr wichtig für das Team. Ich will ihn einfach nur umarmen, weil Diego fantastisch ist. Ich möchte ihm ganz herzlich danken."

Kapitän Javier Zanetti wurde von Moratti ebenfalls besonders hervorgehoben: "Das Finale war sein 700. Spiel für Inter", sagte Moratti. "Er war der erste Spieler, den ich gekauft habe, als ich zu Inter kam. Er war meine persönliche Wahl, ich habe ihn im Fernsehen gesehen, als er für die U21-Nationalmannschaft Argentiniens am Ball war, und niemand in Italien kannte Zanetti. Ich erinnere mich, wie die Zeitungen geschrieben haben, 'Wer ist dieser Zanetti?', und ich denke, jetzt ist er der Spieler, der Europas Fußballer des Jahres werden könnte, weil seine Karriere und seine Spielweise fantastisch sind."

Bei so viel Leidenschaft für diesen Verein wusste auch Mourinho, dass er Moratti kein besseres Geschenk machen konnte, als im Endspiel der UEFA Champions League zu triumphieren: "So viele Jahre hat er davon geträumt, das gleiche Foto mit der Trophäe zu haben wie sein Vater, und ich bin sehr, sehr glücklich, ihm dies ermöglicht zu haben", sagte Mourinho.