Domínguez stand Rede und Antwort
Donnerstag, 29. Oktober 2009
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Alejandro Domínguez blickte im Gespräch mit den Lesern von uefa.com zurück auf den Sensationssieg des FC Rubin Kazan beim FC Barcelona, außerdem verriet er seine Zukunftspläne.
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Der argentinische Angreifer Alejandro Domínguez blickte im Gespräch mit den Lesern von uefa.com zurück auf den Sensationssieg des FC Rubin Kazan beim FC Barcelona, außerdem verriet er seine Zukunftspläne.
Was hätten Sie gesagt, wenn Ihnen vor zwei Monaten jemand gesagt hätte, dass Rubin nach drei Spielen der Gruppenphase auf dem ersten Platz stehen würde?
Michael, Tirol
Alejandro Domínguez: Dass dies unmöglich ist! Wir haben keinerlei Erfahrungen auf der europäischen Bühne und angesichts der schweren Gruppe, in die wir gelost wurden, war es wirklich undenkbar, dass wir ganz oben stehen könnten. Nach der Auslosung habe ich mich gefreut, weil ich in Stadien wie dem Camp Nou und dem San Siro spielen und solch tollen Spielern gegenüberstehen wollte. Solche Möglichkeiten bekommt man nicht jeden Tag und man muss sie genießen. Einige meiner Teamkollegen waren etwas besorgt, aber ich persönlich habe mich sehr gefreut. In Südamerika sehen wir solche Partien etwas anders als in Russland.
Rubins Bemühungen, gegen Barcelona den Ball über sicheres Passspiel zu halten, hat mich sehr beeindruckt. Woher schöpfte Ihre Mannschaft den Mut dazu?
George-Cristian Andreescu, Rumänien
Domínguez: Diese Spielweise liegt mir schon seit ich ein Kind bin, so spielt man in Argentinien. Es gab aber auch einige Umstände, weshalb wir so spielen mussten. Aleksandr Bukharov fehlte uns verletzt und demnach hatten wir nicht unseren Zielspieler für lange und weite Bälle Richtung Strafraum. Er kontrolliert und stoppt den Ball mit der Brust und legt für die nachrückenden Spieler auf. Ohne ihn waren wir gezwungen, flach zu spielen. Dazu kam noch, dass wir den Ball halten mussten, um durchschnaufen zu können. Barcelona hat normalerweise große Spielanteile und agiert mit hohem Tempo, wodurch man ihnen oft hinterherrennen muss. Da wird man schnell müde und deswegen mussten wir in Ballbesitz bleiben.
Hallo Alejandro! Ich habe eine Frage, die allen Fans in Kasan auf der Zunge liegt: Verlassen Sie Rubin im Winter, um in Spanien zu leben und die Sonne zu genießen oder bleiben Sie hier, weil alle Fans Sie hier so sehr lieben?
Albert Abdullin
Domínguez: Es ist bereits meine sechste Saison im russischen Fußball und meine Familie und ich brauchen einen Tapetenwechsel. Ich mochte die Erfahrung, aber jetzt wollen wir in ein Gefilde, dass unserer Heimat ähnlicher ist. Ich habe mich noch nicht für einen neuen Verein entschieden, das hängt von den Angeboten ab. Es ist Zeit für ein neues Kapitel, auch wenn wir in der Königsklasse weiterkommen sollten. Die Fans von Rubin bleiben für immer in meinem Herzen, weil ich mich hier total wohl gefühlt habe und ich hier sehr gut behandelt wurde. Das ist der erste ausländische Verein, für den ich je gespielt habe, und das ist auf immer etwas ganz Besonderes.
Was hat Sie am meisten überrascht, was die Leute und den Fußball in Russland anbelangt?
Roman Filippov, 18, Kasan, Russland
Domínguez: Ganz ehrlich: Alles! Lateinamerika und Russland sind sehr verschieden, der Lebensstil ist komplett anders. Hier sagt man, dass Pfeifen Unglück bringt. Wenn man im Supermarkt oder im Fahrstuhl pfeift, dann sagen einem die Leute, dass man aufhören soll. Das fand ich etwas komisch. Fußballerisch gesehen wird hier sehr viel Wert auf Vorsicht gelegt, die Taktik basiert meistens auf der Defensive und schnellen Kontern. Deshalb ist der russische Fußball so effektiv geworden.
uefa.com veröffentlicht den zweiten Teil des Interviews mit Alejandro Domínguez noch vor dem vierten Spieltag. Die Fragen der Fans stellte Martin Mazur.