David Zürich gegen Goliath Real
Montag, 14. September 2009
Artikel-Zusammenfassung
Am Dienstag startet der FC Zürich gegen Real Madrid ins Abenteuer UEFA Champions League. Die Vorfreude beim Schweizer Meister ist groß, dennoch haben die Zürcher durchaus ein mulmiges Gefühl.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Am Dienstag startet der FC Zürich gegen Real Madrid CF ins Abenteuer UEFA Champions League. Die Vorfreude beim Schweizer Meister ist groß, dennoch scheint fraglich, ob die Zürcher den Königlichen werden standhalten können.
Zürcher Abwehr in der Kritik
Obschon der FCZ am vergangenen Samstag den Stadtrivalen vom Grasshopper-Club nach einer mitreißenden und attraktiven Partie mit 4:3 bezwang, waren einige kritische Stimmen aus dem Umfeld des "Stadtclubs" zu vernehmen. Zu instabil und fehlerhaft agierte die Zürcher Hintermannschaft, die sich selbst von der eher bescheidenen Offensive der Grasshoppers mehrfach düpieren ließ. "Wir haben zwar schöne Tore geschossen, aber auch einige krasse Abwehrfehler gemacht", gibt Trainer Bernard Challandes unumwunden zu. Bis am Dienstag müsse er Lösungen finden, sagt der impulsive Coach, "also werde ich nicht viel schlafen." "Gegen GC hatten wir sicher kein Champions-League-Niveau", weiss auch der Zürcher Captain und Abwehrchef Hannu Tihinen. Es scheint fraglich, wie der FCZ der viel gerühmten Offensive der Galaktischen mit Spielern wie Cristiano Rolando, Kaká und Karim Benzema standhalten will.
"Totale Solidarität"
Challandes wird wohl auf die gleichen elf Spieler zurückgreifen wie im Derby. Wichtig sei auf alle Fälle, meint der 58-jährige, "dass wir eine gute Bank haben, und ich Spieler einwechseln kann, die noch etwas Entscheidendes bewirken können." Die Zürcher Bank wird wohl prominent besetzt sein; Challandes stehen mit Ausnahme des Tunesiers Yassine Chikhaoui alle wichtigen Offensivspieler zur Verfügung. So hat er nebst Almen Abdi, dem aktuellen Schweizer Fußballer des Jahres, und dem Schweden Dušan Djurić auch den talentierten U21-Nationalspieler Adrian Nikci in der Hinterhand. Überdies fordert er von seiner Mannschaft "totale Solidarität". Die totale Solidarität des Zürcher Publikums ist dem FCZ jedenfalls gewiss: Die rund 30 000 Tickets für das Spiel der Spiele waren in weniger als einer Stunde vergriffen. Der FCZ wird auch auf lautstarke Unterstützung angewiesen sein. Überdies wird wohl entscheidend sein, ob der FCZ seine defensive Organisation wird halten können und auch, wie vom Trainer gefordert, "geschickt verteidigt".
Real wohl ohne Albiol
Die vor der Saison runderneuerten Galaktischen aus Madrid haben ihre bisherigen Aufgaben in der Meisterschaft ohne größere Probleme hinter sich gebracht: Der RC Deportivo La Coruña (3:2) und RDC Espanyol (3:0) wurden bezwungen. Maurizio Pellegrini, der aus Villarreal gekommene Trainer, hat ein solch großes Kader zur Verfügung, dass es "einfach für mich ist, eine gute Aufstellung gegen Zürich zu machen", wie er selbstbewusst sagt. Vor der Saison wurden nebst Cristiano Ronaldo (von Manchester United FC) und dem Brasilianer Kaká (AC Milan) auch Karim Benzema (Olympique Lyonnais) und Innenverteidiger Raúl Albiol (Valencia CF) verpflichtet. Albiol wird den Madrilenen jedoch fehlen; der spanische Europameister zog sich bei der Partie in Barcelona eine Knöchelverstauchung zu. Ihn wird der Portugiese Pepe ersetzen.
"Aufpassen, dass wir nicht abstürzen"
Das fast unbegrenzte Offensivpotenzial schüchtert FCZ-Coach Challandes zwar nicht ein, aber auch er weiß, dass "Real viele Tore schießt und wir aufpassen müssen, dass wir gegen sie nicht abstürzen". An die Schweiz haben die Königlichen auf jeden Fall keine guten Erinnerungen. In der Saison 1978/79 schieden die Madrilenen im Achtelfinale des Pokals der europäischen Meistervereine gegen GC Zürich aus (3:1/0:2).