Sieben Neue für Bayern
Donnerstag, 2. Juli 2009
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Unter dem neuen Trainer Louis van Gaal möchte Bayern München auch international für Furore sorgen. Dazu wurden rund 55 Millionen Euro investiert. uefa.com stellt die neuen Gesichter vor.
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Die letzte Saison verlief für den FC Bayern München keineswegs nach Wunsch. Unter Trainer Jürgen Klinsmann wurden fast alle Saisonziele verfehlt, einzig ein starker Endspurt unter Interimstrainer Jupp Heynckes rettete den Münchnern noch die Vizemeisterschaft und damit den Platz in der UEFA Champions League. In der neuen Spielzeit soll nun alles besser werden, unter ihrem neuen Coach Louis van Gaal möchten die Münchner auch international wieder für Furore sorgen. Dazu wurden rund 55 Millionen Euro in neue Spieler investiert. uefa.com stellt Ihnen die neuen Gesichter vor.
Danijel Pranjić – der Wunschspieler (Rückennummer 23)
Der 27-jährige Kroate, der rund sieben Millionen Euro gekostet hat, stand auf dem Wunschzettel von Louis van Gaal ganz oben. Warum wird schnell klar, wenn man sich die Bilanz der letzten Saison anblickt, da gelangen dem dynamischen Mittelfeldspieler in 30 Spielen für den SC Heerenveen stolze 16 Tore und sieben Vorlagen, vornehmlich von der linken Seite, seinem bevorzugten Biotop. Was der 22-fache Nationalspieler kann, bewies er eindrucksvoll bei der UEFA EURO 2008™, als er im Gruppenspiel gegen Deutschland (2:1) einen Treffer mustergültig vorbereitete.
Anatoliy Tymoshchuk - der Vollblutfußballer (44)
Über wohl kaum einen Fußballer kursieren so viele widersprüchliche Geschichten wie über den 29-jährigen Ukrainer mit der langen blonden Mähne. Zum einen wird der ehemalige UEFA-Pokalsieger gerne in die Ecke „exzentrischer Paradiesvogel“ gesteckt, als Beleg müssen dann seine vier Mercedes CL 600 herhalten. Zum anderen besticht der 11-Millionen-Neuzugang vom FC Zenit St. Petersburg aber mit unglaublichem Siegeswillen und unbestreitbaren Führungsqualitäten. Nicht umsonst ist Lothar Matthäus sein großes Vorbild, jahrelang trug Tymoshchuk bei Zenit eine original Kapitänsbinde von Matthäus, die ihm ein Freund geschenkt hatte.
Alexander Baumjohann – das Jahrhunderttalent (19)
Wenn überhaupt, dann werde ein gewisser Alexander Baumjohann der nächste Michael Ballack. Wenn der es nicht schaffe, dann keiner. So orakelte 2004 der damalige Schalke 04-Manager Rudi Assauer über den 16-jährigen Schalker Nachwuchskicker – und leistete Baumjohann damit einen Bärendienst. Erst vier Jahre und einen Wechsel zum VfL Borussia Mönchengladbach später begann der heute 22-Jährige, seinen damaligen Vorschusslorbeeren gerecht zu werden. In der Saison 2008/09 unterschrieb er nach nur 17 Erstligaspielen für die Borussia einen Vorvertrag bei den Bayern. Nun möchte der zentrale Mittelfeldspieler in München als Nobody unter Stars für Furore sorgen.
Mario Gómez - der Rekordhalter (33)
Noch nie hat ein deutscher Klub mehr Geld für einen Spieler ausgegeben als der FC Bayern für den 24-jährigen Schwaben, der für den VfB Stuttgart in 121 Bundesligaspielen 63 Mal erfolgreich war. Warum die Münchner geschätzte 35 Millionen für Gomez locker gemacht haben, kann man beim deutschen Meister VfL Wolfsburg erfragen. Der kassierte nämlich vor ein paar Monaten eine 1:4-Klatsche in Stuttgart, übrigens die einzige Niederlage des VfL in der gesamten Rückrunde. Vierfacher Torschütze damals: Mario Gomez.
Ivica Olić – der Konterspieler (11)
Mit zehn Treffern nicht ganz so erfolgreich war Ivica Olić, der vom Hamburger SV an die Isar wechselt, dafür kommt der 29-jährige Kroate ablösefrei. Was der pfeilschnelle Olić wirklich kann, bewies er nicht zuletzt in der letzten UEFA-Pokal-Saison, als ihm beim Halbfinaleinzug des HSV neun Tore gelangen. In der Nationalelf erzielte er bei der UEFA EURO 2008™ gegen die DFB-Elf einen Treffer zum 2:1-Sieg der Kroaten.
Edson Braafheid – der Unbekannte (4)
Obwohl mittlerweile sogar niederländischer Nationalspieler, dürfte der Name des in Surinam geborenen Abwehrspielers, kaum einem Fußballfan bekannt gewesen sein. Doch Trainer Louis van Gaal schwört auf den 26-Jährigen, der für geschätzte zwei Millionen Euro vom FC Twente nach München kommt und sieht ihn sogar als Nachfolger des Brasilianers Lucio. Ein größeres Lob ist wohl kaum denkbar.
Andreas Görlitz – der Rückkehrer (77)
Der passionierte Rock-Gitarrist schien nach seinem Wechsel vom TSV 1860 München zu den Bayern 2004 voll durchzustarten und debütierte schon nach wenigen Monaten in der deutschen Nationalmannschaft. Doch kurz darauf riss ihm in der UEFA Champions League gegen Juventus das Kreuzband. Aufgrund einiger Komplikationen dauerte es fast zweieinhalb Jahre, ehe er wieder gegen den Ball treten durfte. An den Karlsruher SC ausgeliehen, brillierte er in seinem ersten Jahr im Wildpark, hatte letzte Saison aber schon wieder mit erheblichen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Jetzt will er in München einen Neuanfang starten, hoffentlich ohne Verletzungen.