Giggs setzt auf die Erfahrung

Der Geist von 1999 treibt Ryan Giggs und Manchester United FC an, ein drittes Mal den Pokal der europäischen Meistervereine gewinnen zu wollen.

Wichtige Routiniers
Cristiano Ronaldo, Wayne Rooney und Carlos Tévez sind das attraktive Sturmtrio von United, doch für Giggs ist die Erfahrung, die im Team steckt, genauso wichtig. Ohne die Routiniers wäre Sir Alex Fergusons Mannschaft nicht in der Lage, am Mittwoch im Finale der UEFA Champions League gegen Chelsea FC zu bestehen.

Gegenseitiger Profit
"Der Enthusiasmus der jungen Spieler in dieser Saison war für einen wie mich eine großartige Erfahrung", sagte Giggs. "Auf der anderen Seite haben wir älteren Spieler sicherlich auch Einfluss auf die jüngeren Akteure gehabt, die noch nicht so oft solch entscheidende Momente erlebt haben." Giggs ist neben Paul Scholes, Wes Brown und Gary Neville einer von vier "Überlebenden" der siegreichen United-Mannschaft von 1999. Der heute 34-Jährige traf am Donnerstag auf dem Trainingsgelände in Carrington zusammen mit Sir Alex die Pressevertreter.

"Teamgeist"
Als er nach dem Vergleich der beiden Mannschaften gefragt wurde, die im letzten Jahrzehnt den Finaleinzug geschafft haben, sagte Gigggs: "Da gibt es Gemeinsamkeiten – der Teamgeist zum Beispiel, ohne den diese Leistung nicht möglich ist. Wir hatten Teamgeist und eine gute Balance aus erfahrenen und jungen Spielern. Wir hatten '99 über die gesamte Saison hinweg eine großartige Mannschaft und waren nicht nur elf Einzelspieler. Da sehe ich auch Parallelen zum heutigen Team.

Schwerer Weg
"Es war hart '99", fügte der Mittelfeldspieler hinzu, der in der laufenden Saison auf acht Einsätze in der Champions Leaue kam. "Wir haben gegen Barcelona und Juventus gespielt, Bayern München, Inter Mailand. Damals zu gewinnen, war eine schwere Aufgabe. Diesen Wettbewerb zu gewinnen, ist grundsätzlich sehr schwer. Du musst kontinuierlich auf einem hohen Niveau spielen und sowohl physisch als auch mental immer auf der Höhe sein. Wenn man das Finale erreicht, hat man es auch verdient."

Rekord
Giggs weiß auch, wie man eine Saison erfolgreich zu ihrem Abschluss bringt. Sein Tor am Sonntag vor einer Woche bei Wigan Athletic FC trug dazu bei, dass er mit ManU seinen zehnten Premier-League-Titel feiern konnte. Außerdem stellte er in dieser Partie Sir Bobby Charltons Spiele-Rekord ein, der bei 758 Einsätzen für den Verein liegt. "Es hat mir viel bedeutet, dass ich als Einwechselspieler ein Tor erzielen konnte und den Rekord von Sir Bobby eingestellt habe", sagte der Waliser. "Es war ein großartiger Tag, als wir den Premiership-Titel holten. Es hätte nicht besser laufen können. Ich habe schon betont, dass dies der Erfolg der Mannschaft ist und nicht einzelner Spieler. Ich habe den Tag jedenfalls genossen. Nun hoffe ich auf einen weiteren großartigen Abend. Wir freuen uns darauf und werden bereit sein."

Letzte Niederlage
United wird das Luzhniki-Stadion mit einer Extra-Portion Selbstbewusstsein betreten, doch Chelsea war am 26. April an der heimischen Stamford Bridge die bisher letzte Mannschaft, die United schlagen konnte. "Das war kein schönes Gefühl", gab Giggs zu. "In der ersten Halbzeit war Chelsea besser. Sie hatten Chancen, wir nicht. In der zweiten Hälfte spielten wir gut, so dass wir London mit einem guten Gefühl verlassen konnten. Chelsea ist sehr stark und ein sehr unangenehmer Gegner. Sie verteidigen sehr gut. Wir sind offensiv sehr stark und auch in der Abwehr gut. Ich weiß nicht, ob es ein offener Schlagabtausch wird. Wir werden jedenfalls wie immer versuchen, Tore zu schießen."