Hoffnung auf Tore im ewigen Duell
Sonntag, 27. April 2008
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Was auch immer im Halbfinalrückspiel zwischen Chelsea FC und Liverpool FC passieren mag, auf ein Torfestival darf man bei der Paarung wohl nicht hoffen.
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Was auch immer im Halbfinalrückspiel der UEFA Champions League zwischen Chelsea FC und Liverpool FC passieren mag, auf ein Torfestival darf man wohl nicht hoffen.
Ausgeglichen
In den sieben bisherigen Duellen der beiden Premier-League-Vereine in der Königsklasse kamen im Schnitt 0,7 Tore pro Spiel zu Stande. Der ehemalige Liverpool-Verteidiger Mark Lawrenson prophezeit für nächsten Mittwoch nichts anderes. "Chelsea und Liverpool neutralisieren sich gegenseitig total", sagte er gegenüber uefa.com. "Das Hinspiel war wahrscheinlich das Match mit den meisten Chancen seit einer langen Zeit zwischen beiden Vereinen - und nicht einmal da gab es viele. Ich glaube nicht, dass die 'Matchwinner' die Begegnung zwischen Liverpool und Chelsea entscheiden, sondern dass das Team, das weniger Fehler macht, gewinnen wird."
Philosophien
Das 1:1 im Hinspiel an der Anfield Road war das Spiel, in dem die meisten Tore zwischen diesen Klubs in der UEFA Champions League gefallen sind - in den sechs vorherigen Begegnungen gab es nur drei Tore zu bestaunen. Lawrenson, der 1984 den Pott mit Liverpool holte, ist der Meinung, dass diese engen Duelle auch die Einstellung der Trainer reflektiert. "Wenn man auf die Trainer schaut, sieht man, dass ihre Fußball-Philosophie relativ gleich ist - bei (Rafael) Benítez und (Avram) Grant ist das Glas immer halbleer, niemals halbvoll. Entweder ist man ein offensiv denkender Trainer oder ein defensiv denkender, und diese beiden gehören letzterer Kategorie an."
Optimismus
Liverpool muss jedoch dieses Mal ein Auswärtstor erzielen. An der Stamford Bridge hat das unter Benítez in acht Versuchen bisher erst einmal geklappt. Lawrenson glaubt daran, dass es auch dieses Mal hinhaut. "Ich kann mir an der Stamford Bridge ein 1:1 vorstellen", sagte er. "Es wird keine klare Angelegenheit werden, Chelsea spielt zurzeit nicht so gut. Ich kann mir vorstellen, dass Liverpool ein Tor macht."
Fast eingeschlafen
Er istnicht der einzige, der die Reds gefährlich einschätzt. Auch der ehemalige Chelsea-Spieler Pat Nevin sagte gegenüber uefa.com, dass er ein offeneres Spiel erwartet als das 0:0 in der Premier League in London im Februar. "Ich war bei dem Spiel zwischen Liverpool und Chelsea und habe es geschafft, die meiste Zeit wach zu bleiben", scherzte er. "Es war eines der langweiligsten Spiele, das ich je gesehen habe. Die beiden besten Spieler waren die zwei zentralen Mittelfeldspieler, aber dieses Mal wird es anders, weil Liverpool kommen muss."
Čech in Schlüsselrolle
Für Nevin, der in den 80ern fünf Jahre bei Chelsea spielte, sind die Blues leichter Favorit auf den Einzug in das Finale von Moskau, weil die Elf vom deutschen Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack über eine exzellente Verteidigung verfügt. Der ehemalige schottische Nationalspieler stellt vor allem die Wichtigkeit von Torhüter Petr Čech und Verteidiger Ricardo Carvalho heraus, die beide in Liverpool hervorragende Leistungen geboten haben. Čech machte gegen Fernando Torres und Steven Gerrard Riesenparaden, während Carvalho in der Abwehr der Fels in der Brandung war.
Favorit
"Ich tippe auf Chelsea, weil Čech und Carvalho fit sind", sagte Nevin. "Carvalho ist für mich zurzeit der beste Verteidiger der Welt. Wie er ein Spiel liest, in die Zweikämpfe geht und was für ein Timing er hat, ist beeindruckend. Ich erinnere mich an ein paar Mal, als er an der Anfield Road John Terry zur Hilfe kam. Man merkt gar nicht, wie schnell er ist. Er hat einfach alles, was man braucht. Dass er hinten verteidigt und Michael Essien nach seiner Sperre zurückkehrt, macht Chelsea zum Favoriten."