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Liverpool unter Zugzwang

Liverpool muss nach dem 1:1 seine Negativserie an der Stamford Bridge beenden, sonst steht Chelsea FC zum ersten Mal im Finale der Königsklasse.

John Arne Riise (Liverpool) nach seinem Eigentor in der Nachspielzeit
John Arne Riise (Liverpool) nach seinem Eigentor in der Nachspielzeit ©Getty Images

Diesmal ist alles anders. Liverpool FC und Chelsea FC hatten es in der UEFA Champions League schon einige Male miteinander zu tun, sie stehen sich bereits im vierten Jahr in Folge gegenüber. 2005 und 2007 konnte sich der Klub von der Merseyside im Halbfinale durchsetzen, doch diesmal findet das Rückspiel an der Stamford Bridge statt. Dieses Duell wurde bisher immer von Kleinigkeiten entschieden, und nach dem Auswärtstor an der Anfield Road haben die Blues die besseren Karten.

Spätes Tor
Einige Anzeichen haben auf so einen Ausgang hingedeutet. Die Gäste, die im vierten Anlauf endlich das Halbfinale der europäischen Königsklasse überstehen wollen (neben den Niederlagen gegen Liverpool mussten sie sich 2004 dem AS Monaco FC geschlagen geben), hatten im Hinspiel den besseren Start. Die Reds haben bei den acht Gastspielen an der Stamford Bridge unter Rafael Benítez kein einziges Tor geschossen, deshalb wussten sie, wie wichtig ein gutes Ergebnis ist. Nach dem Treffer von Dirk Kuyt in der 43. Minute schien Liverpool schon auf der Siegerstraße zu sein, doch in der letzten Minute der Nachspielzeit stellte das Eigentor von John Arne Riise alles auf den Kopf. Nun hat die Truppe von Avram Grant die bessere Ausgangsposition.

Ziel vor Augen
Die Spieler wussten genau, was bei diesem Duell auf dem Spiel stand - sie hatten es praktisch vor Augen. John Terry räumte bei der Pressekonferenz vor der Partie ein, dass er regelrecht auf die erste Finalteilnahme mit Chelsea "brennt", nachdem er an der Nachbildung des Pokals - Liverpool bekam diese Trophäe nach dem fünften Triumph im Pokal der europäischen Meistervereine im Jahr 2005 - vorbeigegangen war. Die Reds haben auch viele andere Erinnerungsstücke an ihre glorreiche Vergangenheit. An The Kop hängt eine Flagge, auf der die Trophäe und darüber die Zahl "5" zu sehen sind, außerdem finden sich überall riesige Transparente mit der Aufschrift "Liverpool FC – support and believe" (Liverpool FC – unterstütze den Klub und glaube an ihn), darunter sind fünf Kopien des Pokals abgebildet.

Anfield-Effekt
Terry und sein Trainer Grant spielten die Bedeutung der Atmosphäre an der Anfield Road herunter. Diese Botschaft kam auch bei den Gäste-Fans an, die Hemden mit der Aufschrift "No fear" (Keine Angst) trugen. Wie bei den vorangegangenen beiden Halbfinal-Duellen gehörte auch diesmal die Anfangsphase den Blues, sie schienen näher an der Führung zu sein - doch Joe Cole konnte zwei gute Möglichkeiten nicht nutzen.

Torres scheitert
Fünf Liverpool-Anhänger außerhalb des Stadions trugen Trikots mit dem Wort "God" (Gott) über der Nummer 9, zur Ehre des früheren Besitzers dieser Nummer, Robbie Fowler. Die aktuelle Nummer 9, Fernando Torres, wird derzeit noch nicht als Gott verehrt, obwohl er in seinem ersten Jahr gleich 30 Treffer erzielt hat. Nach einer halben Stunde hätte er nach einem Pass von Steven Gerrard beinahe ein weiteres Tor gemacht - sein sechstes in der UEFA Champions League - doch er brachte den Ball nicht an Petr Čech vorbei.

Der Ausgleich
Schließlich war es Kuyt, der nach Fehlern von Frank Lampard und Claude Makelele das 1:0 für Liverpool markierte. Im letzten Jahr im Halbfinale war es ebenfalls der Niederländer, der im Elfmeterschießen den entscheidenden Schuss verwandelte. In den sechs Begegnungen dieser beiden Teams in der UEFA Champions League waren bis dahin insgesamt nur drei Tore gefallen, und in der zweiten Halbzeit sah es lange danach aus, als sollte kein weiteres dazukommen. In der fünften Minute der Nachspielzeit ließ Riise dann aber seinem Torhüter Pepe Reina mit seinem Flugkopfball keine Abwehrchance, deshalb steht Liverpool nun an der Stamford Bridge unter Zugzwang - während die erste Finalteilnahme für Chelsea zum Greifen nah ist.