Messi reißt Barça mit

Der FC Barcelona kam am ersten Spieltag der Gruppe E zu einem überraschend deutlichen 3:0-Erfolg gegen Olympique Lyonnais, die Tore erzielten François Clerc per Eigentor sowie Lionel Messi und Thierry Henry.

Lyon unter Wert geschlagen
Barcelona zeigte über weite Strecken eine exzellente Leistung und hätte noch mehr Tore erzielen können, doch auch der französische Meister bewies vor allem in der zweiten Halbzeit, dass das Erreichen des Achtelfinales kein Traum bleiben muss.

Warnsignale
Das erste Tor kam mit Ansage, doch auch das half Lyon nicht. Vom Anstoß weg begeisterte Barcelona seine Fans mit Tempo, Technik und Torgefährlichkeit. In der sechsten Minute spielte Eric Abidal einen herrlichen Doppelpass mit Ronaldinho und flankte dann auf Henry, der den Ball aber um Millimeter verpasste. Dann bediente der Linksverteidiger Deco, doch dessen Schuss wurde eine leichte Beute von Rémy Vercoutre.

Eigentor
In dieser Tonart ging es weiter. Ronaldinho und Deco zelebrierten einen Freistoßtrick, an dessen Ende der Brasilianer einen Flachschuss auf das Lyon-Tor vom Stapel ließ. Dann leitete Henry einen Pass weiter in den Lauf von Messi, der zwei Abwehrspieler stehen ließ und Ronaldinho bediente, doch Sébastien Squillaci konnte den Schuss per Grätsche noch abblocken. Einzig Sidney Govou schien sich in dieser Phase einer Niederlage entgegen zu stemmen, seine Solos sorgten immer wieder für Entlastung. Dann gab es aber die hoch verdiente Führung der Gastgeber: Messi setzte sich in der 21. Minute auf dem linken Flügel gegen zwei Verteidiger durch und flankte hart und flach in die Mitte, wo Clerc das Leder unhaltbar für seinen Torhüter Vercoutre abfälschte.

Sturmlauf
Frank Rijkaards Entscheidung, Henry erstmals von Beginn an zu bringen, sollte sich auszahlen, der Franzose im Barça-Dress zeigte gegen seine Landsleute eine bärenstarke Vorstellung. Doch auch er stand letztendlich im Schatten der überragenden Messi und Deco. Anders als in den letzten Auftritten in der Primera División, zeigte das Team herrlichen Offensivfußball und setzte die Gegner mit Pressing ständig unter Druck. Als Messi sich ins Mittelfeld fallen ließ, gewann er einen Zweikampf, sprintete mit dem Ball auf und davon, spielte einen Doppelpass mit Xavi Hernández und schob den Ball an Vercoutre vorbei, doch diesmal rettete der Unglücksrabe Clerc auf der Linie. Das 1:0 zur Pause schmeichelte den Franzosen noch.

Lyon stärker
Doch die Mannschaft von Alain Perrin kam wie verwandelt aus der Kabine, mit der neuen 4-5-1-Formation ließ man die Spanier nun kaum noch zur Entfaltung kommen. Clerc und Anthony Réveillère stellten nun auf den Außenbahnen auf Manndeckung um und Ronaldinho und Messi kamen damit nicht zurecht. Der Brasilianer ging nach 65 Minuten vom Platz. Die heimischen Fans, in der ersten Halbzeit noch völlig aus dem Häuschen, begannen nun sogar, ihre eigene Mannschaft auszupfeifen.

Lyons Chancen
Um die "große Sensation" möglich zu machen, die er angekündigt hatte, setzte Perrin dann wieder auf eine 4-4-2-Formation und brachte Milan Baroš für Nadir Belhadj. Barcelonas Antwort kam prompt. Zunächst drehte Henry den Ball auf Vorlage von Xavi mit Effet auf das Lyon-Tor, doch Vercoutre lenkte das Leder noch um den Pfosten. Kurz danach brillierte Barcelona mit einem herrlichen Spielzug über Deco, Andrés Iniesta und Messi, den der Argentinier mit einem unhaltbaren Flachschuss ins lange Ecke abschloss. Nachdem Bojan Krkić durch seine Einwechslung zum jüngsten Debütanten der UEFA Champions League wurde, setzte Henry in der Nachspielzeit auf Vorlage von Giovani Dos Santos den Schlusspunkt.