Marseille will aus der Krise
Dienstag, 18. September 2007
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Olympique de Marseille will die Probleme in der französischen Meisterschaft mit einem Heimsieg über Beşiktaş JK vergessen machen.
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Eigentlich sollte die Rückkehr von Olympique de Marseille in Europas Eliteklasse schon ein Grund zum Feiern sein. Doch die Franzosen wissen, dass nur Ergebnisse zählen, wenn es am Dienstag in Gruppe A zum Auftakt im Stade Vélodrome gegen Beşiktaş JK geht.
Marseille-Krise
Der Sieger von 1993 steht wie sein Gegner aus der Türkei zum ersten Mal seit 2003/04 wieder in der Gruppenphase der UEFA Champions League. Trainer Albert Emon hofft, dass der neue Wettbewerb eine zusätzliche Motivation für seine Truppe sein wird. Als 15. der Ligue 1 blieb seine Mannschaft bisher meilenweit hinter den Erwartungen zurück und die 1:2-Niederlage bei Toulouse FC hat die Luft am Samstag nur noch dünner gemacht, ist Marseille doch seit vier Spielen zu Hause ohne Sieg. "Wir müssen das verdrängen", sagte Emon. "Die Champions League ist anders, deshalb legen wir unsere Form in der Liga beiseite und nutzen dieses Spiel, um auf Trab zu kommen."
Spieler motiviert
Der 54-Jährige bemüht sich, die Köpfe seiner Spieler freizubekommen und ist davon überzeugt, dass sie die Dinge zurecht biegen wollen. "Unsere Vorbereitung war gut", sagte er. "Vergesst nicht, dass sich diese Spieler die Qualifikation durch die Leistungen letztes Jahr verdient haben, also wissen sie genau, wie auch der Rest, wie wichtig das Spiel sein wird. Wir müssen mental stark sein und disziplinierter als bisher spielen. Wir werden rausgehen und offensiv spielen, denn es ist sehr wichtig, mit drei Punkten in die Champions League zu starten."
Kapitän wieder dabei
Trotz der Zuversicht von Emon hat die Niederlage gegen Toulouse natürlich auch Spuren hinterlassen, aber zumindest Kapitän Lorik Cana ist nach seiner Sperre wieder einsatzfähig und wird wohl für Benoît Cheyrou spielen. Außerdem wird Jacques Faty Taye Taiwo in der Defensive ersetzen und Boudewijn Zenden am linken Flügel auflaufen, wo er mit seiner internationalen Erfahrung Löcher in "die derzeit beste türkische Defensive" reißen soll.
Zan verletzt
Der Tabellenzweite der Süper Lig hat bisher in fünf Spielen erst ein Tor kassiert, weshalb die Einschätzung Emons nicht allzu falsch sein sollte, auch wenn der ehemalige Marseille-Profi Lamine Diatta wohl den verletzten türkischen Nationalspieler Gökhan Zan vor der Abwehr ersetzen muss. Nach zwei torlosen Unentschieden in Folge – darunter auch die Punkteteilung am Samstag mit dem Tabellenletzten Ankaraspor AS – sieht es nicht so aus, als wäre Beşiktaş eine Tormaschine. "Stimmt, aber das macht mir keine Sorgen", sagte Ertuğrul Sağlam, der junge Trainer von Istanbul. "Diese Spiele lehrten uns, was wir in Zukunft verbessern müssen und ein Unentschieden wäre hier sowieso ein gutes Ergebnis."
Delgado zurück
Der argentinische Mittelfeldspieler Matías Delgado, der am Wochenende noch fehlte, soll helfen, dass das Offensivspiel von Besiktas besser wird: Er war es, der beim 3:1-Erfolg nach Hin- und Rückspiel gegen den FC Zürich in der dritten Qualifikationsrunde alle Tore erzielt und seine Mannschaft somit in die Königsklasse geschossen hat. "Es war unser Ziel, uns zu qualifizieren und jetzt, wo wir es geschafft haben, wollen wir erfolgreich sein", sagte Sağlam. "Das erwarten unsere Fans und wir werden versuchen, unser eigenes Spiel zu machen. Wir müssen nicht gewinnen – aber das heißt nicht, dass wir es nicht werden!"